Die Weinstube Körner stand nunmehr rund drei Jahre leer. Nun wird das Gasthaus wiederbelebt, was nicht zuletzt für viele Einheimische ein Anlass zur Freude ist. Der neue Wirt verrät im Gespräch, was er mit der traditionsreichen Gaststätte vorhat.
Mitten im Herzen des Ortes Randersacker findet sich seit mehr als 100 Jahren die Weinstube Körner - eine Institution für Einheimische wie Touristen. Rund drei Jahre lang war das Traditionsgasthaus geschlossen, doch schon in wenigen Tagen soll es weitergehen. "Ich war früher selbst oft Gast, genauso wie meine zwei Partner", sagt Peter Neuberger, der neue Wirt. Gemeinsam mit zwei Ärzten, Christoph Buchberger und Felix Mauz, wird er das Lokal nun wiedereröffnen.
"Immer mehr Gaststätten schließen, weil es keine Nachfolger gibt", teilt Neuberger seine Beobachtung. Die Weinstube Körner sei ein Beispiel, "dabei leben genau solche Gasthäuser in der Erinnerung von sehr vielen Leuten, nicht zuletzt meiner eigenen." Dabei habe die Traditionsgaststätte einen sehr guten Ruf genossen, in zentraler Lage sei sie ein Aushängeschild für die Gemeinde. "Wir haben jetzt vor allem eins vor: Die Weinstube weitestgehend so wiederzueröffnen, wie sie war", sagt Neuberger.
"Schweres Erbe": Weinstube Körner öffnet bald - auch die Ente wird es wieder geben
An der Weinstube werde daher kaum etwas verändert: "Die Möblierung bleibt weitestgehend erhalten, die alte Wirtin bringt sogar die Bilder weiter, die sie abgehängt hatte", freut sich der neue Wirt. Auch in der Küche will man an alte Traditionen anknüpfen. "Das ist ein ganz entscheidender Punkt: Wir haben sozusagen ein schweres Erbe." Die Weinstube sei überregional für ihre Ente aus dem Backofen bekannt gewesen. "Die wollen wir wieder so hinkriegen", kündigt Neuberger an. Um diese Ente gehe es im Schwerpunkt, ansonsten kann man sich auf eine klassische fränkische Küche einstellen.
Auf der Karte finden sich zudem einige lokale Winzereien wieder, deren Weinberge sich teilweise in unmittelbarer Umgebung befinden. "Das ist etwas ganz Besonderes", findet Neuberger. Auch namentlich bleibt die Weinstube Körner erhalten, einzig allein der Weinausschank für den Straßenverkauf hat einen neuen Spitznamen bekommen: "The Flying Duckman" in Anspielung an die Ente aus dem Backofen und den Fliegenden Holländer, passend dazu gibt es das Logo einer Ente mit Piratenhut und Brezel in der Hand. Die Brezel soll daran erinnern, dass die Weinstube aus einer Bäckerei heraus gegründet wurde - bis heute verweist eine Brezel über der Haustüre auf die Vergangenheit des Hauses.
Die Wiedereröffnung sorge vor allem bei Einheimischen für viel Freude. "Vor allem eben die Tatsache, dass nichts Modernes, nichts Neues gemacht wird, sondern die Leute ihre alte Gaststätte nochmal wieder erleben dürfen. Das finden wir selbst auch toll." Das Feedback sei positiv und vor allem reichlich: "Wenn man aktuell aus der Weinstube herausgeht, kommt eigentlich immer jemand her, schüttelt einem die Hand und freut sich." Offiziell geöffnet ist ab Donnerstag (12. Dezember 2024) mit vorerst kleiner Karte. "Die Leute freuen sich, so ein Stück Heimat mit langer Tradition wiederzufinden. Vielleicht können wir daran anknüpfen - wenn wir die Ente nicht versauen", schließt Neuberger schmunzelnd. Mehr Nachrichten aus Würzburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.