Paracetamol in der Schwangerschaft nehmen: Das solltest du wissen

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Paracetamol während der Schwangerschaft wird bislang als ungefährlich beurteilt.
Paracetamol während der Schwangerschaft wird bislang als ungefährlich beurteilt.
CC0 / Pixabay / Cparks

Bei Schmerzen oder Fieber kann Paracetamol eine schnelle Hilfe sein. Doch können die Schmerztabletten auch in der Schwangerschaft eingenommen werden?

  • Kannst du Medikamente in der Schwangerschaft nehmen?
  • Wie wird Paracetamol beurteilt?
  • Was solltest du als Schwangere bedenken?

Ob Fieber, Kopfschmerzen oder andere leichte Schmerzen: Im Alltag greifen wir in solchen Fällen immer wieder in unsere kleine Haushalts-Apotheke. Ein bekanntes und rezeptfrei zugängliches Schmerzmittel ist Paracetamol. Doch darfst du Paracetamol auch einnehmen, wenn du schwanger bist? Welche Risiken könnte dies mit sich bringen, und was solltest du beachten?

Medikamente und Paracetamol in der Schwangerschaft

Als werdende Mutter sorgst du dich natürlich um deinen kleinen Schützling, der gerade in deinem Bauch heranwächst. Aus diesem Grund willst du sicher nichts tun, was deinem Baby schaden könnte. Wie sieht es also mit der Einnahme von Medikamenten und speziell Paracetamol während der Schwangerschaft aus?

Während der Schwangerschaft sind Medikamente allgemein mit Vorsicht zu genießen. Es gibt zahlreiche Mittel, die du als werdende Mutter aufgrund eines Gefährdungsrisikos für dein Baby nicht einnehmen solltest. Bist du dir unsicher, welche Medikamente du nicht einnehmen solltest, kannst du immer deinen Arzt oder deine Ärztin fragen sowie auf dem Beipackzettel nachlesen.

Es gibt dagegen auch Medikamente, die bisher als unbedenklich für Schwangere gelten. Dazu gehört Paracetamol. So verrät eine Mutter in dem Blog Echte Mamas.de, dass ihr während der Schwangerschaft von der Frauenärztin Paracetamol gegen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Migräne sogar empfohlen wurde. Ärzten und Ärztinnen schätzen das Schmerzmittel für Schwangere also in der Regel als unbedenklich ein, sofern es nur kurzfristig und in niedriger Dosis eingenommen wird.

Eine Studie zeigt mögliche Risiken von Paracetamol

Paracetamol gilt also erst einmal als unbedenkliches Schmerzmittel für werdende Mütter. Jedoch gibt es auch wissenschaftliche Studien, die die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko für das Kind zusammenbringen, wie zum Beispiel die im Fachmagazin "Nature Reviews Endocrinology" erschienene Studie, die von 91 Expert*innen, unter der Leitung von David Møbjerg Kristensen von der Universität Kopenhagen, veröffentlicht wurde.

In dem Artikel bezogen sich die Studienautor*innen auf klinische Studien sowie Tierversuche aus den letzten 25 Jahren. Dabei konnten sie das Fazit ziehen: Die Einnahme von Paracetamol konnte mit einem erhöhten Risiko für ADHS beim ungeborenen Baby in einen Zusammenhang gebracht werden. Ebenso galt ein erhöhtes Risiko für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen.

Laut den Forscher*innen sind darüber hinaus Fehlbildungen des ungeborenen Kindes, eine verzögerte Sprachentwicklung und ein niedriger Intelligenzquotient mögliche Folgen der Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft. Bei betroffenen Jungen konnte zudem häufiger ein Hodenhochstand beobachtet werden sowie ein früherer Beginn der Pubertät.

Das solltest du als Mutter bedenken

Die Studienresultate klingen für dich als werdende Mutter sicherlich zunächst beängstigend. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Korrelation nicht zwangsläufig Kausalität bedeutet. So konnte zwar ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol und gesundheitlichen Risiken für das Neugeborene festgestellt werden; allerdings kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass die Schmerzmitteleinnahme gleichzeitig der Grund für die erhöhten Risiken sind.

Oftmals spielen zahlreiche andere Faktoren mit ein, die nicht genauer untersucht wurden. Für dich als Mutter ist es sicherlich gut zu wissen, dass Forschungsdaten vorliegen, die ein mögliches Risiko der Einnahme von Paracetamol feststellen konnten. Panik solltest du deshalb jedoch nicht bekommen. Die Forscher*innen selbst betonen, dass es bisher nicht ausreichend aktuelle Daten zur Auswirkung von Paracetamol in der Schwangerschaft gebe. Eine abschließende Beurteilung sei also nicht möglich.

Es bedarf weiterer Studien, um die Schlüsse der Forscher*innen zu sichern oder zu widerlegen. Nimmst du nach Absprache mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin Paracetamol ein, stellt dies in der Regel kein Problem dar. Am besten solltest du Paracetamol nur einnehmen, wenn es wirklich notwendig ist. Du könntest die Dosierung möglichst gering halten und nach Möglichkeit auf einen kurzen Zeitraum begrenzen. Darüber hinaus gibt es einige natürliche Mittel, die gegen Kopfschmerzen und Co. helfen können. In diesem Artikel haben wir sechs Hausmittel gegen Kopfschmerzen für dich zusammengefasst.

Fazit

Bisher gilt das Schmerzmittel Paracetamol als unbedenklich für Schwangere. Studien zeigen hingegen erste Hinweise darauf, dass die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft gesundheitliche Risiken für das Baby bergen kann. Es gibt jedoch nicht genug verlässliche Daten, um die Auswirkungen abschließend zu beurteilen. Als werdende Mutter solltest du Paracetamol am besten nur nach ärztlicher Absprache, in niedriger Dosis und über einen kurzen Zeitraum einnehmen.

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