Dass der Konsum von Cannabis unterschiedliche Folgen für deinen Körper haben kann, ist erwiesen. Nun haben Forscher*innen untersucht, ob durch den Konsum auch die Gefahr einer Thrombose besteht.
- Studienergebnisse: Wirkung von Cannabis
- Wie kann durch Cannabis Thrombose entstehen?
- Wie gefährlich sind Thrombosen?
Politiker*innen und Mediziner*innen diskutieren, ob Cannabis in Deutschland legal freigegeben werden sollte. Ein Forschungsteam der Universität Saarbrücken rund um den Biophysiker Professor Lars Kaestner hat festgestellt, dass bei Cannabis-Raucher*innen die roten Blutzellen verstärkt anschwellen. Das kann zu Thrombose führen. Ihre Studie haben die Forscher*innen im renommierten Wissenschaftsmagazin American Journal of Hematology veröffentlicht.
Studie zeigt: Das passiert in deinem Körper beim Cannabis-Konsum
Wie die Universität Saarbrücken mitteilte, verglichen die Wissenschaftler*innen die Blutzellen von drei Marihuana-Raucher*innen mit denen von drei Nichtrauchenden. Alle Proband*innen sind Mitte 30. Dabei haben Prof. Kaestner und sein Team beobachtet, dass die roten Blutkörperchen unmittelbar nach der Berührung mit dem Cannabis-Wirkstoff Dronabinol anschwollen - bei den Menschen, die regelmäßig Marihuana rauchten stärker als bei den Nichtkonsumierenden.
Dronabinol – auch bekannt als Tetrahydrocannabinol (THC) – stimuliert während des Rauchens einen bestimmten Ionenkanal an den roten Blutkörperchen. Der Kanal namens TRPV2 reguliert die Aufnahme und Abgabe bestimmter Botenstoffe in die Zelle und aus der Zelle. Durch den Cannabis-Konsum steigt die Konzentration von Natrium-Ionen in der Blutzelle an, wodurch mehr Wasser aufgenommen wird. Dadurch schwillt die Zelle an.
Der Zustand hält allerdings nicht lange an. Innerhalb einer Stunde fanden die Zellen wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Während dieser Zeit steigt laut Prof. Kaestner jedoch das Thromboserisiko für Cannabis-Rauchende leicht an. Weil die Blutzellen größer und runder sind, bleiben sie in kleinen Kapillaren eher stecken. Zudem verengen sich beim Rauchen von Cannabis die Gefäße, was das Risiko für Mikro-Thrombosen ebenfalls erhöht.
Wissenschaftler*innen: Gesundheitsgefahr ist unklar
Bei einer Thrombose werden laut Deutscher Gesellschaft für Angiologie (DGA) durch ein Blutgerinnsel Gefäße, zum Beispiel Venen, verstopft. Insbesondere können Bein- und Beckenvenen betroffen sein.
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Wenn sich in diesen Bereichen ein Pfropf bildet, besteht die Gefahr der Verschleppung des Pfropfes über den Blutstrom in die Lunge. Eine Lungenembolie droht. Unterschiedliche Faktoren können zu einer Thrombose führen.