Cadmium, Arsen und Blei: Behörden warnen vor Schadstoffen in Sushi-Blättern

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Algen werden nicht nur in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, sondern auch in der asiatischen Küche, beispielsweise bei Sushi. Nun hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mehrere getrocknete Algenblätter untersucht und teils hohe Konzentrationen von Schadstoffen gefunden.

Die asiatische Küche erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit. Bei einigen Gerichte, wie zum Beispiel Sushi kommen Algenblätter zum Einsatz.

Doch Meeresalgen nehmen häufig Schadstoffe aus der Umwelt auf. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat nun mehrere Schadstoffe in den getrockneten Algenblättern nachgewiesen.

Schadstoffe in Algen: Aluminium, Arsen und Cadmium

Bei den Untersuchungen wurden vor allem hohe Konzentrationen an Cadmium, Blei, Arsen und Aluminium in den Sushi-Blättern nachgewiesen. Laut dem BVL ist der gesetzliche Höchstgehalt für Cadmium drei Milligramm pro Kilogramm Alge in Nahrungsergänzungsmitteln. Dieser Wert wurde bei den Untersuchungen in jeder zehnten Probe überschritten.

In zehn Prozent der Algenproben wurden ein bis zehn Milligramm Blei pro Kilogramm nachgewiesen. Doch einen gesetzlichen Höchstwert für den Bleigehalt gibt es noch nicht. Es ist aber in Planung und Inhalt aktueller Beratungsgespräche.

Die Arsenkonzentration war in den untersuchten Algen hoch. Im Durchschnitt etwa 25 Milligramm pro Kilogramm. Jedoch wies man fast nur organisches Arsen nach. Diese Form wurde noch nicht ausreichend untersucht und somit ist auch das ausgehende gesundheitliche Risiko davon noch nicht bekannt. Gesundheitlich problematisch ist das anorganische Arsen. Dieses ist in den Algenblättern nur in einem sehr geringen Ausmaß vorhanden.

Aluminium und Uran stellen trotz hohen Konzentrationen wahrscheinlich kein Risiko dar

Die nachgewiesene Menge von Aluminium in den Algenblättern war etwa 100 Milligramm pro Kilo. Das Bundesinstitut für Risikobewertung legt die Grenze für die maximale tolerierbare orale Aufnahme pro Woche bei 1 Milligramm pro Kilo Körpergewicht fest.

Aufgrund der geringen Verzehrmenge von Algen, besteht hier nach momentanen Wissenstand kein gesundheitliches Risiko.

Ähnlich verhält es sich bei Uran. Zwar befinden sich in den getrockneten Algenblättern vergleichsweise große Mengen an Uran. Aber bei der Betrachtung der tolerierbaren Aufnahmemenge zeigt sich kein Risiko für die Gesundheit beim Verzehr von Algen.

Zu hohe Konzentration an Jod

Neben den genannten potenziell gefährlichen Inhaltsstoffen, befinden sich auch wichtige Spurenelemente in den Algen. Unter anderem Jod, Zink, Selen, Kupfer und Mangan.

Diese benötigt der Körper, doch auch hier können zu große Mengen schädlich sein. Bei einem Jodüberschuss kann sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse entstehen. Wenn Lebensmittel die tolerierbare Obergrenze von 20 Milligramm pro Kilogramm überschreiten, muss ein erkennbarer Warnhinweis darauf sein.

Rund 75 Prozent aller untersuchten Algen wiesen einen zu hohen Jodgehalt auf. Doch acht Prozent davon hatte keinen Warnhinweis. "Da solche Produkte geeignet sind, die Gesundheit zu schädigen, dürfen sie nach den allgemeinen Vorschriften des Lebensmittelrechts nicht in den Verkehr gebracht werden", schreibt das BVL.

Fazit: Momentan gibt es keine gesetzlich verbindlichen Höchstwerte für die Schadstoffe in getrockneten Algenblättern. Der BVL sagt, dass er sich dafür einsetzt, "dass Höchstgehalte für Schwermetalle und Arsen in Meeresalgen festgelegt und weitere Verbraucherschutzmaßnahmen in Bezug auf Jod eingeführt werden".

 

Vorschaubild: © Louis Hansel / unsplash