Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko: Bestimmtes Warnzeichen beim Sex sollten Männer beachten

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Erektionsstörungen können ein Vorbote eines Herzinfarktes sein.
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Bild: #46279308/Colourbox.de

Männer sind besonders gefährdet, im Laufe ihres Lebens einen Herzinfarkt zu erleiden. Ein erhöhtes Risiko soll laut Studien schon frühzeitig erkennbar sein - und zwar am Penis.

  • Häufigkeit von Herzinfarkten
  • Generelle Risikofaktoren
  • Ein erhöhtes Risiko am Penis erkennen
  • Fazit

Ein Herzinfarkt kann dann entstehen, wenn dein Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Es gilt, den Herzinfarkt schnellstmöglich zu erkennen: Er ist ein medizinischer Notfall und kann unbehandelt zum Tod führen. Bei einer schnellen Behandlung ist eine Heilung möglich. Kennst du die Risikofaktoren, kannst du zukünftig versuchen, diese zu vermeiden und rechtzeitig einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin hinzuziehen. Wie du ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko am Penis feststellen kannst, verraten wir dir.

Herzinfarkt-Risiko am Penis erkennen: Warnzeichen richtig deuten

Jedes Jahr erleiden mehr als 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Aus dem Grund bietet die Deutsche Herzstiftung einen Herzinfarkt-Risiko-Test an, den du online durchführen kannst. Alternativ gibt es auch eine App der Deutschen Herzstiftung, die neben dem Risiko-Test auch wichtige Tipps gibt, wie man die eigene Herzgesundheit verbessern kann. Wichtig: Der Test ist nur für Menschen geeignet, die keine diagnostizierte Gefäßerkrankung haben.

Als bekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt gelten ein hohes Alter, ein hoher Blutdruck, ein hoher Cholesterinspiegel, eine fett- und kalorienreiche Ernährung, Diabetes, Rauchen sowie zu wenig Bewegung. Eine Vermeidung dieser Faktoren kann entsprechend das Risiko für einen Herzinfarkt senken. All die genannten Risikofaktoren gelten sowohl für Männer als auch für Frauen gleichermaßen. Darüber hinaus gilt das männliche Geschlecht als Risikofaktor. 

Laut einer Studie des Universitätsklinikums des Saarlandes haben etwa 20–30 % der Männer eine Erektionsstörung. Bei Herz-Kreislauf-Patienten steigt die Prozentzahl hingegen auf ganze 50–70 % an. Auch umgekehrt besteht ein Zusammenhang, wie zuletzt eine Studie der Nanchang Universität in China herausfand. Demnach haben Männer mit Erektionsstörung ein 59 Prozent höheres Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Für Schlaganfälle steigt das Risiko um 34 Prozent, zudem lag die allgemeine Sterblichkeitsrate um 33 Prozent höher als bei Patienten ohne Erektionsstörung. Das Risiko einer Herzerkrankung steigt zusätzlich mit dem Alter, bei Diabetikern, Rauchern sowie bei Männern, die erst seit weniger als sieben Jahren unter einer Erektionsstörung leiden.

Studien zeigen: Erektionsstörung kann auf Herzerkrankung hinweisen

Somit kann eine Erektionsstörung ein erstes Indiz für Arteriosklerose und folglich auch für Herzinfarkte und Schlaganfälle sein. Unter einer Arteriosklerose versteht man das sogenannte Verkalken der Adern. Lagern sich Kalk und Fett in den Arterien ab, kann das Blut schwerer transportiert werden und die Arterien werden enger. Die Durchblutungsstörungen können sich an Körper an diversen Stellen bemerkbar machen, wie auch dem Penis.

Hinter einer Erektionsstörung können grundsätzlich vielseitige Ursachen stecken. So könnte sie beispielsweise Resultat von Stress, nervalen Störungen oder einer Schwächung der Potenzmuskulatur sein. Zudem könnten jedoch auch Gefäßveränderungen dahinter stecken, auf welche die feinen Blutgefäße im Penis sehr sensibel reagieren. Hast du beispielsweise eine Arteriosklerose, werden die kleinen Gefäße im Penis viel schneller davon beeinträchtigt als die im Vergleich größeren Herzkranzgefäße. Hier macht sich die verminderte Durchblutung also schneller bemerkbar; auch, wenn du noch keine auffälligen Herzsymptome hast. Es können darüber hinaus auch andere koronale oder vaskuläre Krankheiten dahinter stecken.

Die Erektionsstörung kann folglich für die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen genutzt werden. Das chinesische Forschungsteam der Nanchang Universität hat aus seinen Forschungsergebnissen ein Modell entwickelt, das für das Screening von derartigen Krankheiten genutzt werden kann. Bereits 2007 haben deutsche Forschende nachgewiesen, dass eine Erektionsstörung ein frühzeitiger Indikator für kardiovaskuläre Krankheiten sein kann. Die Studie, ebenfalls vom Universitätsklinikums des Saarlandes, zeigte, dass Erektionsstörungen bei Herzpatienten oft fünf bis sieben Jahre vor dem Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten.

Gegenüber dem Ärztenetzwerk Esanum erklärt einer der Autoren der Studie, Kardiologe und Angiologe Magnus Baumhäkel, dass das kardiovaskuläre Risiko eines Patienten umso höher ist, je schwerer die gefäßbedingten Erektionsstörungen ausfallen. Eine Erektionsstörung sollte also nicht einfach als altersbedingtes Problem angesehen werden, sondern unbedingt untersucht werden.

Fazit

Obwohl die Erkenntnis, dass eine Erektionsstörung ein Hinweis auf kardiovaskuläre Krankheiten sein könnte, bereits seit Jahren besteht, wird sie in der Praxis bisher kaum umgesetzt. In der Vorsorge sollten zukünftig bei auftretenden Erektionsproblemen möglichst auch das Herz und die Gefäße untersucht werden. So entsteht die Chance einer frühen Prävention von kardiovaskulären Folgeerkrankungen wie dem Herzinfarkt. Bei Erektionsstörungen solltest du dich folglich nicht scheuen, dich ärztlich untersuchen zu lassen.