Führerschein beim Autofahren dabeihaben - Ja oder nein?
Ein Anwalt rät davon ab, den Führerschein beim Autofahren dabei zu haben - das ist laut ihm der Grund.
Paul Zinken/dpa/ZB/Symbolbild
Ein Anwalt erklärt, warum du nie deinen Führerschein dabei haben solltest, auch wenn dann ein Bußgeld droht. Die Begründung: Bei einer Polizeikontrolle könnte er dir zum Verhängnis werden. Wie ist das tatsächlich einzuschätzen?
Anwalt Christian Klages (@sogehtrecht) rät auf TikTok: Führerschein immer zu Hause lassen
Es gibt einen guten Grund, warum jede*r seinen Führerschein trotz Bußgeld nicht im Auto dabei haben sollte
Wir überprüfen: Hat er hier einen Punkt?
Anwalt Christian Klages hat auf TikTok eine klare Empfehlung gemacht: Der Führerschein sollte beim Autofahren lieber zu Hause bleiben. Er ist der Meinung, dass man es im Zweifelsfall auf ein Bußgeld ankommen lassen soll. Aber wie kommt er darauf?
Anwalt auf TikTok: Führerschein beim Autofahren lieber zu Hause lassen
Der Anwalt Christian Klages löste mit seinem Video eine große Resonanz aus: Er ruft darin dazu auf, den Führerschein am besten zu Hause zu lassen. Er erklärt, warum: Wenn man keinen Führerschein dabei hat, kann er auch nicht beschlagnahmt werden.
Das würde angeblich weit öfter passieren, als man denkt. Und: Wie der Anwalt anmerkt, geschehe eine Beschlagnahmung des Führerscheins nicht selten willkürlich. Im Videoclips auf seinem Account "sogehtrecht" fragt er: "Warum sollte die Polizei deinen Führerschein beschlagnahmen, wenn du gar nichts gemacht hast?“
Die Antwort liefert er selbst: Die Beschlagnahmung geschehe häufig willkürlich oder aus einem unbegründeten Verdacht heraus. Nach Klages könnten bereits "müde Augen“ die Polizei häufig darauf schließen lassen, man stünde unter Alkohol- und Drogenkonsum. Das würde als Anfangsverdacht schon reichen – und der Führerschein könne demnach erstmal weg sein.
Führerschein abgeben - Verdacht reicht aus?
Für viele sei eine solche Polizeikontrolle kein unbekanntes Szenario. Die Polizei könne sich mit der Aussage, dass man nur müde sei, nicht zufriedengeben – erst recht nicht, wenn man vorher "auffällig" gefahren sei. Ein falsches Blinken oder ein zu schneller Spurwechsel könnte dann schon weitreichende Folgen haben: Die Polizei könnte einen Bluttest einfordern und wenig später den Führerschein einziehen.
Die Unschuld müsse dann erst einmal bewiesen werden und so lange könne die Polizei problemlos auf die Ergebnisse des Labor-Bluttests pochen. Es könne bis zu drei Monaten dauern, ehe ein Ergebnis des Bluttesttests vorläge. Der Führerschein würde dann so lange bei der Polizei bleiben - auch, wenn man auf seinen Führerschein angewiesen sei. So könne man plötzlich vor einer Vielzahl an Problemen stehen - obwohl man nichts getan hat.
Der Anwalt schlussfolgert: "Lieber zehn Euro Bußgeld zahlen, als ständig die Gefahr zu haben, dass gleich dein Führerschein beschlagnahmt wird." Doch kann der Führerschein tatsächlich so schnell beschlagnahmt werden?
"Lieber zehn Euro Bußgeld zahlen" - kann der Führerschein wirklich so schnell eingezogen werden?
Juraforum.de schreibt unter Berufung auf den Paragrafen 69, Absatz 1, dass die Fahrerlaubnis nur dann entzogen werden könne, "wenn sich aus der Tat ergibt“, dass die beschuldigte Person "zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist“.