Lernen Kinder schon früh, mit Geld umzugehen, gelingt ihnen dies im Erwachsenenalter oft besser. Doch wie kann eine Finanzbildung in der Familie aussehen?
Jedes Kind muss irgendwann lernen, mit Geld umgehen zu können. Damit das den Heranwachsenden später im Erwachsenenalter gut gelingt, lohnt es sich, eine frühe Finanzbildung zu verfolgen. Doch wie kann dir das als Elternteil gelingen? Wir haben uns für diesen Artikel an diversen Familienblogs sowie eigenen Erfahrungen orientiert.
Finanzbildung für Kinder: Die Rolle des Taschengeldes
Im Juni 2023 veröffentlichte Mastercard die Ergebnisse einer Studie zum Thema Finanzbildung. Etwa jedes fünfte Kind hat laut der Studie mit zehn Jahren bereits online geshoppt. Bei den Eltern zeigt sich allerdings Überforderung: Gegenüber Mastercard gab jeder fünfte Elternteil an, Finanzwissen nicht vermitteln zu können. Zudem weiß knapp als die Hälfte der Eltern nicht, wofür ihre Kinder ihr Geld ausgeben. Bei den Kindern hat nur etwa die Hälfte einen Überblick über die eigenen Finanzen. Doch wie kann die Finanzbildung in der Familie optimiert werden?
Der richtige Umgang mit Geld, ob analog oder digital, ist im Leben sehr wichtig. Wie Mastercard hervorhebt, ist Finanzkompetenz auch eine Frage der Gleichheit und Teilhabe. Finanzielle Bildung muss nicht langweilig sein: Sie kann dem Kind auch mit Spaß vermittelt werden – so lernt es sich oft besser. Ein wichtiger Aspekt bei der Finanzbildung ist das Taschengeld.
Gibst du deinem Kind Taschengeld, kann es in der Regel frei entscheiden, was es damit kaufen möchte. Allerdings hilft es, wenn du mit deinem Kind bestimmte Sparmaßnahmen festlegst. Lege deinem Kind nahe, dass es bei jedem Kauf das eigene Geld quasi in andere Taschen legt; egal ob beim Kauf von Süßigkeiten, Spielzeug oder Kinotickets. Nach dem Motto "Pay yourself first" lernen Kinder, immer zunächst einen bestimmten Betrag für sich selbst zurückzulegen. So können Kinder langsam erlernen, sich später finanziell abzusichern. Dein Kind könnte auch beispielsweise immer die Hälfte des monatlichen Taschengeldes sparen und die andere Hälfte frei ausgeben. Hat dein Kind eine schöne Spardose, kann dies zum Sparen motivieren.
Kommunikation über Geld und Finanzbücher für Kinder
Einer der wohl wichtigsten Tipps ist, mit dem Kind offen über Finanzen zu sprechen. Oft werden die Finanzen in der Familie als Tabuthema behandelt. Über Geld zu sprechen, ist vor allem für Eltern oft nicht leicht. Allerdings wird es dadurch für die Kinder deutlich schwerer, später die eigene Finanzplanung entspannt anzugehen. Der Blog von Babett Grün beschäftigt sich mit Themen über die finanzielle Unabhängigkeit für Familien und empfiehlt, die eigenen Kinder auf Flohmarktverkäufe, zu Gesprächen mit dem Steuerberater, Terminen mit dem Finanzamt, Anwaltstreffen oder Bankgesprächen mitzunehmen. Ist dein Kind immer wieder bei solchen Gesprächen dabei, merkt es, dass Finanzen etwas sind, das man erlernen kann. Zudem könnte es dabei helfen, Kindern später die Scheu vor solchen offiziellen Terminen zu nehmen. Motiviere dein Kind zusätzlich mit Erfolgsgeschichten und lege ihm nahe, was es erreichen kann, wenn es sich gut um seine Finanzen kümmert.
Finanzwissen kannst du als Elternteil mittlerweile ganz einfach und flexibel auf vielen YouTube-Kanälen, Finanz-Blogs und Magazinen erlangen. Hast du etwas Neues gelernt, kannst du dies auch deinem Kind in vereinfachter Form erklären. Merkt es, dass das Thema Finanzen kein Tabuthema ist, wird es sich auch trauen, eigene Fragen zu stellen. Kennst du die Antwort auf die Frage nicht, solltest du auch das offen kommunizieren. Erkläre deinem Kind, dass du dich informieren und nachher auf die Frage zurückkommen wirst.