Ursprüngliche Meldung: Bäckerei im Kreis Würzburg: Chef plant Schließung - "geht an die Psyche"
Andreas Rother, Inhaber der "Bäckerei Fuchs" in Winterhausen im Kreis Würzburg, plant, seinen Laden Ende November 2022 zu schließen. Im Gespräch mit inFranken.de erläutert er die Hintergründe seiner Entscheidung.
"Corona hat mich schon 60.000 Euro Umsatz gekostet", erklärt Rother. Corona-Hilfen habe er darüber hinaus nicht erhalten. Danach hätten die steigenden Rohstoffpreise und Energiekosten ihr Übriges getan: "Es ist eine Verkettung von Umständen", sagt er. Die Gaskosten seiner Bäckerei in Winterhausen beliefen sich momentan auf 1200 Euro im Monat, die Stromkosten hätten sich um über 1000 Euro erhöht. Monatlich zahle der Bäckermeister nun 2300 Euro für Strom.
Auch das Kilo Butter habe beispielsweise vor eineinhalb Jahren etwa "fünf Euro plus Steuer" gekostet, heute seien es etwa "acht bis neun Euro plus Steuer". Das Speiseöl sei ebenfalls deutlich teurer geworden. Um die gestiegenen Rohstoffpreise zu kompensieren, habe Rother die Preise seiner Ware bereits erhöht, "aber irgendwann geht es nicht mehr, die Kundschaft hat das Geld ja auch nicht".
Der Inhaber der "Bäckerei Fuchs" habe zunehmend Schwierigkeiten gehabt, die Löhne seiner Beschäftigten sowie Versicherungen zu bezahlen. "Es geht an die Psyche und an den Körper" berichtet Rother. Zudem leide er an "Schlafmangel durch Stress und durch das Kopfzerbrechen". Der Bäckermeister stellt klar: "Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr."
Stammkunden der Bäckerei Fuchs organisieren Konzert vor Laden - "Weckruf"
Seine Kundschaft habe für Rothers Bäckerei ein Benefizkonzert am 29. Oktober 2022 veranstaltet, das recht erfolgreich gewesen sei. Die Veranstaltung solle jedoch nicht nur ihm helfen, sondern "ein Weckruf sein".
Der Bäckermeister plädiert: "Helft eurem Handwerk." Rother habe "immer noch Hoffnung", dass er seine "Bäckerei Fuchs" in Winterhausen im Kreis Würzburg doch nicht schließen muss.
Als stellvertretender Obermeister der Bäckerinnung Mainfranken stellt er auch gleichzeitig eine düstere Prognose für die Bäckereien auf: "Die, die von Gas oder Strom abhängig sind, müssen zahlen, was verlangt wird. Bald wird man zuschauen können, wie alle anfangen werden, zu kämpfen."
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Es ist furchtbar schade um diese Bäckerei, das Brot ist wirklich toll. Aber auch wenn man helfen will, kann man nicht freiwillig 15 € pro Brot zahlen, damit die Kasse passt, denn wie schon erwähnt im Artikel - die Kunden müssen immer mehr aufs Geld achten.
Schlimmer noch ist aber, dass das kein Einzelfall ist und bleiben wird. Menschen die vor Sorgen nicht mehr schlafen können und trotzdem den Laden am Laufen halten wollen, obwohl sie es sich viel einfacher machen könnten. In der sozialen Hängematte wären die Sorgen um die Finanzierung von Material, Löhnen, Strom und Gas kleiner.
So wie viele Wirte, die schliessen müssen, weil unter anderem das Personal fehlt neben den ganzen Kosten, die aus dem Ruder laufen. Dem gegenüber stehen dann immer mehr Menschen, die ins Land kommen, sich versorgen lassen ohne sich jetzt den Tag mit Arbeit zu versauen oder junge Leute, die die Schule verlassen und erst mal 20 Jahre chillen müssen, das ein Job kein Vermögen bringt, man zu nachtschlafener Zeit aufstehen muss und dann die Kumpels nicht treffen kann, da man arbeiten müsste, wenn die so langsam aufstehen und rausgehen wollen. Und dann auch noch die Work-Life-Balance - einen Job finden, in dem man höchstens drei Tage je 6 Stunden arbeiten muss, dass Gehalt aber für ne 40-Stunden-Woche gezahlt wird, da man in der Freizeit sich sonst ja nichts gönnen kann,