Gefahr fürs Herz: Wer im Flugzeug besser keinen Alkohol trinken sollte

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Trinken im Flugzeug? Eine aktuelle DLR-Studie zeigt, dass Alkohol in Flughöhe zur Gefahr für das Herz werden kann. Wann Passagiere besser auf Alkohol verzichten sollten.

Ein Gläschen, um den Start in den Urlaub zu feiern oder die Nerven zu beruhigen: Viele Menschen trinken im Flugzeug Alkohol. Besonders auf langen Flugreisen kann das allerdings zum Gesundheitsrisiko werden, wie eine aktuelle Untersuchung des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin zeigt. Problematisch ist dabei die Kombination aus Alkohol und dem niedrigeren Luftdruck, der in der Kabine herrscht.

Die Studie des Teams um Eva-Maria Elmenhorst sei die erste, die diese Zusammenhänge untersucht habe, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin "Thorax" erschienen. Was genau macht Alkohol auf Flugreisen so gefährlich?

Alkohol im Flugzeug: Wann Trinken zur Gefahr werden kann

Der Kabinendruck in Reiseflughöhe entspricht etwa dem Luftdruck auf einem Berg in 2438 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Der Druck nehme mit der Höhe exponentiell ab und verursache einen Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut, erklären die Forschenden. Damit dennoch ausreichend Sauerstoff geliefert wird, erhöht sich die Herzfrequenz. Alkohol entspannt die Wände der Blutgefäße und erhöht die Herzfrequenz während des Schlafs, ähnlich wie bei einem reduzierten atmosphärischen Druck. Daher wollten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, ob sich die Wirkungen von Alkohol und dem Kabinendruck in Reiseflughöhe bei schlafenden Passagieren in Kombination verstärken würden. Eine erhöhte Herzfrequenz bedeutet schließlich eine größere Belastung für unser Herz-Kreislauf-System.

Für die Studie wurden der Kabinendruck in einer Höhenkammer simuliert. Es nahmen 48 Personen an der Studie teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden: Eine Gruppe schlief in der Höhenkammer, die andere zum Vergleich in einem Schlaflabor mit normalem Umgebungsdruck. Jeweils die Hälfte der jeweiligen Gruppe bekam vor dem Schlafen Alkohol, in etwa zwei Dosen Bier oder zwei Gläser Wein. In einer weiteren Testnacht wurden die Versuchsbedingungen für die Gruppen umgekehrt. Das waren die wichtigsten Ergebnisse:

  • Bei Probanden unter Kabinendruck, die vor dem Schlafen Alkohol getrunken haben, sank die Sauerstoffsättigung im Schnitt auf rund 85 Prozent ab. Zum Vergleich: Ohne Alkohol lag der Wert im Schnitt bei 88 Prozent. 
  • Die Herzfrequenz steigt bei Probanden unter Kabinendruck und Alkoholeinfluss im Schlaf auf durchschnittlich 88 Schläge pro Minute. Ohne Alkohol lag der Durchschnittswert bei etwa 73 Schlägen pro Minute.
  • Der Tiefschlaf und die REM-Phase, die wichtig für die Erholung sind, waren unter Kabinendruck und Alkoholeinfluss deutlich verkürzt. Probanden kamen im Schnitt nur noch auf etwa 45 Minuten Tiefschlaf.

Die Autoren kommen zu einem alarmierenden Schluss. Die Kombination aus Alkohol und Schlaf im Flugzeug stelle selbst bei jungen und gesunden Menschen eine "erhebliche Belastung für das Herz" dar. Die Teilnehmenden waren im Alter von 18 bis 40 Jahren. "Größere Alkoholmengen als die, die in der Studie verwendet wurden, könnten diese Effekte noch verstärken, insbesondere bei älteren Passagieren und solchen mit Vorerkrankungen", warnt Eva Elmenhorst. Bei Personen mit Herz- oder Lungenerkrankungen könnten die Bedingungen zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, heißt es in der Studie. Die Forschenden plädierten dafür, dass Ärztinnen und Ärzte, Passagiere und die Besatzung über die möglichen Risiken informiert werden sollten. Außerdem könnte es sinnvoll sein, eine Änderung der Vorschriften zu erwägen, um den Zugang zu alkoholischen Getränken an Bord von Flugzeugen zu beschränken.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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