Kiwi-Saison ist das ganze Jahr: Warum du sie aber besser nur von Oktober bis Mai kaufen solltest

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Die süße, vitaminreiche Kiwi haben Supermärkte ganzjährig in verschiedenen Varianten im Sortiment. Doch gerade ab Oktober lohnt es sich, die Früchte zu kaufen. Warum ist das so?

Die außen pelzig-braune Kiwi erinnert sehr an den gleichnamigen Vogel aus Neuseeland. Der Kiwi lässt sich als schräger Vogel oder Sonderling bezeichnen. Aber warum heißt der Kiwi überhaupt "Kiwi"? Dazu gibt es zwei Theorien: Zum einen könnte das nicht so flugaffine Federtier nach seinem Ruf, der wie "kiiiiiwiiiiii" klingen soll, benannt worden sein. Hier kannst du dir ein eigenes akustisches Bild machen.

Zum anderen gibt es die Theorie, dass der schräge Vogel einen Namensvetter hat: einen Brachvogel, mit ähnlich geformten, langen Schnabel. Im Englischen heißt dieser Polynesian kivi. Unumstritten ist aber, dass der Kiwi das Nationalsymbol Neuseelands ist. Auch die Bewohner*innen bezeichnen sich selbst nach dem Vogel als "Kiwis".

Nach dem ersten Frost - die ungewöhnliche Erntezeit der Kiwifrucht

Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die vitaminreiche Frucht in Neuseeland großflächig angebaut worden. Zunächst als "Chinesische Stachelbeere" bekannt, verkaufte eine Exportfirma die süße Frucht 1959 zum ersten Mal unter der Bezeichnung "Kiwi". Der nachtaktive Vogel hatte auch hier sein Gefieder im Spiel und diente als Namensvorbild. Diese Bezeichnung setzte sich weltweit durch.

Mittlerweile ist Neuseeland bei weitem nicht mehr der einzige Groß-Exporteur von Kiwis. Die größten Anbaugebiete liegen neben China in Chile, Neuseeland, im ostasiatischen Raum, aber auch in den USA und einigen europäischen Ländern. Nach Deutschland kommen die Früchte je nach Jahreszeit aus unterschiedlichen Staaten. In den Supermärkten stammen die Kiwis zwischen April und Juni meist aus Chile und von Juni bis November aus Chile und Neuseeland.

Im Zeitraum von Oktober bis Mai lohnt es sich besonders, die fruchtig-frische Vitaminbombe zu kaufen. In diesen Monaten werden die Kiwi-Früchte nämlich aus den (süd-)europäischen Ländern Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien importiert. Somit wird der Transportweg minimiert und die Früchte bleiben länger frisch. 

Haltbarkeit verlängern - wie lagerst du deine Kiwis richtig?

Die Kiwifrüchte zählen zu den sogenannten klimakterischen Früchten. Das bedeutet, sie werden in den Anbauländern unreif geerntet, müssen aber eine gewisse Mindest- oder Pflückreife erreicht haben. Sie dürfen nicht zu früh geerntet werden, sonst bleiben sie sauer. Der erste Frost ist in den gemäßigten Klimazonen das Signal, dass die Erntezeit beginnt. Während des Transports und der kühlen Lagerung reifen die Kiwis weiter. In der Wärme beim Nachreifen gewinnen sie dann ihren finalen Geschmack.

Im Supermarkt den optimalen Reifegrad zu erkennen, ist mit etwas Erfahrung gar nicht so schwer. Die Kiwi hat die optimale Genussreife, wenn sie auf sanften Druck leicht nachgibt, ohne Druckstellen zu bekommen. Alternativ kann man auch die unreifen Früchte kaufen und sie kühl lagern (bei 12 bis 15 Grad Celsius). So bleiben sie lange frisch. Um den Reifeprozess zu beschleunigen, können die Früchte dann in den Obstkorb bei Zimmertemperatur gelegt werden. Packt man nun noch einen Apfel dazu, treibt man die Reifung noch mehr voran. Äpfel geben das Gas Ethylen ab, welches den Reifungsprozess auch bei weiteren Früchten erheblich beschleunigt. 

Gut zu wissen: Kiwi ist auch nicht gleich Kiwi. Die vorherrschenden Sorten sind Kiwi Gold und Kiwi Grün. Die grüne Variante hat eine härtere und pelzige Schale, das Fruchtfleisch ist grün und der Geschmack ist etwas säuerlich-frischer. Im Gegensatz dazu zeichnet sich die goldene Kiwi durch eine dünnere und glatte Schale aus, das Fruchtfleisch ist goldgelb und weicher, geschmacklich ist sie süßer. Das passiert übrigens mit deinem Körper, wenn du jeden Tag Kiwi isst.

Kiwi ist nicht gleich Kiwi - und auch im eigenen Garten kann sie gedeihen!

Die verschiedenen Kiwi-Sorten kann man übrigens auch direkt als Pflanzen kaufen und dann die eigenen Kiwis im Garten oder auf dem Balkon züchten. Hierfür eignet sich vor allem die Mini-Kiwi oder Kiwibeere. Sie ist die kleine Schwester der Kiwi. Die bekannteste Sorte heißt "Weiki" oder auch Bayern-Kiwi. Sie ist sehr robust, trotz auch tieferen Temperaturen und gedeiht auch im heimischen Garten. Gegessen werden kann die kleine pflaumengroße Frucht roh mit Schale oder auch verarbeitet in Kompott oder Marmelade.

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