In den meisten Fällen hört das Bettnässen mit der Zeit von selber auf und ist kein Anzeichen für eine Erkrankung. Hast du jedoch das Gefühl, dass bei deinem Kind ein körperliches Problem dahintersteckt, solltest du das Bettnässen ärztlich abklären lassen. Ein Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin ist zudem sinnvoll, wenn dein Kind auch tagsüber einnässt oder sehr unter dem Bettnässen leidet. Vor dem Arztbesuch ist es sinnvoll, wenn du mindestens zwei Tage lang eine Art "Blasentagebuch" für dein Kind führst. In diesem versuchst du aufzuschreiben, was, wann und wie viel dein Kind trinkt. Außerdem notierst du, wann und wie oft es auf die Toilette muss. Der Arzt oder die Ärztin kann anhand verschiedener Untersuchungen und mithilfe deiner Notizen aufklären, ob eine Erkrankung hinter dem Bettnässen steckt.
Das kannst du als Elternteil tun
Du und dein Kind solltet euch unbedingt klarmachen, dass niemand die Schuld für das Bettnässen trägt. Belastet das Bettnässen dein Kind und dich als Elternteil erheblich, könntet ihr verschiedene Dinge auszuprobieren, um das Bettnässen zu reduzieren. Das Kind sollte am besten alt genug und bereit dazu sein, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren. Spreche vorab mit deinem Kind und überlegt gemeinsam, was ihr zukünftig machen möchtet. Diese Dinge könnten gegen das Bettnässen helfen:
- Die tägliche Trinkmenge anders verteilen. So sollte das Kind versuchen, bis etwa 17 Uhr viel zu trinken. Danach sollte es möglichst wenig Durst haben und entsprechend weniger trinken. Am Abend sollte überdies auf koffein- oder zuckerhaltige Getränke verzichtet werden.
- Erinnere dein Kind vor dem Schlafengehen, dass es auf die Toilette gehen soll.
- Wecke dein Kind einmal nachts, damit es auf die Toilette gehen kann.
- Ein Wecksystem ausprobieren: Auf dem Markt gibt es verschiedene elektronische Wecksysteme wie beispielsweise Klingelhöschen oder -matten. Diese klingeln bereits bei dem ersten Tropfen und können dein Kind aufwecken, damit es auf die Toilette gehen kann.
Als Elternteil könntest du mit kleineren Belohnungen arbeiten, wenn dein Kind sich an gemeinsame Ziele hält. Belohnungen sollten bestenfalls nicht materiell sein. Eine Idee könnte zum Beispiel sein, dass du deinem Kind am Abend eine Geschichte vorliest, wenn es immer abends vor dem Zubettgehen auf die Toilette geht. Elektrische Alarmsysteme funktionieren nicht bei jedem Kind. Hat dein Kind einen sehr tiefen Schlaf, wird es vermutlich trotz des Alarms weiterschlafen. Dennoch lohnt es sich, die verschiedenen Möglichkeiten für sich auszuprobieren.
Darüber hinaus kannst du einige Dinge tun, um dich auf nächtliche Unfälle vorzubereiten. Dies kann dir den Morgen danach erheblich erleichtern. Eine Möglichkeit ist, dass du die Matratze durch Gummimatten oder Überzüge schützt. Zudem solltest du immer frische Bettwäsche bereitliegen haben. Alternativ könnte dein Kind auch Windelhöschen verwenden. Hat dein Kind nachts ins Bett genässt, sollte es am Morgen duschen. So wird ein unangenehmer Uringeruch auf der Haut vermieden.
Fazit
Bettnässen ist nichts Ungewöhnliches und sollte von Eltern und dem Kind auch nicht als solches angesehen werden. Als Familie solltet ihr das Kind bestmöglich unterstützen und Geduld bewahren, denn: In den meisten Fällen regelt sich das Bettnässen von selbst, sobald die notwendigen Reifungsprozesse abgeschlossen sind. Vermutest du eine körperliche Ursache hinter dem Bettnässen, solltest du das ärztlich abklären lassen. Ein Besuch beim Kinderarzt ist in der Regel erst dann sinnvoll, wenn dein Kind unter dem Einnässen leidet und/oder zusätzlich tagsüber einnässt sowie häufiger Harnwegsinfekte hat.