Immer wieder erschweren in Würzburg geparkte Autos Rettungskräften die Zufahrt. Die Stadt fühlt sich jetzt zu Maßnahmen gezwungen.
Die Parksituation auf dem Würzburger Heuchelhof ist in den Worten der Stadt "prekär", wie sie bereits im Dezember 2023 erklärte. Seit Oktober sind die privaten Tiefgaragen Bonner/Brüsseler Straße und auch Haager und Luxemburger Straße aufgrund von "Mängeln in der Standsicherheit" gesperrt. Viele Autofahrer wichen dadurch auf Stellen aus, die nicht für das Parken vorgesehen sind, erläutert die Stadt.
Man habe festgestellt, "dass aufgrund der großen Anzahl nicht ordnungsgemäß abgestellter Fahrzeuge eine Durchfahrt für die Feuerwehr erheblich erschwert oder gar unmöglich gemacht wird und kein Raum für eine Geräteentnahme und Einsatzentwicklung verbleibt". Das Amt für Zivil- und Brandschutz sehe "Gefahr in Verzug". Dadurch sei jetzt "gemeinsames Handeln notwendig".
"Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben": Stadt Würzburg muss wegen Parksündern einschreiten
Aufgrund des ausgehöhlten Bodens durch die Tiefgaragen müsse die Statik in den betroffenen Straßen beachtet werden. In den Stichstraßen gelte derzeit für Kraftfahrzeuge eine Gewichtsbeschränkung auf maximal 3,5 Tonnen. Die Feuerwehr dürfe im Einzelfall laut Aussage des Statikers die Straßen auch mit Großfahrzeugen befahren, informiert die Stadt. Die Straßen seien als "Spielstraße" ausgewiesen - hier dürften Autos demnach nur auf gekennzeichneten Stellplätzen parken. Aufgrund des hohen Parkdrucks werde jedoch auch außerhalb dieser Flächen und auf den Wendeflächen am Ende der Straßen geparkt.
"Beidseitiges Parken in den Stichstraßen, Parken in zweiter Reihe auf den Wendeflächen und Parken in ausgewiesenen Feuerwehranfahrtszonen" seien laut Stadt "keine Seltenheit". Die Feuerwehr könne in solch beengten Zonen ihre Drehleiter nicht ausfahren, sei eine der Folgen. Auch die Müllabholung werde durch "die sich immer weiter zuspitzende Parksituation zu einem massiven Problem". Fußgänger und Eltern beschwerten sich überdies zunehmend, "dass die Verkehrssicherheit durch das Befahren der Fußwege nicht mehr gegeben sei", heißt es weiter.
Wie ein Sprecher inFranken.de erklärt, sei die Stadt sich der angespannten Parksituation bewusst und könne den Unmut der Anwohner verstehen, aufgrund der vielen Verstöße könne man jedoch kein Auge zudrücken. "Die Zufahrt von Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen" müsse "oberste Priorität haben und gewährleistet sein", wird zudem Kommunalreferent Wolfgang Kleiner in der Pressemitteilung zitiert.
Parken im weiteren Umfeld "durchaus zumutbar"
Die angekündigte Maßnahme: "Gemeinsam mit dem Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen wird in den kommenden Tagen eine ergänzende Beschilderung von Feuerwehranfahrtszonen in den verkehrsberuhigten Bereichen Bonner, Brüsseler, Den Haager, Luxemburger und Pariser Straße angebracht". Über Plakate, Presse und Social-Media-Beiträge werde die Bevölkerung informiert.
Nicht nur in den betroffenen Straßen, sondern auch auf den Fußwegen werde nun vermehrt verwarnt und gegebenenfalls abgeschleppt - "dies zum Schutz von Personen und deren Wohnung im Brandfall und anderen Notsituationen", so die Stadt Würzburg. Der Bau von neuen Parkplätzen sei derzeit nicht geplant, so der Sprecher. Vielmehr verweist er auf Ausweichparkplätze in fußläufiger Nähe: