- Sie sehen die Lehrer*innen nicht als Partner*innen an, sondern als Gegner*innen, gegen die sie einen Kampf führen.
- Sie sind eher konfrontativ, anstelle von kooperativ.
- Offizielle Elternabende, Schulfeiern oder andere Elterngespräche nehmen sie nie oder selten wahr.
- Das persönliche Gespräch zu Mitarbeiter*innen der Schule suchen sie erst, wenn ein Schulverweis droht oder die Versetzung gefährdet ist.
- Erste Anzeichen darauf, dass das Kind Probleme in der Schule hat, nehmen sie nicht ernst.
- Im Extremfall sprechen sie in einer krisenhaften Situation gar nicht erst mit der Schule, sondern schicken direkt eine Klage, ein Anwaltsschreiben oder einen Widerspruch.
Wie der Lehrer und Schulrechtsexperte Thomas Böhm in einem Focus-Interview berichtet, häufen sich diese Art von Klageschriften von Erziehungsberechtigten. U-Boot-Eltern sind also keine Einzelfälle, sondern kommen häufiger vor, als man vielleicht denken würde.
Mögliche Folgen für die Kinder
Mit einem solchen Elternverhalten können natürlich nicht nur die Lehrer*innen schwer umgehen, sondern auch für die Kinder stellt es eine hohe Belastung dar. Immerhin hätten sie von den Eltern vorab Unterstützung benötigt. Durch vorheriges Interesse am Bildungserfolg des Kindes hätte womöglich verhindert werden können, dass es zu einer komplizierten Situation kommt.
Kommt das Kind nur schwer in der Schule klar, ist auch Unterstützung von zu Hause notwendig; denn die Verantwortung für den schulischen Erfolg liegt nicht allein bei den Lehrer*innen. Mit dieser Einstellung der Eltern können sich die schulischen Probleme bei dem Kind schnell zuspitzen; und U-Boot-Eltern reagieren dann den Lehrkräften gegenüber nur aggressiv bis abgrenzend.
Für das Kind und seinen weiteren Bildungsweg ist ein solches Verhalten problematisch. Immerhin wird nicht das Problem selbst beseitigt, sondern zudem (Rechts-)Streit mit den Lehrenden angefangen. Das eigentliche Problem, also die fehlende Unterstützung, wird von den Eltern nicht erkannt. Die Kinder wünschen sich oft mehr Begleitung und Leitung von den Eltern. Das Gefühl von Vernachlässigung kann sich bei Kindern von U-Boot-Eltern ebenfalls schnell einschleichen, wenn letztere immer "abtauchen" und sich nicht für das Kind interessieren. Ohne Interesse am Kind kann ist der Aufbau einer stabilen Eltern-Kind-Beziehung kaum möglich.
Fazit
U-Boot-Eltern tauchen erst dann auf, wenn es bereits gravierende Probleme gibt. Sie interessieren sich kaum für die Erziehung und den Bildungsweg des Kindes. Zudem sind sie davon überzeugt, dass die Lehrer*innen allein die Verantwortung dafür tragen, dass das Kind schulischen Erfolg hat. Demzufolge reagieren sie meist aggressiv auf Misserfolge oder schulische Probleme. Das Problem selbst wird dadurch natürlich nicht gelöst, und unter dem Streit zwischen Eltern und Lehrenden leidet dann das Kind am meisten.
Final musst du natürlich selbst entscheiden, wie du dein Kind erziehen möchtest. Da du als Elternteil in der Regel jedoch immer das Beste für dein Kind möchtest, solltest du versuchen, Verhaltensweisen der sogenannten U-Boot-Eltern zu vermeiden und eher unterstützend auf dein Kind zugehen.