Sowohl Vögel als auch Drohnen können in die Triebwerke geraten und diese stören, aber auch Schäden an Cockpitscheiben oder an Tragflächen verursachen, die zu erheblichen Sicherheitsrisiken, schlimmstenfalls sogar zu Abstürzen führen können.
32 Flüge betroffen
Nach Angaben der Bundespolizei hatten mehrere Menschen am Abend von einer Drohne in der Nähe des Flughafens von München berichtet. Auch Polizeibeamte hätten die Flugobjekte sehen können. Später habe es auch Sichtungen über dem Flughafengelände gegeben. Um wie viele Drohnen es sich handelte, war zunächst unklar. Unklar blieb auch, wer für den Vorfall verantwortlich sein könnte.
Die Deutsche Flugsicherung habe daraufhin am späten Abend die Start- und Landebahnen gesperrt, hieß es. Die Beamten der Landes- und Bundespolizei hätten das Gelände überwacht und nach Flugobjekten sowie Verdächtigen abgesucht – ohne Erfolg. Auch ein Polizeihubschrauber war nach Angaben Dobrindts im Einsatz. Insgesamt fielen nach Angaben des Betreibers am Donnerstagabend 17 Flüge aus.
Ein Passagier sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass das Flugzeug schon auf der Startbahn gewesen sei, dann aber wieder zurück zum Terminal gerollt sei. Ab etwa 22.15 Uhr waren auch Landungen nicht mehr möglich: 15 Flüge seien stattdessen nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet worden, wie der Betreiber auf der Internetseite des Flughafens schrieb. Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens.
Drohne über dem Oktoberfest
Bis Sonntag (5. Oktober 2025) läuft noch das Münchner Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt zieht jährlich mehrere Millionen Besucherinnen und Besucher aus anderen Städten und Ländern an. Am Donnerstagabend (2. Oktober 2025) wurde nach Angaben der Münchner Polizei auch über dem Festgelände eine Drohne gesichtet. Verantwortlich sei ein Mann aus Georgien gewesen.
Die Speicherkarte der Drohne sei sichergestellt worden, der Mann sei gegen eine Sicherheitsleistung wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden. Die Behörden prüfen den Verdacht, wonach Drohnen über kritische Infrastruktur geflogen sind, unter anderem über ein Kraftwerk in Kiel. Die Staatsanwaltschaft Flensburg leitete in der Nacht zum Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein.
Wegen der teilweise im Verbund erfolgten Drohnenüberflüge liege der Anfangsverdacht einer Straftat des "sicherheitsgefährdenden Abbildens" vor. Mehrfach hatten Drohnen in der vergangenen Woche auch den Luftverkehr in Dänemark gestört und für Verunsicherung und Chaos gesorgt.
Zahl der Störungen mit Drohnen stark gestiegen
Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen. Vor gut einer Woche hatte das Unternehmen, das zu 100 Prozent dem Bund gehört, mitgeteilt, im laufenden Jahr 2025 seien bis Ende August bereits 144 Behinderungen durch Drohnen registriert worden. Allein in München hatte es bis August 6 Sichtungen gegeben, am Frankfurter Flughafen 35. Im Vorjahr seien es im selben Zeitraum bundesweit 113 Vorkommnisse gewesen, im Jahr 2023 nur 99.
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