Das passiert, wenn du aufhörst deine Zähne zu putzen

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Was passiert, wenn du aufhörst, Zähne zu putzen?
Symbolbild: Zähne putzen
Diana Polekhina / unsplash.com
Für unsere Gesundheit ist das tägliche Zähneputzen sehr wichtig.
Für unsere Gesundheit ist das tägliche Zähneputzen sehr wichtig.
CC0 / Pixabay / Bru-nO

Das tägliche Zähneputzen wurde dir bestimmt schon als Kind beigebracht. Was mit deiner Gesundheit passiert, wenn du mit dem Zähneputzen aufhörst, ist interessant zu wissen.

  • Empfehlungen der Bundeszahnärztekammer
  • Studien zum Zähneputzen
  • Weshalb sollte man die Zähne putzen?
  • Mögliche Folgen, wenn du sie nicht putzt
  • Fazit

Egal ob aus Müdigkeit, Gemütlichkeit oder einem anderen Grund: Sicherlich hast auch du schon einmal mit dem Gedanken gespielt, das Zähneputzen auszulassen. Doch welchen Effekt würde es auf die Gesundheit unserer Zähne haben, wenn wir das Zähneputzen weglassen?

Empfehlungen zum Zähneputzen und die Umsetzung

Die Bundeszahnärztekammer gibt klare Empfehlungen rund um das Thema Mundhygiene. Empfohlen wird, zweimal täglich mindestens für zwei bis drei Minuten die Zähne zu putzen. Das Putzen sollte dabei idealerweise mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geschehen. Schon bei Durchbruch des ersten Milchzahnes wird Eltern dazu geraten, die Zähne des Kindes zweimal täglich mit einer weichen Kinder-Zahnbürste zu putzen.

Doch nicht jede*r hält sich an die Empfehlungen für das Zähneputzen. So zeigte beispielsweise eine Vergleichsstudie, dass US-Bürger*innen ihre Zähne durchschnittlich für 45 bis 70 Sekunden putzen. Dies ist weniger als die Hälfte der empfohlenen Zeit. Insgesamt putzen weltweit nur etwa 53 % ihre Zähne zweimal täglich. In Deutschland sind es immerhin 60 %, die sich zweimal am Tag die Zähne putzen, während 19 % nur einmal täglich zur Zahnbürste greifen. Doch welche Folgen kann es haben, sich nicht häufig genug oder gar nicht mehr die Zähne zu putzen?

Dazu ist es erst einmal wichtig zu wissen, weshalb man sich die Zähne überhaupt putzen sollte. Auf deinen Zähnen bildet sich durch Speichel und Speisereste immer wieder ein aus Bakterien bestehender Biofilm. Dieser wird auch Plaque genannt. Die Bakterien produzieren Säuren, die die Oberfläche deiner Zähne angreifen. Putzt du deine Zähne und die Zahnzwischenräume, werden die Beläge effektiv beseitigt.

Mögliche Folgen einer mangelnden Mundhygiene

Wird der unsichtbare Biofilm auf den Zähnen nicht entfernt, besteht ein hohes Risiko für die Entstehung von Karies oder Infektionen. Der schützende Zahnschmelz wird von den Bakterien in der Plaque abgetragen. Anschließend können die Bakterien auch den darunter liegenden, empfindlicheren Bereich angreifen. Als Folge könnten dauerhafte Löcher im Zahn entstehen. Lässt du Karies nicht behandeln, können im Mundraum eine Vielzahl an Infektionen entstehen.

Breiten sich die Bakterien auf das Zahnfleisch aus und greifen es an, kann sich dieses entzünden. Zahnfleischentzündungen erkennt man daran, dass das Zahnfleisch anschwillt und möglicherweise zudem blutet. Dein Körper reagiert auf den bakteriellen Angriff auf das Zahnfleisch, es wird eine Immunreaktion ausgelöst, um die Infektion zu bekämpfen. Putzt du deine Zähne nun über Monate hinweg nicht, wird der betroffene Bereich größer und auch die Knochen in dem Bereich können betroffen werden. Nach mehr als einem halben Jahr könnten die Gewebe- und Knochenzellen schwer beschädigt sein und infolgedessen sogar absterben. Dieser Prozess kann sehr schmerzhaft sein. Es folgt häufig eine schwere Knocheninfektion, die auch Parodontalerkrankung oder Parodontitis genannt wird.

Der Abbau von Zahnfleischgewebe und des Knochens führt dazu, dass die Zähne nicht mehr ausreichend gestützt werden. Folglich kann sich das Zahnfleisch von den Zähnen lösen, sodass sogenannte Taschen rund um die Zähne entstehen. In diesen Taschen können sich weitere schädliche Bakterien ansiedeln. Entzündet sich das Zahnfleisch dadurch zusätzlich, können deine Zähne ausfallen. Dadurch können die schädlichen Bakterien sogar in deinen Blutkreislauf gelangen. Dort können sie weitere Schäden anrichten. So haben einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge Menschen mit einer Parodontitis und einer Nierenerkrankung ein höheres Mortalitätsrisiko. Vermutet wird überdies, dass es einen Zusammenhang zwischen Entzündungen im Gehirn und entzündlichen Erkrankungen im Mund geben könnte. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür bisher jedoch noch nicht. Durch Studien belegt werden konnte jedoch, dass eine gute Mundhygiene das Risiko für Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz senken kann.

Fazit

Wenn du deine Zähne nicht mehr putzt, kommt es nach und nach zu immer größeren gesundheitlichen Risiken. Genaue Angaben zu den zeitlichen Abläufen gibt es nicht. Der Grund dafür ist, dass eine entsprechende Studie nur schwer umgesetzt werden kann; immerhin müssten sich dafür einige Personen die Zähne für einen langen Zeitraum nicht putzen. Verschiedene Studien haben jedoch aufgezeigt, was die schädlichen Bakterien auf der Zahnoberfläche anrichten können, wenn sie länger nicht entfernt werden. 

Es ist also wichtig, dir täglich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und deine Zähne zu putzen, denn schon nach 48 Stunden könnte der Zahnbelag beginnen, den Zahn anzugreifen. Überdies ist es wichtig, die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt nicht zu vergessen. So gehst du sicher, dass bei deiner Mundhygiene alles in Ordnung ist.

Zum Weiterlesen: So entfernst du Plaque besonders effektiv.