Mehrjähriges Gemüse: Einmal pflanzen und immer wieder ernten
Die ersten Gemüsesorten treiben im Haus vor, die Samentütchen für die Aussaat im Freien gibt es schon: Es ist Zeit für die Planung des Gemüsebeetes. Wie wäre es mal mit mehrjährigen Varianten, die du immer wieder ernten kannst?
Jetzt ist es Zeit das Gemüsebeet zu planen. Viele Pflanzen sind mehrjährig und müssen nicht jedes Jahr ausgetausch werden. Bild: epixproductions/ stock.adobe.com
Tomatenpflanzen sterben im Spätsommer. Auch Salate werden rasch komplett abgeerntet, und von Möhren und Radieschen hat man auch nicht länger etwas. Es gibt aber auch Gemüsesorten, die über mehrere Jahre im Beet wachsen können - die man also nicht jedes Frühjahr aufs Neue säen oder kaufen muss.
Zum mehrjährigen Gemüse zählen etwa Rhabarber und Spargel, Bärlauch und der wilde Spinat namens Guter Heinrich. Auch die kartoffelähnliche Knolle Topinambur gehört dazu, genauso wie der Meerrettich. Zwar wird ein Teil seiner Wurzeln zur Ernte ausgegraben, der Stock wächst aber dennoch weiter, so lange Wurzelreste im Boden bleiben. Ganz ähnlich wird die Zuckerwurzel kultiviert und beerntet.
All diesen Pflanzen ist gemein, dass sie vollkommen winterhart sind - die Voraussetzung, über die frostigen Tage im Garten bleiben zu können. Selbst ohne menschlichen Eingriff kann mehrjähriges Gemüse also über längere Zeit am gleichen Standort überleben, erklärt der Nutzpflanzenzüchter Markus Kobelt aus Bad Zwischenahn.
Das ist auch einer der Gründe, warum mehrjähriges Gemüse in unseren gemäßigten Breiten eher selten gezogen wird, erklärt Hubertus Ahlers, Biologe der Bonnekamp Stiftung für die integrative Stadt in Essen. In wärmeren Regionen hingegen - wo es keinen Kältetod gibt - ist das anders.
Kartoffeln gehören (fast) auch dazu
Auch Kartoffeln werden häufig zum mehrjährigen Gemüse gezählt. Allerdings müssen sie spätestens im Herbst wegen der Kälte ausgegraben werden. Hier lässt sich deshalb nur ein Teil der Ernte essen, ein anderer Teil geht im Frühjahr zurück in die Erde als Basis für neue Tochterpflanzen. Auch diverse Zwiebelarten zählen zu den mehrjährigen Gemüsearten, und auch sie vermehren sich auf ähnliche Weise wie die Kartoffeln.
"Vielleicht am bekanntesten ist die Etagenzwiebel oder Laufzwiebel", sagt Kobelt. Die oberirdischen Brutzwiebeln werden neben dem würzigen Zwiebelgrün im Sommer bis in den Herbst hinein geerntet. Lässt man einzelne Stängel mit Zwiebeln aber stehen, trocknen diese irgendwann aus. Die Zwiebeln neigen sich dann zum Boden, wachsen dort an und bilden neue Pflanzen.