Sind Blütenpollen die gesündere Zuckeralternative?

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Während sie bei Allergikern für laufende Nasen und tränende Augen sorgen, feiern Nahrungsexperten sie als das neue Superfood: Gemeint sind Blütenpollen - kleine gelbe Kügelchen, die nicht nur besonders nahrhaft sein sollen, sondern auch als eine gesündere Alternative zu dem gewöhnlichen Haushaltszucker genutzt werden können.

  • So werden Blütenpollen hergestellt
  • Superfood: Diese Nährstoffe verstecken sich in den Körnchen
  • Allergiker aufgepasst: Blütenpollen sollen helfen
  • Blütenpollen als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll

Honig war gestern! Der neue Food-Trend aus der Imkerei nennt sich Blütenpollen: Kleine, gelbe Kügelchen, die unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen sollen. Und nicht nur das: Sie sollen außerdem eine gesündere Alternative zu dem gewöhnlichen, raffinierten Zucker darstellen.

Die Herstellung von Blütenpollen

Blütenpollen stammen von fleißigen Bienen. Sie sammeln nämlich die Pollen in Form von Blütenstaub von den Pflanzen und mischen ihn dann mit Blütennektar und Enzymen. Dadurch entstehen aus der staubigen Substanz die charakteristischen gelben Körnchen, die wir als Blütenpollen kennen. In dieser kompakten Form fällt es den Bienen auch leichter, sie zurück zu ihrem Bienenstock zu transportieren.

Dort wartet dann eine sogenannte Pollenfalle am Eingang des Bienenstocks: Wenn sich die Bienen durch dieses enge Loch wandern, werden die Blütenpollen, die man in der Fachsprache auch "Höschen" nennt, abgestreift. Die Körnchen fallen dann in einen Behälter, der von dem Imker regelmäßig geleert wird. Besonders wichtig dabei ist, dass die jeweilige Imkerei nur einen Bruchteil der Pollen sammelt und die Pollenfalle nicht ganzjährig einsetzt. Denn: Eigentlich sind die Blütenpollen die Nahrung für das Bienenvolk, die sie für schlechte Zeiten horten.

Nachdem der Imker die Blütenpollen aus dem Auffanggefäß entnommen hat, werden sie gereinigt und getrocknet, um schließlich dann verzehrt werden zu können.

Blütenpollen: So vielseitig können sie verwendet werden

Der Geschmack von Blütenpollen lasst sich als süßlich-nussig beschreiben. Besonders gut machen sie sich in Smoothies, Joghurts und Müslis. Und da das Auge bekanntlich mitisst, schenken die kleinen gelben Körnchen auch Salaten und Desserts geschmacklich und dekorativ das gewisse Etwas. Man kann sie außerdem zum Süßen von lauwarmem Tee nutzen. Aber Vorsicht: Ist die Temperatur des Tees zu heiß, werden die wertvollen Nährstoffe der Pollen zerstört.

Beim Kauf von Blütenpollen sollte man unbedingt darauf achten, dass sie aus einer nachhaltigen, ökologischen Imkerei stammen, die auf das Wohl der fleißigen Bienen achten und ihnen genug Blütenpollen zu ihrer eigenen Versorgung überlassen. Besonders zu empfehlen sind Blütenpollen in Bio-Qualität, da in diesen die Möglichkeit von Pestizidrückständen sehr gering sind.

Bio-Imker verpflichten sich nämlich dazu, ihre Bienenstöcke an einem sicheren Ort aufzustellen, wo die angrenzenden Felder und Wiesen nicht mit Pestiziden behandelt werden.

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Diese Inhaltsstoffe machen die Pollen zu Superfood

Blütenpollen werden nicht ohne Grund als Superfood angepriesen, denn sie strotzen nur so von gesunden Inhaltsstoffen für unser Wohlbefinden: So findet man in ihnen unter anderem eine beträchtliche Menge an Eiweiß – und zwar bis zu 30 %! Umgerechnet bedeutet das, dass 100 Gramm Blütenpollen circa genauso viel Eiweiß wie 500 Gramm Rindfleisch vorweisen. Gerade für Vegetarier sind die Kügelchen also eine hervorragende Eiweißquelle.

Auch konnte das fettlösliche Provitamin A in den Blütenpollen nachgewiesen werden. Besonders aber der reichhaltige Vitaminkomplex B der Blütenpollen sticht bei dem Naturprodukt heraus: Er wirkt sich positiv auf die Körperenergie aus. Ebenfalls enthalten ist das Vitamin C, Vitamin E, sowie u.a. Folsäure, Riboflavin, Biotin. Aber auch mit den enthaltenen Mineralstoffen kann das natürliche Süßungsmittel überzeugen: So findet man in Blütenpollen Spuren von Calcium, Magnesium, Eisen und Kalium. Zusätzlich konnte die antibakterielle Wirkung von Blütenpollen – genauso wie bei Honig – nachgewiesen werden.

Das sind die Nährwerte von 100 Gramm Blütenpollen:

Kalorien: 365 kcal

Protein: 25g

Kohlehydrate:  43g

Fett: 9g

Ballaststoffe: 0g

Die Vorteile von Blütenpollen für Körper und Gesundheit

Diese Fülle an gesunden Inhaltsstoffen machen sich bei regelmäßigem Verzehr von Blütenpollen positiv bemerkbar: Unter anderem sollen sie unser Immunsystem stärken, den Muskelaufbau unterstützen, die Knochen stabilisieren, und Verdauungsprobleme minimieren. Bei bestimmten Erkrankungen wie Erkältungen oder Magen-Darm-Beschwerden sollen die Symptome mithilfe der Pollen gelindert werden und zusätzlich zukünftige Krankheiten abgewehrt werden. Aus den genannten Gründen nehmen viele Menschen das Naturprodukt nicht nur zum Süßen von Lebensmitteln, sondern vielmehr als gesundheitsförderndes Nahrungsergänzungsmittel ein.

Außerdem werden Blütenpollen teilweise auch im Rahmen einer Desensibilisierungstherapie gegen eine Pollenallergie oder Heuschnupfen eingesetzt. Bereits im Winter sollen die kleinen Kügelchen eingenommen werden, um den Körper langsam auf den im Frühjahr kommenden Pollenflug vorzubereiten. Dadurch wird das Immunsystem Schritt für Schritt desensibilisiert.

An dieser Stelle ist anzumerken, dass Allergiker und Asthmatiker sich vorsichtig an die Pollen herantasten sollten, um allergische Reaktionen zu verhindern. Eine Desensibilisierungstherapie mit Blütenpollen sollte außerdem ausschließlich mit medizinischer und fachkundiger Anleitung durchgeführt werden. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, zuvor ärztlichen Rat einzuholen.

Fazit

Blütenpollen sind mitnichten als Wundermittel zu verstehen, werden aber durchaus ihrem Ruf als Superfood gerecht. Den gewöhnlichen industriellen Zucker werden die kleinen, gelben Kügelchen zwar vermutlich nicht ersetzen können, vor allem aus dem Grund, weil sie um ein Vielfaches teurer sind.

Aber gerade in Hinblick auf die gesundheitlichen Vorteile, die das Naturprodukt mit sich bringt, lohnt es sich auf jeden Fall, die Pollen als Nahrungsergänzungsmittel im Speiseplan aufzunehmen. Der positive Nebeneffekt dabei: der süßliche Geschmack – denn Gesundes muss eben doch nicht immer bitter schmecken.

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