Dies ist notwendig, um das Fahrzeug in Alltagssituationen zu testen und auch, um festzustellen, ob die Neuerungen, die man eingearbeitet hat, in entsprechender Weise funktionieren.
Was wird getestet?
Zunächst einmal: Einen Erlkönig fahren dürfen nur spezielle Testfahrer der Hersteller. Es geht dabei nicht einfach darum, möglichst viele Kilometer abzuspulen. Meist liegt ein umfangreiches Testprogramm zugrunde. Teststrecken werden ausgewählt, um das Fahrverhalten auf verschiedenen Straßen und Straßenbelägen zu prüfen. Wie verhält sich das Fahrwerk? Was passiert auf Gebirgsstraßen? Im Stadtverkehr?
Dieses und wohl noch sehr viel mehr sind die Parameter, auf die es zu achten gilt. Bei völlig neu entwickelten Modellen, wie zum Beispiel Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, spielen natürlich Reichweite, Auflademöglichkeiten und Dauer, Effizienz und viele weiten Dinge eine gewichtige Rolle. Und gerade hier ist es für die Hersteller wichtig, dieses so geheim wie nur irgendwie möglich zu halten. Eine Folge des harten Wettbewerbs.
Spionage? Oder einfach nur ein Bild?
Seit bekannt ist, dass die Automobilindustrie ihre Fahrzeuge getarnt auf die Straße schickt, ist es zu einer Art Volkssport geworden, diese zu "erwischen". Nicht nur Autoenthusiasten, sondern auch Journalist*innen und "Paparazzi" der Konkurrenz sind den Erlkönigen auf der Spur. Dabei geht es der Konkurrenz in erster Linie darum, möglichst viele Einzelheiten in Erfahrung zu bringen. Auch Bilder von Amateurfotografen sind dort gefragt.
Auf einschlägigen Seiten sind immer wieder Bilder der Erlkönige zu sehen, wie beispielsweise auf der Seite der Autobild. Auch auf Pinterest und anderen sozialen Medien werden diese Bilder veröffentlicht. Je mehr man vom Modell erkennen kann, desto höher können die Preise sein. Die Hersteller versuchen daher, möglichst viel zu verbergen. Reichten früher die Lackierungen aus, um Bilder unscharf werden zu lassen, so ist das heute dank der Technik nicht mehr genug.
Erlkönige: Die Zukunft des Automobils
Auch wenn immer wieder neue Bilder auftauchen, so kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht nur das Äußere der neuen Modelle interessant ist. Die meisten technischen Neuerungen sind für die Fotografen nicht immer sichtbar. Welcher Antrieb steckt im Fahrzeug? Wie ist die Motorisierung, welches Fahrwerk wurde verbaut?
Wirklich ein neues Auto?
Nicht immer ist es wirklich ein Serienfahrzeug, welches getarnt durch die Lande fährt. Oft sind es auch nur Prototypen, in denen man neue Technik ausprobiert oder auch Fahrzeugteile für andere Modelle testet. Gelegentlich sind es auch sogenannte "Concept-Cars", also Fahrzeuge, die man zu Studienzwecken baut. So kann man bei Mercedes einige der gebauten und getesteten Fahrzeuge sehen. Was davon letztlich in die Serienproduktion übernommen wird, ist oft erst später klar. Es kommt auch vor, dass ein Auto, das nur als Concept-Car konstruiert wurde, komplett in die Serienfertigung geht. Dies war bei BMW der Z8, bei Mazda der CX-5, bei Peugeot der RCZ und, das wohl bekannteste Modell, der PT Cruiser von Chrysler.
Autonomes Fahren und Erlkönige
Inzwischen arbeiten die Automobilhersteller auch an Fahrzeugen, welche alleine fahren, also autonom, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Und gerade in dem Bereich ist es für die Konkurrenten natürlich äußerst interessant, wo die Mitbewerber stehen. So testen unter anderem Renault, BMW und auch Mercedes solche Fahrzeuge, meist jedoch auf abgesperrten Strecken. Und es sitzt zumeist ein Fahrer hinterm Steuer, der eingreift, sollte das System versagen oder Fehler haben.
Zu erkennen sind diese Fahrzeuge an einem Aufkleber, der neben dem Logo des Herstellers einen QR-Code aufweist. Dahinter verbirgt sich auch eine Internetadresse, auf die man zugreifen kann. Dies hat Datenschutzgründe, denn durch die Vielzahl von Kameras und Sensoren werden ständig Daten aufgezeichnet. Und daher muss darauf hingewiesen werden, denn diese Daten sind unerlässlich, um die Systeme zu testen und zu verbessern.
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