Würzburg: Brose-Standort könnte schließen - Mitarbeiter "entschlossen, zu kämpfen"
Autor: Ellen Schneider
Würzburg, Dienstag, 25. Februar 2025
Mitte Februar gaben IG Metall und Betriebsrat bekannt, was am Brose-Standort in Würzburg momentan viele beschäftigen dürfte: Die Unternehmensleitung prüfe eine Schließung der Niederlassung. Hinnehmen will die Belegschaft das nicht.
Von einem "Schlag ins Gesicht" sprach Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, nachdem die Überlegungen der Brose-Unternehmensführung bekannt wurden. Konkret geht es um die mögliche Schließung des Standorts Würzburg. Dass es Sparmaßnahmen geben würde, hatte Brose zwar bereits im Dezember angekündigt, doch von dem Aufgeben des Standorts war damals noch nicht die Rede.
Auch wenn bisher noch nichts sicher ist - Betriebsrat, IG Metall und Arbeitnehmer wehren sich vehement gegen eine mögliche Schließung. "Wir sprechen hier nicht nur über Zahlen auf dem Papier – es geht um Existenzen, um Familien und um die Zukunft unserer Stadt als Industriestandort. Wir sind entschlossen, für unsere Arbeitsplätze zu kämpfen", betont Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender von Brose Würzburg in einer aktuellen Mitteilung. Schließlich stünden 1400 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Angst um Brose-Standort Würzburg: IG Metall und Betriebsrat sammeln Unterschriften
Auch eine Demonstration fand zum Erhalt des Standorts bereit statt. Laut dem Schreiben der Gewerkschaft nahmen an der Veranstaltung am 15. Februar 2025 circa 2.500 Personen teil. Um weiter Druck auf die Unternehmensleitung auszuüben, haben Betriebsrat und IG Metall nun auch eine groß angelegte Unterschriftenaktion ins Leben gerufen.
Die Aktion läuft seit Donnerstag (20. Januar 2025). "Jede Unterschrift zählt. Sie zeigt den Verantwortlichen im Brose-Verwaltungsrat, dass die Menschen in Würzburg und Umgebung nicht bereit sind, diese Entscheidung einfach hinzunehmen", betont auch Norbert Zirnsak, erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg. Die Gewerkschaft unterstütze den Kampf "mit voller Kraft".
Wer mitmachen will, findet die Unterschriftenlisten in der IG Metall-Geschäftsstelle sowie beim Betriebsrat von Brose in Würzburg. Über die Internetseite der IG Metall Würzburg können außerdem Listen heruntergeladen und selbst Unterschriften gesammelt werden. Hier geht es zum Vordruck. Die Kampagne läuft laut der Gewerkschaft bis zum 2. Mai. Dann sollen die gesammelten Listen in einer öffentlichen Aktion dem Brose Verwaltungsrat übergeben werden.
Offener Brief an Geschäftsführenden Direktor: Brose-Betriebsrat in Würzburg bangt um Zukunft
Mit einem offenen Brief appelliert der Betriebsrat zudem an den Geschäftsführenden Direktor des Bereichs Antriebe, Raymond Mutz. Man wende sich mit "tiefer Besorgnis und Entschlossenheit" an ihn, heißt es in dem Schreiben, das der inFranken.de-Redaktion vorliegt. Die Stimmung sei auf einem Tiefpunkt.
"Wir fordern Brose auf: Kehren Sie zu alter Stärke zurück! Suchen Sie gemeinsam mit uns nach tragfähigen Alternativen, anstatt über eine Schließung des Standortes nachzudenken und investieren Sie nachhaltig in Würzburg", fordert der Betriebsrat unter anderem. Dieser stehe zu einem offenen Dialog bereit und biete eine "uneingeschränkte Zusammenarbeit" an. Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung findet ihr in unserem Lokalressort.