Im eigenen Garten ist der Ertag zwar auch wichtig, allerdings haben die Pflanzen mehr Zeit, um zu reifen und man freut sich schließlich auch über kleinere Früchte. Daher lohnt es sich, beim Tomatenanbau auch auf alte, samenfeste Sorten zurückzugreifen, da man mit dem Kauf auch den Erhalt des Saatguts unterstützt. Hat man kein Gewächshaus zur Verfügung, empfiehlt es sich, geeignete Sorten für das Freiland zu wählen, die toleranter gegen die Kraut- und Braunfäule sind.
Die samenfesten Tomatensorten empfehlen wir:
- Ochsenherztomate
- Yellow Giant
- Green Zebra
- Black Cherry
- Goldene Königin
- Mexikanische Honigtomate
Viele Gärtnereien bieten inzwischen samenfestes Saatgut aber auch bereits vorgezogene alte Sorten an. Ihre nächstliegende Gärtnerei kann Sie dabei individuell beraten.
Tipp: Pflanzt man nicht nur eine, sondern gleich mehrere Tomatensorten an, kann man eine große Vielfalt an Früchten von Kirsch- bis hin zu Fleischtomaten ernten. Die Früchte lassen sich später vielseitig verwenden
Was muss man beim Pflanzen von Tomaten beachten?
Tomatensamen benötigen zur Keimung Wärme und Licht. Es empfiehlt sich daher erst Mitte bis Ende März auszusäen, da die Tomaten so nicht so schnell vergeilen. Obwohl Tomaten Starkzehrer sind, sollte die Aussaat in nährstoffarmer Erde erfolgen.
Entdecken Sie Anzuchtstöpfe auf Amazon
Zur Keimung ist neben der Feuchtigkeit eine Temperatur von 20 bis 25 Grad anzustreben. Sehr wichtig ist eine möglichst konstante Temperatur (auch nachts) und gleichbleibende Feuchtigkeit, aber keine Nässe. Der Platz auf der Fensterbank über dem Heizkörper mag tagsüber ideal seien.
Nachts jedoch bei ausgeschalteter Heizung ist es der kühlste Platz im Raum. Ein sehr guter Schutz vor schwankender Feuchtigkeit ist es, die Saatschalen in eine offene Plastiktüte zu stellen. Diese wird oben locker und noch luftdurchlässig mit einem einfachen Knoten versehen. So mit entsteht ein Minigewächshaus.
So bilden die zarten Pflänzchen kräftigere Wurzeln aus, da sie aktiv nach Nährstoffen suchen müssen. Sobald sich etwa 3-4 Blättchen gebildet haben, kann die erste Dünung erfolgen. Gut geeignet ist dafür die halbe Konzentration eines organischen Gemüsedüngers, der über das Gießwasser zugefügt wird. Das wiederholt man etwa alle zwei Wochen bis die Jungpflanzen schön kräftig geworden sind. Ab diesem Zeitpunkt kann man die Pflanzen auch pikieren und in einzelne Töpfe setzen.
Wann dürfen die Tomatenpflanzen nach draußen?
Wenn es bereits nicht mehr so kalt ist, kann man die Pflanzen auch tagsüber schon nach draußen stellen. Durch den Wind und die Wetterbedingungen gewinnen sie nochmal extra an Stärke.
Aber Vorsicht: Sie sollten nicht direkt in der prallen Sonne stehen, weil die noch empfindlichen Blätter schnell Verbrennungen erleiden können.
Jungpflanzen kann man etwa ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) ins Freiland setzen. Dabei pflanzt man die jungen Tomaten möglichst tief ein, so können sich am Stängel Adventivwurzeln bilden und die Pflanze hat einen besseren Stand. Sollte nach dem Einpflanzen noch Frost drohen, können die Pflanzen mit Tomatenvlies abgedeckt werden.
Nach dem Einsetzen in Gemüseerde sollte man mit der nächsten Düngung etwa 3 Wochen warten, da die frische Erde ja bereits Nährstoffe enthält. Danach kann wieder in normaler höherer Konzentration weitergedüngt werden.
Wie wachsen die Tomatenpflanzen am besten?
Eine regelmäßige Düngung ist bei Tomaten das A und O! Die Pflanzen brauchen große Mengen an Nährstoffen in Form von Dünger. Doch zu viel davon schadet den Pflanzen. Generell gilt: lieber regelmäßig in normaler Konzentration als hin und wieder zu viel. Pro Quadratmeter oder pro Pflanze im Topf kann man mit drei Liter Kompost oder Flüssigdünger plus 150 Gramm Hornspäne oder -mehl im Jahr rechnen. Pflanzen, die während des Wachstums regelmäßig gedüngt wurden sind kräftiger, größer und vor allem ertragreicher als Pflanzen, die nicht gedüngt wurden.
Neben der regelmäßigen Düngung empfiehlt es sich die Tomaten in der Wachstumsphase auszugeizen. Da die Vegetationsperiode in er Regel kurz ist und die Pflanze ihre volle Kraft zur Fruchtbildung nutzen soll, sollte man regelmäßig ausgeizen, also die Seitentriebe in den Blattachseln des Hauptsprosses entfernen. So konzentriert sich die Tomate auf die Fruchtbildung an einer Sprossachse.
Auch die Blätter unter den untersten Früchten sollten entfernt werden, damit die Luft besser zirkulieren kann.
Beim regelmäßigen Gießen der Tomaten, sollte man darauf achten, dass kein Spritzwasser auf die Blätter kommt, denn dort bildet sich sonst schnell mal Kraut- und Braunfäule. Die Wurzeln der Tomatenpflanzen sollten weder austrocknen noch in Staunässe stehen.
Wie geht man mit einem Schädlingsbefall an Tomatenpflanzen vor?
Die bekannteste Krankheit bei Tomaten ist die Kraut- und Braunfäule. Um ihr entgegenzuwirken sollte man die Pflanzen nur von unten gießen und sie vor Regen schützen. Bei Befall rollen sich die Blätter ein und werden schwarz, später werden die Früchte braun und faulen.
Braune Stellen an den Früchten kann aber auch auf Blütenendfäule hindeuten. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Mangelerscheinung. Der Pflanze fehlt der Nährstoff Kalzium. Für einen gesunden Kalziumhaushalt sollte man regelmäßig in normaler Konzentration düngen.
Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben entfernt man am einfachsten mit Nützlingen. Einen ausführlichen Artikel zum Thema Nützlinge im Garten finden Sie
Wie erntet man Tomaten am besten?
Tomaten werden an ihrem grünen „Hut“ geerntet. Dieser hat eine Sollbruchstelle und die Früchte lassen sich so einfach ablösen. Am intensivsten schmecken Tomaten, wenn sie an der Pflanze voll ausgereift sind und intensiv duften.
Im Herbst kann es vorkommen, dass einige Tomaten noch grün sind. Man kann sie dennoch ernten und sie im Haus, an einem dunklen Ort nachreifen lassen. Neben einem Apfel reifen sie besonders schnell, da Äpfel ein reifebeschleunigendes Gas abgeben.
Wie bleiben abgeerntete Tomaten länger frisch?
Die frisch geernteten Früchten lassen sich am besten außerhalb des Kühlschrankes lagern. Durch eine zu kühle Lagerung können Tomaten ihr Aroma verlieren. Bei Zimmertemperatur reifen sie nach und schmecken noch intensiver.
Für mehr Tipps zur Lagerung lesen Sie hier: Tomaten lagern: im Kühlschrank oder nicht?
Wie werden Tomaten schneller reif?
Unser Gartexperte Jupp Schröder empfiehlt hier eine altbewährte Methode: Tomaten zusammen mit einem Apfel lagern. Dieser lässt die Früchte durch sein entströmendes Reifegas Ethylen schnell rot werden. Der Botenstoff ist auch im Handel im Einsatz: So werden Bananen unreif gepflückt und vor der Ankunft einer Schiffsladung werden mit Ethylen begast, was ein schnelles Reifen bewirkt. Zu viel von diesem Gas lässt die Tomaten aber matschig werden. Auch Blumen welken in der Nähe von faulen Früchten sehr schne
Kann man Tomatensamen aus dem letzten Jahr noch verwenden?
Tomatensaatgut verliert auch nach mehreren Jahren kaum an Keimfähigkeit. Sie können also die Samen aus dem letzten Jahr ohne Probleme verwenden. Falls Sie Saatgut übrighaben sollen, können Sie es in Papiertüten packen und an dunklen, kühlen und trockenen Orten lagern. Ein Keller wäre hierfür zum Beispiel ideal.
* Das bedeutet der Einkaufswagen: Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf einen dieser Links klicken und darüber einkaufen, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für Sie ändert sich dadurch nichts am Preis.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und zur Unterstützung der lokalen Gärtner zeigen wir keine Angebote zu Samen, Setzlingen oder Pflanzen. Bitte nutzen Sie dafür das reichhaltige Angebot und die Fachberatung Ihrer Gärtnerei.