Der Körper entscheidet, in wen ich mich verliebe, nicht das Herz. Liebe entsteht im Kopf. Die Chemie muss stimmen - welche Kriterien sind ausschlaggebend, um sich zu verlieben?
- Glückshormone und andere Verliebtheitssymptome
- Der Einfluss der Gene
- Welche Rolle spielt das Aussehen?
- Sich riechen können - ganz entscheidend?
Liebe beschreibt ein Gefühl, doch wie viel von diesem Gefühl ist Realität und vor allem, was genau ist dieses Gefühl? Ganz nüchtern und wissenschaftlich betrachtet, ist Liebe keine romantische Angelegenheit, sondern eine Reihe von biochemischen Prozessen im menschlichen Körper. Warum du dich für bestimmte Menschen interessierst und für andere nicht? Die Biologie hat einige Antworten parat.
Glückshormone und andere Verliebtheitssymptome
Was ist Liebe? Auf diese Frage wird ein Poet eine andere Antwort geben als ein Biologe. Die nüchterne Antwort aus wissenschaftlicher Sicht kann so manchen Frischverliebten die romantischen Illusionen einer magischen Liebe nehmen: Liebe ist ein Gefühl mit biochemischer Grundlage und ein neurobiologisches Muster, die die Aufnahme einer Beziehung vereinfachen oder gar ermöglichen. Liebe dient vor allem einem höheren Paarungserfolg. Ein erhöhter Herzschlag, feuchtere Haut und Hände, gut durchblutete Wangen - wer schonmal verliebt war, kennt diese Symptome nur zu gut. Doch was genau löst die Verliebtheit-Anzeichen in unserem Körper aus?
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Auch wenn das Herz beim Anblick des Schwarms ordentlich pochen kann, entsteht Verliebtheit nicht im Herz, sondern im Hirn. Dort ist das limbische Belohnungssystem in dieser Zeit besonders aktiv, der präfrontale Cortex, der für rationales Denken zuständig ist, im Gegenteil besonders inaktiv. Der Körper schüttet eine Menge Dopamin aus. Bei manchen Verliebten steigt der Serotoninspiegel. Beides sind Glückshormone, die die Welt viel schöner aussehen lassen. Der Testosterongehalt von Frauen steigt, der der Männer sinkt. Entscheidungen werden nun über andere Nervenbahnen getroffen als zuvor.
Warum genau die einzelnen Werte sinken oder steigen, ist nicht immer zu belegen. Eins jedoch ist klar: Im Körper tut sich etwas! Verliebte ähneln in ihrem Denken sogar Menschen mit Zwangsstörungen. Dies gilt allerdings nur für die erste Phase. Nach etwa einem Jahr verfliegt der Rausch, Bindungs- und Geborgenheitshormone wie Oxytocin und Vasopressin ersetzen das Dopamin. Forscher sprechen vom sogenannten Coolidge-Effekt. Passen die beiden Partner zusammen, wandelt sich das aufregende Verliebtsein jedoch zur Liebe.
Der Einfluss der Gene
Wir kennen unzählige Menschen, mit manchen sind wir befreundet, mit anderen können wir uns mehr vorstellen. Was ist eigentlich ausschlaggebend dafür, in wen wir uns verlieben? Als erster Gedanke kommt wahrscheinlich vielen in den Kopf: Eine Mischung aus Aussehen, Charakter und Interessen. Tatsächlich ergaben verschiedene wissenschaftliche Studien, dass Aussehen vor allem bei Männern das erste Kriterium der Partnerwahl ist. Doch dabei bleibt es nicht.
Fragt man Psychologen, geht es bei der Wahl vor allem um Ähnlichkeiten. Hier spielt zum Beispiel das Alter eine Rolle, aber auch ein ähnliches Bildungsniveau und ein gemeinsames soziales Milieu. Männer sind in Beziehungen durchschnittlich zwei bis drei Jahre älter als Frauen. Ein ähnliches Milieu schafft Möglichkeiten der Begegnung, viele Menschen lernen sich auf der Arbeit und in der Schule kennen. Gemeinsame Interessen und ähnliche Merkmale rufen im Menschen Sympathie hervor. Doch die Biologie denkt anders: Gerade Unterschiede ziehen an.