Ob aus der Flasche oder direkt aus dem Hahn – Wasser ist oft deutlich länger haltbar, als viele vermuten. Wir zeigen, worauf es bei der Lagerung ankommt.
Im Vorratsschrank und im Keller stapeln sich die Wasserflaschen schon länger und irgendwann stellt sich die Frage, ob das Wasser noch genießbar ist. Anders als viele Lebensmittel hat Wasser keine natürliche Verderblichkeit – trotzdem gibt es einiges zu beachten, damit es lange frisch und geschmacklich unverändert bleibt. Wir erklären, welche Faktoren die Haltbarkeit von Wasser beeinflussen, wie du es optimal lagerst und was du tun kannst, um es immer frisch zu genießen.
Warum ist die richtige Lagerung von Wasser so wichtig?
Wasser selbst verdirbt nicht wie Lebensmittel, doch die Art der Lagerung beeinflusst Geschmack, Geruch und Hygiene. Steht Wasser beispielsweise lange in direktem Sonnenlicht oder in wärmeren Räumen, können sich Mikroorganismen schneller vermehren, und das Wasser schmeckt muffig oder metallisch. Besonders bei Plastikflaschen kann es problematisch werden, wenn sie längere Zeit Wärme ausgesetzt sind. Unter Hitze beginnt das Material zu zerfallen und setzt dabei Mikroplastik, Chemikalien wie Phthalate oder Phenole und sogar Spuren von Metallen frei. Studien belegen wiederholt, dass hohe Temperaturen diesen Prozess deutlich beschleunigen.
Ein weiterer Punkt ist die Lagerdauer: Auch Mineralwasser hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Dieses gibt an, wie lange der Hersteller garantiert, dass Geschmack, Kohlensäuregehalt und Qualität erhalten bleiben. Nach Ablauf des MHD ist Wasser meist noch genießbar, sollte aber vor Verzehr auf Geschmack und Geruch geprüft werden. Auch die Flaschenart spielt eine Rolle: Wasser in wiederverwendbaren PET-Flaschen kann im Laufe der Zeit Stoffe aus dem Kunststoff aufnehmen, besonders wenn die Flasche mehrfach benutzt oder in der Sonne gelagert wurde. Glasflaschen hingegen verändern den Geschmack nicht, wenn sie richtig gelagert werden.
Leitungswasser hat in Deutschland eine ausgezeichnete Qualität und kann in sauberen Behältern problemlos mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dabei ist es aber sehr wichtig, auf die Hygiene zu achten: Verschmutzte Karaffen oder ungewaschene Flaschen erhöhen das Risiko für Keime. Nicht zuletzt ist Wasserhaltbarkeit auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Wenn du Wasser richtig lagerst, vermeidest du Rückstände und Abfälle – etwa durch angebrochene Flaschen, die schnell verderben, oder indem du kleinere Mengen kaufst und regelmäßig frisch auffüllst.
Wie lagert man Wasser am besten?
Die beste Lagerung für Wasser ist kühl, dunkel und stabil. Der Kühlschrank ist ideal dafür, da er nicht nur die Temperatur konstant hält, sondern auch vor Licht schützt. Besonders kohlensäurehaltiges Mineralwasser bleibt so länger prickelnd. Auch Leitungswasser kann im Kühlschrank in verschlossenen Karaffen mehrere Tage frisch bleiben.
Für lange Lagerzeiten eignen sich unangebrochene Flaschen am besten. Lagere sie nicht direkt auf dem Boden oder in der Nähe von Wärmequellen wie Heizungen oder Elektrogeräten: Hitze und Sonnenlicht können nicht nur den Geschmack verändern, sondern auch Mikroorganismen fördern. Achte stets darauf, dass Flaschen gut verschlossen sind. Ein offener Deckel lässt Staub, Keime oder Gerüche aus anderen Lebensmitteln in das Wasser gelangen. Mehrweg-PET-Flaschen solltest du nach jedem Gebrauch gründlich reinigen, um Bakterienwachstum zu verhindern.