Damit Strafen ihre Wirkung beibehalten, solltest du sie nicht zu häufig einsetzen. Bestrafst du dein Kind immer wieder, könnte sich dies unter anderem negativ auf das Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem Kind auswirken. Das Kind sollte nicht das Gefühl haben, dass du die Bestrafung nur dafür nutzt, um deine Macht zu demonstrieren. Nutze Strafen also nur selten und kündige sie im Voraus an. In dem Fall weiß das Kind, dass sein Verhalten Konsequenzen mit sich ziehen wird und kann selbst entscheiden, was es nun tut. Als Elternteil weißt du am besten, welche Strafen dein Kind als solche empfindet. Eine Strafe sollte also immer individuell ausgewählt werden.
Mögliche Folgen des Bestrafens und Alternativen
Eltern können pädagogisch sinnvolle Strafen hin und wieder einsetzen. Laut Kinderziehung.com bringt die Bestrafung als Maßnahme einige Probleme mit sich. So könnte dein Kind beispielsweise als Reaktion auf die Strafe versuchen, weiteren Strafen durch Lügen oder Einschmeicheln zu entgehen. Darüber hinaus kann das Vertrauensverhältnis zwischen dir als Elternteil und dem Kind belastet werden. Bestrafst du dein Kind häufig, kann zudem ein aggressives oder feindseliges Verhalten seitens des Kindes auftreten. Häufige Bestrafungen können ein vermindertes Selbstwertgefühl des Kindes, Motivationslosigkeit sowie Passivität verursachen. Ähnlich ist es, wenn das Kind sein Fehlverhalten nicht einsieht und die Bestrafung demzufolge das Ziel verfehlt hat.
Die Ärztin Andrea Schmelz verrät gegenüber Elternwissen.com, dass Kinder mit kleineren Regelverstößen oft nur deine Aufmerksamkeit bekommen wollen. Ignorierst du folglich beispielsweise Jammern oder Quengeln und sprichst nicht mit deinem Kind, wird es sein Verhalten als nutzlos ansehen. Es lohnt sich für das Kind nicht, diese Verhaltensweise zu wiederholen.
Eine weitere Möglichkeit für dich als Elternteil besteht darin, logische Konsequenzen einzusetzen. Trödelt dein Kind beispielsweise beim Anziehen, könntest du ihm erklären, dass ihr dann nicht mehr auf den Spielplatz könnt. Beginnt es dann nicht, sich zu beeilen, ist die logische Folge, dass ihr es nicht mehr auf den Spielplatz schafft. Beim nächsten Mal wird das Kind vermutlich nicht mehr trödeln. Eine dritte Option ist, deinem Kind eine kurze Auszeit zu geben. Ist es beispielsweise sehr aggressiv beim Spielen, könntest du dein Kind für 1 bis 2 Minuten in deiner Nähe hinsetzen. Dies kann beispielsweise auf einer Decke oder auf einem Stuhl sein. Sage ihm, dass es sich kurz beruhigen soll, und dann darf es weiterspielen. Die Zeit zählt ab dem Moment, an dem es sich tatsächlich beruhigt hat.
Fazit
Strafen im Sinne von körperlicher Gewalt sind in Deutschland verboten, weshalb du von dieser Form von Bestrafungen in der Erziehung vollkommen absehen solltest. Es kann jedoch sinnvoll sein, wenn du ab und an Strafen als negative Konsequenz einsetzt, die auf das Verhalten des Kindes folgt.
Die Strafe sollte in der Erziehung pädagogisch sinnvoll gewählt und eingesetzt werden. Werden Strafen zu häufig eingesetzt, kann dies negative Folgen für das Kind und die Eltern-Kind-Beziehung haben. Als Elternteil kannst du anstelle von Bestrafungen beispielsweise logische Konsequenzen einsetzen oder deinem Kind kurze Auszeiten geben. Wichtig ist immer, die Erziehung sowie auch Strafen immer individuell auf das eigene Kind sowie sein Alter abzustimmen.
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