Der Testsieger kommt von Woom und ist das teuerste Modell im Test.
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14 Kinderfahrräder testete der ADAC. Sein Rat: Beim Kauf solltest du auf Qualität und Sicherheit achten. Gute Fahrräder für Kinder haben aber ihren Preis.
Der ADAC hat 14 Kinderfahrräder mit 16 Zoll (ca. 41 cm) ins Testlabor geschickt. Es ging um Handhabung, Fahreigenschaften, Eignung für das Kind, Sicherheit und Schadstoffe. Neun Kinder konnten mit den Fahrrädern nach Herzenslust herumkurven und so die praktischen Fahreigenschaften prüfen. Fazit des Automobilclubs: Es gab Sicherheitsmängel und technische Schwächen bei einigen Modellen. Zwei überzeugten allerdings.
Woom- und Puky-Kinderfahrräder haben die Nase vorn
Sieger im ADAC-Test ist das Modell Original 3 der österreichischen, amerikanischen Firma Woom. Das Kinderfahrrad überzeugte das Test-Team durch sein geringes Gewicht von nur 5,9 Kilogramm. Außerdem sind Bremshebel und Sattelhöhe leicht verstellbar. Das funktioniert ohne Werkzeug. Hinzu kommen die effizienten und leichtgängigen Bremsen. Mit rund 450 Euro ist das Fahrrad allerdings auch das teuerste Rad im Test. Im Online-Handel ist es deutlich preisgünstiger, mit unter 400 Euro, zu erstehen. Negativ merkte das Test-Team an, dass die Seitenständer nicht im Lieferumfang enthalten ist und der Sattel nicht in Längsrichtung zu verschieben ist.
Auf Platz zwei liegt das Kinderfahrrad der deutschen Firma Puky: LS-Pro 16 (Preis: 390 Euro). Auch hier gilt: Im Online-Handel ist das Rad preiswerter zu erstehen, für deutlich unter 350 Euro. Zu kritisieren ist an diesem Rad, dass der Bremshebel sich im Abstand etwas schwer einstellen lässt und dass der Seitenständer nicht in der Länge einstellbar ist.
Mit Original 3 und LS-Pro 16 sind zwei Kinderräder auf dem Markt, die in "Sachen Qualität und Sicherheit die Nase vorn haben", wie der ADAC feststellt. Die restlichen sechs Räder, die mit einem "gut" abschnitten, überzeugten ebenfalls in den fünf Prüfkategorien:Fahreigenschaften, Eignung für das Kind, Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit sowie Schadstoffe getestet. Außerdem gab es einen ergänzenden Praxistest zu den Fahreigenschaften, den neun Kinder durchführten.
Sicherheitstechnische Anforderungen bereiten vielen Modellen Probleme
Ein besonderes Problem sind die sicherheitstechnischen Anforderungen, die durch die DIN-Norm 8098 festgeschrieben sind. Fast alle Kinderräder zeigten Defizite bei der geltenden DIN-Norm 8098 (DIN EN ISO 8098:2023), die die sicherheitstechnischen Anforderungen bei Kinderfahrrädern festlegt. Das Kinderfahrrad Sixteen vom Hersteller Pyro rutschte deswegen im ADAC-Urteil auf "mangelhaft". Der Pedalabstand zum Boden ist viel zu gering.
Fünf Hersteller hatten nicht die vorgegebene Anzahl an Reflektoren für ein verkehrssicheres Fahrrad angebracht. Bei acht Modellen gab es keinen vollständigen Schutz der Kette. Beim Kinderfahrrad von Bikestar waren die Lenkerenden nicht geschützt und beim Modell von Cube ließen sich die Griffe komplett abziehen.
Technische Schwächen zeigte besonders das Fahrrad Royal Baby Freestyle mit den schlechtesten Bremsen im ADAC-Test, die sich negativ sowohl auf das Verhalten als auch auf die Einstellung der Bremsen auswirken. Das führte letztendlich zum vorletzten Platz im Test-Ranking mit dem ADAC-Urteil der Note "ausreichend".
Bikestar: Mountainbike
Qualitätsurteil: "befriedigend" (2,7)
Günstigster Online-Preis: ca. 210 Euro
Decathlon: B‘Twin Robot 500 16 Zoll (ca. 41 cm)
Qualitätsurteil: "befriedigend" (2,7)
Hersteller-Preis: ca. 165 Euro
Raymon: OneRay 1.0
Qualitätsurteil: "befriedigend" (2,8)
Günstigster Online-Preis: ca. 399 Euro
Orbea MX 16 2023
Qualitätsurteil: "befriedigend" (3,0)
Günstigster Online-Preis: ca. 359 Euro
Royal Baby: Freestyle Kinderfahrrad 16
Qualitätsurteil: "ausreichend" (3,9)
Günstigster Online-Preis: ca. 160 Euro
Pyro: Sixteen
Qualitätsurteil: "mangelhaft" (5,0)
Günstigster Online-Preis: ca. 420 Euro
Preisermittlung durch den ADAC.
Praxis-Tipps für Eltern
Probieren ist immer angesagt: Vor dem Kauf eines Kinderfahrrads ist es von großem Vorteil, die Kleinen beim Fachhändler Probe sitzen zu lassen. Unbedingt das Rad vorher richtig einstellen, damit das "Experiment" auch klappt. Sattelhöhe, Lenkerposition und Bremshebel sollten so eingestellt sein, dass diese vom Kind einfach zu bedienen sind.
Der ADAC weist darauf hin, dass Radfahren bei Kleinkindern auch stürzen heißt. Deshalb ist ein gut sitzender Fahrradhelm unerlässlich. Schadstoffe bei Lenkergriffen sind ein Problem. Deshalb immer beim Kauf danach fragen und evtl. austauschen. Im Test überraschte, dass nur die zwei preisgünstigsten Modelle (Royal Baby Freestyle und B'Twin 500 Robot) frei von Schadstoffen sind. Bei allen anderen Kinderfahrrädern fand das Test-Team Schadstoffe in den Griffen und auch im Sattel. Das Kinderrad MX 16 2023 von Orbea, hatte sogar den Weichmacher DPHP in den Griffen.
Der ADAC rät, dass die Eltern zusätzlich auf Folgendes achten sollten:
Ein tiefer Durchstieg erleichtert den Kindern das Aufsteigen auf das Rad.
Die Bremshebel sollten gut erreichbar sein.
Darauf achten, dass die Seitenständer beim Rückwärtsschieben nicht hinderlich sind.
Die Pedalen sollten rutschfest sein.
Es ist gut, wenn der Lenker durch Drehen exakt einstellbar ist.
Achte besonders auf die Enden am Lenker, sie sollten geschützt sein, damit es keine Verletzungen gibt.
Schließlich ist es hilfreich, wenn die Sattelhöhe durch Schnellspanner am Sattelrohr schnell und leicht verstellbar ist.
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