Du hast ein abgelaufenes Produkt daheim herumstehen und weißt nicht, ob es noch essbar ist? Wir erklären dir, wie lange du Lebensmittel auch nach Ablauf des "Mindesthaltbarkeitsdatums" noch verzehren darfst und wie du erkennen kannst, ob es schlecht geworden ist.
Wir alle kennen es doch alle. Ein Lebensmittel stand zu lange in der hintersten Ecke des Kühlschranks oder des Vorratsraums und das Mindesthaltbarkeitsdatum wurde überschritten. Das Produkt sieht aber gar nicht schlecht aus.
Wie lange kannst du es also wirklich noch essen? Wir verraten es dir.
Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verbrauchsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt für ungeöffnete Lebensmittel an, wie lange diese bei richtiger Lagerung ihre normalen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack, Farbe, Konsistenz und Nährwert beibehalten. Das Datum beschreibt also nur die Qualität und nicht die Genießbarkeit des Produkts. Oft geben Hersteller ein früheres Datum an, um auf Nummer sicher zu gehen. Das Produkt darf also auch noch im Laden verkauft werden, wenn es das MHD überschritten hat. Es gibt auch Lebensmittel, die gar kein MHD haben, wie frisches Obst und Gemüse, Wein, Getränke mit einem Alkoholgehalt von 10 oder mehr Volumenprozent, Kaugummi, Zucker, Speisesalz oder Essig.
Das Verbrauchsdatum hingegen befindet sich auf schnell verderblichen Lebensmitteln, wie frischem Fleisch und Fisch, Vorzugsmilch, geschnittenem Obst und Salaten. Dieses Datum und die vorgegebene Lagerungstemperatur sollte man streng einhalten. Denn auch wenn das Fleisch noch gut aussieht, können sich Bakterien darauf ausbreiten, die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Anders als beim MHD dürfen diese Produkte nach Überschreiten des Verbrauchsdatums nicht weiter verkauft werden, da diese eine Gesundheitsgefahr durch Keime darstellen.
MHD abgelaufen: Dürfen Händler die Produkte noch verkaufen?
Da viele Hersteller zur Sicherheit ein früheres MHD angeben, dürfen Produkte nach Ablauf immer noch ohne Bedenken verkauft werden, denn sie sind nicht automatisch verdorben. Hierbei haften jedoch die Händler und nicht mehr der Hersteller. Dabei muss darauf geachtet werden, dass beim Produkt mit einem Aufkleber auf das Überschreiten des MHDs hingewiesen wird. Auch reduzieren Händler diese Lebensmittel oft im Preis.
Kauft ein Kunde bewusst ein abgelaufenes Produkt und es stellt sich als verdorben heraus, darf dieser ein einwandfreies Produkt oder sein Geld zurückfordern. Trotzdem gilt: Wenn man ein abgelaufenes Produkt kauft, zuerst schauen, riechen und vorsichtig probieren, bevor es gegessen oder getrunken wird.
Werden die Produkte nicht sofort konsumiert, sollte man besonders auf die Lagerung achten, die auf dem Produkt angegeben ist. Hier ist vor allem die Temperatur wichtig, aber auch, dass sie beispielsweise nicht in die hinterste Ecke des Vorratsraums oder Kühlschranks gestellt und dort vergessen werden.
Wie lange sind Produkte nach Ablauf des MHD noch haltbar?
Auch nach Ablauf des MHD sind viele Produkte ungeöffnet noch Tage, Wochen oder sogar Monate haltbar. Wird das Produkt aber geöffnet, gilt das MHD nicht mehr. Hier gilt stattdessen: Richtig aufbewahren, riechen, schmecken und anschauen.
Welche Alltagsprodukte wie lange haltbar sind, siehst du hier im Überblick (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
Wichtig: Entsorge die oben genannten Produkte auf jeden Fall, wenn sie faulig riechen, sauer oder ranzig schmecken, oder schimmelig sind. Bei Säften und Honig achte auf Gärung und bei Öl und Essig auf Trübung. Die Dose der Konserve sollte nicht beschädigt, undicht oder rostig sein. In Mehl, Backpulver, Reis und Nudeln können Schädlinge wie Motten auftreten. Außerdem sollte hier ebenfalls auf den Geruch geachtet werden.
Wie lange kann ich geöffnete Produkte noch essen?
Die Zusammensetzung der Lebensmittel ist hierbei oft entscheidend, wie lange ein Produkt geöffnet haltbar sein kann. Denn hier gilt das MHD nicht mehr. Grundsätzlich gilt:
Sind in dem Produkt Konservierungsstoffe enthalten, hält es sich oft noch über Monate, während ein Produkt ohne solche nur wenige Tage hält.
Ist das Produkt mit einem Milchprodukt, wie zum Beispiel Käse, zusammengesetzt, hält es sich nicht so lange wie das gleiche Produkt ohne Käse. Je höher bei Käse zudem der Wassergehalt ist, desto schneller verdirbt dieser.
Bei Wurst entscheidet die Zubereitungsart. Geräuchert und gepökelt hält sie sich mehrere Monate, während ein Aufschnitt sich nur wenige Tage hält.
Eingemachtes ist grundsätzlich einige Monate geöffnet haltbar, egal ob süß oder sauer.
Fazit: Vertraue deinen Sinnen und halte Verbrauchsdaten ein! Bevor du künftig ein Produkt achtlos wegschmeißt, das womöglich noch genießbar war, vertraue auf deinen Geruchs-, Geschmacks- und Sehsinn. Und denke immer dran: Hersteller geben oft ein früheres MHD zur Sicherheit an. Halte zudem Verbrauchsdaten genau ein und achte auf eine korrekte Lagerung der Produkte. So bist du auf der sicheren Seite und kannst dir nicht so schnell den Magen verderben.
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