Schnittlauch gehört zu den beliebtesten Kräutern. Im Frühjahr und Sommer beginnt er normalerweise zu blühen. Ist das Kraut dann giftig oder kannst du es trotzdem verwenden?
- Wird blühender Schnittlauch giftig?
- Was musst du beachten, wenn Schnittlauch zu blühen beginnt?
- Was solltest du zum Anbau von Schnittlauch wissen?
Schnittlauch ist neben anderen Stauden – wie beispielsweise Petersilie, Dill oder Basilikum – in nahezu jedem Kräutergarten zu finden. Selbst auf der Fensterbank in der Küche kann Schnittlauch problemlos angepflanzt werden. Allerdings gibt es Zeiten, in denen das Kraut blüht. Kannst du Schnittlauch dann noch verwenden oder wird er sogar giftig?
Was musst du beachten, wenn Schnittlauch blüht?
Leuchtende Knospen in violetten Farbtönen, die sogar eine rötliche Nuance haben können – dieses ansprechende Bild zeichnet einen blühenden Schnittlauch aus. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass das Würzkraut jetzt eventuell giftig sein könnte. Du kannst Teile der Pflanze weiterhin problemlos verarbeiten. Verwende einfach die Blüten, denn sie haben aufgrund des enthaltenen Nektars ein süßliches Aroma und schmecken etwas milder als die Stängel. Manche Gourmets vergleichen den Geschmack sogar mit ganz jungen Schnittlauchhalmen. Die Blüten können vielfältig verwendet werden. Du kannst daraus eine würzige Butterzubereitung kreieren oder die Blüten in Öl einlegen, um deinen Gerichten die gewünschte Raffinesse zu verleihen.
Allerdings sind die Stängel nicht mehr essbar, denn sie werden durch die Blütenbildung hart. Das hat folgenden Hintergrund: Die Halme werden stabiler, weil sie das Gewicht der Blüten tragen müssen. Der Geschmack leidet ebenfalls darunter, denn die Halme schmecken jetzt eher bitter und sind deshalb nicht mehr genießbar. Der Schnittlauch benötigt jetzt seine ganze Energie für die Versorgung der Blüten, deshalb bleibt neben der Struktur auch der Geschmack auf der Strecke.
Blühender Schnittlauch sieht schön aus und hat eine positive Auswirkung auf die Umwelt, denn er lockt Insekten an. Für Bienen und Hummeln sind die leuchtend bunten Blüten eine wichtige Nahrungsquelle. Deshalb solltest du die Halme jetzt nicht schneiden. Möchtest du den Schnittlauch trotzdem kürzen, lass etwa zwei Zentimeter stehen, dann treibt die Staude wieder mit frischen Halmen aus.
Was solltest du zum Anbau von Schnittlauch wissen?
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) gehört botanisch gesehen zur Gattung Lauch (Allium). Ursprünglich ist er in eurasischen Regionen sowie in Sibirien beheimatet. Die Pflanze entwickelt sich während ihres Wachstums zu einer dichten Staude mit röhrenähnlichen Stängeln, die sich aus einer dünnhäutigen Zwiebel bilden. Die mehrjährige Würzpflanze ist pflegeleicht und winterhart. Schnittlauch ist robust und daher wenig anfällig für Krankheiten. Allerdings ist er nicht gänzlich immun und kann bei ungünstigen Voraussetzungen unter Schnittlauch-Rost leiden. Das ist ein Pilz, der vor allem die Halme befällt und zu rostbraunen Flecken führt. Dann musst du zu drastischen Maßnahmen greifen: Schneide die Pflanze komplett zurück und übergieße sie mit verdünntem Brennnesselsud. In ungünstigen Fällen können Schädlinge die Stauden befallen, dazu zählen Minierfliegen oder Blattläuse. Die Blattläuse kannst du ebenfalls mit Brennnesseljauche bekämpfen.
Du kannst Schnittlauch im Gartenbeet, in einer Kräuterspirale oder auch in beengten Verhältnissen auf dem Balkon oder in der Küche kultivieren. Er hat keine besonderen Ansprüche an seinen Standort. Schnittlauch bevorzugt zwar einen halbschattigen bis sonnigen Platz, ist aber auch mit einer schattigen Ecke zufrieden. Er gedeiht in nahezu allen Böden, dabei spielt es keine Rolle, ob du ihn in Blumenerde oder spezielle Erde für Gemüse oder Kräuter setzt. Während der Wachstumsphase solltest du ihn regelmäßig gießen, vermeide allerdings Staunässe. Schnittlauch ist genügsam, deshalb musst du ihn während der Sommersaison nicht unbedingt düngen. Du kannst ihn im Frühjahr mit organischem Dünger versorgen, damit er sich kräftig entwickelt. Wenn du Schnittlauch im Garten oder auf dem Balkon anpflanzt, solltest du darauf achten, dass er für Haustiere unerreichbar ist. Fressen Hunde oder Katzen das Kraut, kann es zu einer lebensgefährlichen Vergiftung kommen.