Brustkrebs: Das sind Risikofaktoren und Ursachen
Autor: Annika Timm
Deutschland, Montag, 17. Juli 2023
Weibliche Geschlechtshormone können das Wachstum von Tumoren in der Brust fördern. Die bösartigen Zellen wachsen in Abhängigkeit zur Hormonkonzentration im Körper.
- Risikofaktoren und Ursachen für Brustkrebs
- Wie kann man hormonabhängigen Brustkrebs behandeln?
- Wie wirkt eine Antihormontherapie?
- Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es?
Brustkrebs, auch Mammakarzinom genannt, ist eine bösartige Veränderung der Zellen innerhalb der Brust. Meist geht dies von den Milchgängen aus, manchmal auch vom Drüsengewebe der Brust. Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Oft wird das Tumorwachstum durch die weiblichen Geschlechtshormone verstärkt. Was das bedeutet und welche Therapieformen es gibt, erfährst du hier.
Risikofaktoren und Ursachen für Brustkrebs
Die konkrete Ursache für Brustkrebs ist – wie bei viele anderen Krebsarten – nicht bekannt. Aber es gibt einige bekannte Faktoren, die das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Zu diesen gehören unter anderen Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes Typ 2, fettreiche Ernährung, Alkohol und Rauchen, dichtes Brustgewebe, Hormonersatztherapien sowie eine genetische Vorbelastung mit gehäuften familiären Fällen von Brust- oder Eierstockkrebs.
Hormone können das Erkrankungsrisiko beeinflussen. So gilt: Je kürzer die Lebenszeit mit Regelblutungen ausfällt, desto geringer ist das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Kinderlosigkeit oder ein hohes Alter bei der ersten Geburt gelten ebenso als Risikofaktoren. Das Risiko sinkt durch die Anzahl der Schwangerschaften und die Dauer der Stillzeit.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Das Zentrum für Krebsregisterdaten zählte zuletzt knapp 71.000 Fälle (2019). Etwa eine von acht Frauen erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs, wobei drei von zehn Frauen zum Zeitpunkt der Diagnose unter 55 Jahren ist. Ein Tumor gilt alt hormonabhängig, wenn mindestens eine von 100 Tumorzellen Bindungsstellen für Östrogen oder Progesteron aufweist.
Wie kann man hormonabhängigen Brustkrebs behandeln?
Neben Operation, Chemotherapie und einer Bestrahlung, ist die Antihormontherapie eine wichtige Behandlungsform. Dabei handelt es sich um Medikamente, die die Bildung oder Wirkung der Geschlechtshormone blockieren. Östrogen beispielsweise wirkt im Körper anabol und fördert somit den Zellaufbau. In vielen Fällen wächst der Brustkrebs hormonabhängig, die bösartigen Zellen des Brustkrebses profitieren somit von der anabolen Eigenschaft des Östrogens. Eine Antihormontherapie soll die wachstumsfördernden Eigenschaften des Östrogens blockieren und verhindern. Für die Therapie wird der Wirkstoff täglich über eine Tablette aufgenommen oder durch eine monatliche Spritze.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) beschreibt dazu zwei Behandlungsmöglichkeiten: Einerseits können die Östrogenrezeptoren mithilfe von Medikamente blockiert werden oder auch verringert. Das hat zur Folge, dass die Hormone, die der Körper produziert, nach wie vor vorhanden sind, aber ihre hormonellen Eigenschaften innerhalb des Gewebtes gehemmt bzw. blockiert werden. Die andere Möglichkeit besteht darin, die Bildung der Geschlechtshormone zu unterbinden. Diese Therapieformen sind für Tumore bestimmt, die hormonabhängig wachsen. Ob dies zutrifft, wird durch eine frühzeitige Gewebeuntersuchung diagnostiziert.