Dürfen Diabetiker Bier trinken? Darauf kommt es an
Autor: Michi Standl
Deutschland, Mittwoch, 02. August 2023
Menschen mit Diabetes müssen bei ihrer Ernährung besonders auf Zucker in Lebensmitteln achten. Ist Bier dabei ungefährlich? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Diese Biere dürfen Diabetiker*innen trinken
- Obwohl Bier kein Zucker zugesetzt wird, enthält es eine bestimmte Art Zucker
- So kommt Zucker in das Bier
- Das sollten Diabetiker*innen beim Bierkonsum beachten
Volksfeste, mit Freund*innen in der Kneipe oder einfach das gepflegte Feierabendbierchen zu Hause auf dem Sofa: Gelegenheiten, Bier zu trinken gibt es genug. Die Deutschen lieben das kühle Getränk aus Hopfen, Malz, Wasser und Hefe. Der Bierkonsum ist zwar in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen, laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lag der Pro-Kopf-Verbrauch 2021 von alkoholhaltigem Bier immerhin bei 83,8 Liter. Das sind gut acht Kästen. In Maßen genossen soll Bier sogar gesundheitsfördernde Wirkungen haben - allerdings auch einen erheblichen Anteil an Zucker. Zwar wird kein Zucker zugesetzt, durch keimende Getreidekörner entsteht aber Maltose, also Malzzucker. Dieser geht laut dem Verein Diabetiker Niedersachsen schnell ins Blut und lässt den Zucker rasch ansteigen - eine Gefahr für Diabetiker*innen. Doch auch wenn du Diabetes hast, musst du nicht auf dein gepflegtes Bier verzichten - wenn du die richtige Sorte wählst und einiges beachtest.
Welches Bier bei Diabetes trinken: Deshalb musst du auf die Kohlenhydrate achten
Das Problem bei Bier sind für Diabetiker*innen die Kohlenhydrate - je höher der Gehalt, desto mehr Zucker. Du hast die Möglichkeit, auf kohlenhydratreduzierte Biere zurückzugreifen. Nach Angaben von Diabetes Niedersachsen beinhalten diese nur rund 0,75 Prozent Kohlenhydrate. Normale Biere hingegen weisen ungefähr drei Prozent auf.
Beim Brauen solcher Biere werden fast alle Kohlenhydrate in Alkohol umgewandelt. Sie sind zwar kalorienarm, der Alkoholgehalt ist dafür aber höher als bei herkömmlichen Bieren. Um es trinkbar zu machen, wird nach dem Brauvorgang der Alkoholgehalt gesenkt. Der Geschmack leidet dabei übrigens nicht.
Du trinkst gerne und jeden Tag Bier? Wie gefährlich das für deine Gesundheit ist, erfährst du hier.
Bier: Alternativen für Diabetiker*innen
Kohlenhydratreduzierte Sorten sind untergärige Biere. Dazu zählen zum Beispiel das bayerische Helle, Pils oder auch Kölsch. Während obergärige Biere, wie Weißbier, bei höheren Temperaturen gebraut werden, sind diese beim Brauvorgang von untergärigen niedriger. Dadurch senkt sich die Hefe und das Bier ist klarer.
Diabetes Niedersachsen nennt als Beispiele für kohlenhydratreduzierte Biere Jever light, Köstritzer Spezial Pils, Sternquell 70er und Maisel's Edelhopfen aus Bayreuth. Der Verein empfiehlt, vor dem Kauf auf das Etikett zu schauen. Eine Kohlenhydrat-Reduktion ist dort immer vermerkt.