Durchbruch in der Krebsbehandlung? Neue Daten machen Mediziner euphorisch

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Könnte Krebs bald heilbar werden? Ein bestimmter Impfstoff zeigt bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erste positive Wirkungen, die große Hoffnung machen.

Es gibt nach wie vor keine Heilung für Krebs, aber es gibt zunehmend neue Ansätze in der Erforschung von Behandlungsmethoden. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung von Krebsimpfstoffen mit mRNA-Technologie, an denen verschiedene Pharmaunternehmen arbeiten, darunter auch das Mainzer Unternehmen Biontech. Bekannt wurde Biontech vor allem durch die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs Comirnaty gegen Covid-19, der im Dezember 2020 als erster in Europa zugelassen wurde.

Das Unternehmen hat schon lange vor der Covid-19-Pandemie an der mRNA-Technologie geforscht, auch im Bereich der Krebsbekämpfung. Biontech hat kürzlich neue Ergebnisse seiner Phase-1-Studie zu ihrem Impfstoff BNT122 gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs veröffentlicht, die im Mai 2023 im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurden.

Impfung mit erstem Erfolg bei Bauchspeicheldrüsenkrebs: Killerzellen werden aktiviert

"Diese neuen Daten sind ein frühes Signal für das Potenzial unseres individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoff-Ansatzes in dieser Indikation mit ungedecktem medizinischem Bedarf", sagt Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitbegründerin von Biontech. Die Studienergebnisse legen also nahe, dass die mRNA-Technologie die Aktivierung von zytotoxischen T-Zellen, auch bekannt als Killerzellen, stimulieren kann. Diese Zellen sind in der Lage, kranke Zellen zu erkennen und zu zerstören.

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Dadurch besteht das Potenzial, verbliebene Tumorherde zu eliminieren und das Wiederauftreten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu verhindern. Bei Krebsmedizinern stoßen die Ergebnisse auf freudige Rückmeldung. "Aktuell liegt die Rate derer, die das duktale Adenokarzinom mit den bestmöglichen Behandlungsmethoden drei Jahre krankheitsfrei überleben, bei etwa 48 Prozent", erklärt Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin am Universitätsklinikum Ulm gegenüber Focus online.

"In der Studie liegt die Überlebensquote durch die Impfung bei 75 Prozent", erklärt er. "Auch wenn das im Rahmen einer Phase-1-Studie eine sehr kleine Gruppe ist, sind das positive Nachrichten." Der Impfstoff BNT122 befindet sich aktuell in einer Phase-2-Studie, die im Oktober 2023 begonnen hat. Biontech hofft, dass bereits im Jahr 2026 die Zulassung des ersten mRNA-Krebsimpfstoffs erfolgen könnte. Das langfristige Ziel besteht darin, bis zum Jahr 2030 insgesamt zehn verschiedene Krebsarten mithilfe der mRNA-Technologie zu bekämpfen.

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