Schleichende Gefahr: So erkennst du die Warnsignale des Charcot-Fußes frühzeitig

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Besonders bei Menschen mit Diabetes ist der Charcot-Fuß weit verbreitet.
Barfuß, Füße, Fuß
Levente Gyori/AdobeStock

Zur Risikogruppe für den sogenannten Charcot-Fuß zählen insbesondere Diabetiker. Welche Symptome sich zeigen und was du vorbeugend tun kannst.

Der Charcot-Fuß ist eine mögliche schwere Komplikation des Diabetes mellitus. In Deutschland haben laut Aerzteblatt etwa 0,5 Prozent bis ein Prozent der Diabetiker und Diabetikerinnen einen Charcot Fuß. Doch was steckt hinter der Krankheit? Wie kannst du dich schützen, und was sind Risikofaktoren?

Der Charcot-Fuß: Betroffene und Schmerzen

Der Charcot-Fuß ist eine Sonderform des sogenannten diabetischen Fußsyndroms. Von dem Charcot-Fuß sind in Deutschland etwa 5.000 bis 10.000 Diabetes-Patienten und Patientinnen betroffen. Dabei sind Typ-1- und Typ-2-Diabetiker gleichermaßen gefährdet. Es sind vorwiegend jüngere Menschen zwischen 40 und 60 Jahren betroffen. Das Krankheitsbild des Charcot-Fußes charakterisiert sich durch verschiedene akute und chronische Veränderungen der Fußgelenke. Dabei sind mit einer Häufigkeit von etwa 20 % die Gelenke zwischen Zehen und Mittelfußknochen sehr häufig betroffen. Seltener zeigen sich die Symptome in den Sprunggelenken (10 %).

Der Charcot-Fuß beginnt in der Regel mit einem relativ schmerzarmen Ödem, also einer Schwellung. Meist wird diese Schwellung kaum bemerkt; sie führt allerdings dazu, dass das Skelett ermüdet und die Knochen brechen können. Bist du langjähriger Diabetiker oder Diabetikerin, kann es sein, dass du eine geringere Sensibilität gegenüber Schmerzen hast. Dies liegt daran, dass Menschen mit Diabetes Nervenschäden entwickeln können, die sogenannte Polyneuropathie.

Die Zerstörung des Fußskeletts verläuft also weitestgehend schmerzarm. Dabei bricht das Fußskelett regelrecht ein. Es sind Fehlstellungen des Fußes zu beobachten, ebenso wie ausgedehnte Druckschäden der Haut und Infektionen. Häufig brechen die Knochen aufgrund der Belastung, beispielsweise zwischen der Fußwurzel und dem Mittelfußknochen.

Signale und Vorbeugung: Den Charcot-Fuß früh erkennen

Den Beginn des Charcot-Fußes kannst du zunächst nur an einem schmerzenden, teils entzündlich stark geschwollenem Fuß erkennen. Der Fuß kann zudem gerötet und warm sein. Gegenüber t-online.de erläutert Yvonne Häusler, Vorsitzende des Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD), dass auch Unruhe, Kribbeln und ein Gefühl der Instabilität typische Symptome sind.

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Bisher sind die Ursachen der Krankheit noch nicht vollständig geklärt. Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass das Krankheitsbild relativ selten auftritt. Häusler führt gegenüber t-online.de aus, dass nicht nur Menschen mit Diabetes am Charcot-Fuß erkranken können. Auch Menschen ohne Zuckererkrankung können betroffen sein und eine Neuropathie entwickeln. Dafür könnten beispielsweise Nervenerkrankungen der Auslöser sein. Es gibt bereits einige Therapieansätze, welche die Prognose deutlich verbessern können. So kann der Fuß beispielsweise in einem speziellen Gips ruhiggestellt werden. Bei ausreichender Entlastung ist es möglich, den Fuß vollständig zu heilen. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es allerdings besonders wichtig, die Krankheit früh zu erkennen.

Hast du Diabetes und/oder eine Polyneuropathie, solltest du deine Füße deshalb täglich selbst untersuchen. Achte dabei auf Druckstellen, Blasen und Hautveränderungen. Fällt dir etwas Ungewöhnliches auf, solltest du dir unbedingt ärztlichen Rat einholen. Außerdem solltest du regelmäßige Kontrolltermine beim Diabetologen wahrnehmen. Um das Risiko für Komplikationen zu reduzieren, solltest du zudem Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte sowie Rauchen und Alkohol vermeiden.  Werden die Infektionen von Charcot-Füßen nicht früh erkannt, kann es zu einer Amputation kommen. Bevor diese Operation durchgeführt wird, solltest du dir unbedingt eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Teilweise sind Amputationen mit alternativen und modernen Therapien vermeidbar.

Füße immer vorbeugend untersuchen

Der Charcot-Fuß ist eine sehr seltene, aber schwere Komplikation des diabetischen Fußsyndroms. Insgesamt sind etwa 0,5 % bis 1 % der Diabetiker und Diabetikerinnen betroffen. Die Erkrankung führt zu akuten und chronischen Veränderungen in den Fußgelenken, insbesondere den Gelenken zwischen Fußwurzel und Mittelfußknochen. Da sie Symptome am Anfang schmerzarm sind, wird der Charcot-Fuß oft nicht direkt erkannt.

Allerdings kann er zu Fehlstellungen, Druckschäden und Infektionen führen. Personen mit Diabetes und/oder Polyneuropathie sollten ihre Füße täglich selbst untersuchen, auf Veränderungen achten und regelmäßige Kontrolltermine beim Diabetologen wahrnehmen.

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