Autofahren wird teurer: ADAC und Verivox rechnen massive Preissteigerungen für 2024 vor

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Experten prognostizieren für 2024 steigende Kosten für Autofahrer, darunter höhere CO2-Preise und Versicherungsprämien.

  • Steigender CO2-Preis erhöht Kraftstoffkosten 2024
  • Versicherungsprämien für Autos werden teurer
  • Ausweitung und Erhöhung der Lkw-Maut ab 2024
  • Verschärfte Kontrollen bei Handy-Nutzung im Auto

Die Tipps, wie man beim Tanken Geld sparen kann, werden im Jahr 2024 wieder voll im Trend liegen. Wie der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) in einer Auswertung der Kraftstoffpreise zeigt, geht die Entwicklung nach oben – mindestens ein Produkt legt an den Zapfsäulen zu. Doch woher kommen die miesen Aussichten für alle Autofahrer? Grund sind die Pläne der Bundesregierung. Unter anderem das Handelsblatt und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) haben darüber berichtet, dass der CO2-Preis beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien im kommenden Jahr stärker angehoben werden soll – mit teuren Folgen für Autofahrer.

Preise an den Tankstellen im Dezember 2023 - Wird es 2024 teurer?

In den letzten Wochen des Jahres 2023 konnten sich gerade Autofahrer mit Diesel-Fahrzeugen noch freuen. Wie ein der Bericht der Fachzeitung Auto-Bild gezeigt hat, haben sich die Spritpreise seit Mitte Dezember überraschend günstig entwickelt. 

Der ADAC bestätigte das mit seiner Wochenauswertung (Stand 14. Dezember) der Preise. Im bundesweiten Schnitt kostete der Liter Super E10 der Auswertung zufolge 1,717 Euro – damit fast fünf Cent weniger als vor drei Wochen. Beim Dieselpreis rauschten die Kosten für die Autofahrer noch schneller nach unten. Hier lag der Schnitt bei 1,696 Euro.

Ab dem Jahr 2024 wird es dann an deutschen Tankstellen deutlich ungemütlicher für Autofahrer. Nach dem Haushaltskompromiss soll der Preis demnach zum 1. Januar 2024 auf 45 Euro pro Tonne steigen.  Bisher waren 35 Euro vorgesehen. Bis 2025 geht hoch auf 55 Euro. Experten des ADAC gehen davon aus, dass Besitzer eines Benzin-Pkw mit einem Anstieg um 1,4 Cent pro Liter rechnen müssen. Diesel-Fahrer müssen sich auf 1,6 Cent pro Liter einstellen. Doch es warten noch weitere Kosten-Treiber auf alle Fahrzeughalter in Deutschland.

Versicherung fürs Auto wird 2024 wieder teurer

Richtig viel Geld wird den Autofahrern im Jahr 2024 auch bei den Versicherungsprämien abverlangt werden. Hier sieht es richtig düster aus. In einem Bericht der dpa zeigt der Kfz-Versicherungsindex des Vergleichs- und Maklerportales Verivox, dass Kfz-Policen über alle Versicherungsarten derzeit im Schnitt 8,8 Prozent mehr kosten als ein Jahr zuvor.

Unternehmen: Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC)
Gründung:  24. Mai 1903, Stuttgart
Sitz:  München
Website: www.adac.de

Und Verivox erwartet weitere spürbare Preiserhöhungen, vor allem für bereits bestehende Autoversicherungsverträge. Während der Corona-Pandemie war die Kfz-Versicherung zunächst noch ein wenig günstiger geworden, weil weniger gefahren wurde, und es damit auch weniger Unfälle gab.

Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Mehr Menschen sind mit ihrem Auto unterwegs. Mehr Unfälle. Und die Autoindustrie hat ihre Preise für Ersatzteile deutlich angezogen. 

Lkw-Maut wird 2024 erweitert und soll mehr Geld bringen

Etwas durchatmen dürfen Autofahrer beim Thema Maut. Hier sind dann vor allem alle Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen betroffen. Und die Lkw-Fahrer müssen im Jahr 2024 nochmal mit steigenden Kosten rechnen.

Laut einer offiziellen Mitteilung der Bundesregierung heißt es dazu: "Zum 1. Dezember 2023 wird für die Kosten verkehrsbedingter CO2-Emissionen eine neue Mautkomponente („Mautteilsatz“) eingeführt. Diese besteht aus einem CO2-Aufschlag in Höhe von 200 Euro pro Tonne CO2. Damit setzen sich die Mautsätze künftig aus vier Kostenteilen zusammen: Kosten der Infrastruktur, der Luftverschmutzung, der Lärmbelastung und des CO2-Ausstoßes".

  • Ab 1. Juli 2024 wird die Mautpflicht auf Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen tzGm ausgedehnt. Handwerkerfahrzeuge unter 7,5 Tonnen tzGm sind von der Mautpflicht befreit.
  • Bis zum 31. Dezember 2025 sind emissionsfreie Fahrzeuge von der Mautpflicht befreit. Ab dem 1. Januar 2026 zahlen sie einen um 75 Prozent reduzierten Mautteilsatz für die Kosten der Infrastruktur.  Dazu kommen noch Mautteilsätze für Luftverschmutzung und Lärmbelastung.

Einnahmen durch die Maut sollen in den Schienenverkehr investiert werden

Laut Bericht der Deutschen Presse-Agentur erklärt Verkehrsminister Volker Wissing zu den Plänen, dass man die Einnahmen durch die Maut besonders in den Schienenverkehr investieren möchte, um damit die Straßen zu entlasten.

Der FDP-Politiker geht dabei bis 2027 von erwarteten zusätzlichen Mauteinnahmen von rund 30 Milliarden Euro aus. 

Seit 2005 wird auf den Autobahnen die Lkw-Maut kassiert. Sie wurde schrittweise auf alle Bundesstraßen ausgeweitet. Die Einnahmen lagen im vergangenen Jahr bei 7,4 Milliarden Euro.

Für Pkw kommt die Abgasnorm Euro 6e 

Der Automobil-Club weißt in einem Bericht zum Jahr 2024 darauf hin, dass bis zum Inkrafttreten der Euro-7-Norm, die EU-Kommission eine weitere Fortschreibung der Abgasnorm Euro 6 veranlasst hat: Euro 6e. 

Ab dem 1. September 2024 wird diese Norm dann verpflichtend sein. Autos mit dieser Abgasnorm können dann bis zum 31. Dezember 2025 neu zugelassen werden.

Und weiter heißt es dazu: "Pkw, die diese Anforderungen erfüllen, erhalten in den Zulassungsdokumenten den Eintrag "Euro 6e" mit der Emissionsschlüsselnummer "36EA". Autos mit der bisherigen Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM können noch bis zum 31. August 2024 neu zugelassen werden."

Handyverbot wird 2024 noch besser kontrolliert

Wer seine Finger nicht vom Handy lassen kann im Auto, der wird ab dem Jahr 2024 noch mehr im Blickpunkt der Polizei stehen. Ein Pilotprojekt aus Rheinland-Pfalz, aus dem Jahr 2022, soll jetzt auf weitere Regionen ausgedehnt werden.

Wie der ADAC erklärt, dokumentierte das sogenannte Monocam-System, ob der Fahrer ein Mobiltelefon während der Fahrt in der Hand hält. 

Die Handy-Blitzer sollen jetzt flächendeckend in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kommen. Auch eine bundesweite Handy-Überwachung dieser Art ist zeitnah denkbar. 

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