Würzburger Feuerwehrmänner ziehen wieder für Kalender blank

2 Min

Bei den Berufsfeuerwehrlern der "Wachabteilung 3" in Würzburg geht es heiß her. Nach dem überraschenden Erfolg im letzten Jahr hatten die Einsatzkräfte Unterstützung bei der Produktion des sexy Kalenders. Der Erlös kommt leukämie- und tumorkranken Kindern zugute.

Für das Jahr 2021 wird es wieder einen brandheißen Kalender geben, für den diesmal nicht nur die Berufsfeuerwehrler der "Wachabteilung 3" in Würzburg die Hüllen fallen ließen.  Wie Moritz Vollmer,  der zur "Wachabteilung 3" gehört, im letzten Jahr im Gespräch mit inFranken.de erzählte, sei der Kalender ursprünglich eine private Angelegenheit gewesen. Seine Verlobte hatte bei einem gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch den Wunsch nach einem sexy Kalender geäußert. Zuerst hatten er und zehn seiner Kollegen das Ganze "überhaupt nicht ernst genommen".  Trotzdem hat die gesamte Dienststelle  die Models von Anfang an unterstützt. 

Mit der Bekannten eines ehemaligen Kollegen fand die Truppe nach einer zweimonatigen Suche auch eine Fotografin für das Oben-Ohne-Shooting. Laura Schumacher arbeitet seit 2011 als selbstständige Fotografin und hat ein Fotostudio in Wildflecken. "Ursprünglich war der Kalender ja ein privates Projekt für unseren Kollegen, deshalb wollten wir uns nicht gleich in Unkosten stürzen", erinnert sich Oberbrandmeister Markus Schneider.  Doch das Interesse an dem brandheißen Kalender war überwältigend. Wie Schneider erzählt, musste sogar die ursprünglich geplante kleine Auflage von 50 Exemplaren für privaten Gebrauch spontan auf 300 erhöht werden. "Wir haben mehrmals Kalender nachbestellt  und den Überblick verloren, insgesamt wurden etwa 2500 Kalender verkauft."

Feuerwehr Würzburg: Oben ohne für den guten Zweck

In diesem Jahr werden direkt 3000 Kalender im DIN A3-Format produziert. "Diesmal wird der Kalender im Hoch- und nicht im Querformat gedruckt. Wir finden, dass das Hochformat hochwertiger wirkt und haben uns deshalb dafür entschieden", sagt Schneider. Eigens für den Verkauf wird in diesem Jahr eine Homepage eingerichtet, die auch auf der Facebook-Seite der "Wachabteilung 3" verlinkt wird. Außerdem sind die Kalender wieder über die Buchhandlung Hugendubel in Würzburg erhältlich.  Wann genau der Verkauf startet, steht noch nicht fest. "Die Fotos sind bereits im Kasten und der Kalender geht demnächst in den Druck."

Im vergangenen Jahr ging ein Teil der Einnahmen an den Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser. Insgesamt kamen knapp 10.000 Euro zusammen. Durch die Aktion wird sterbenskranken Menschen ihr letzter Wunsch erfüllt. Die Einnahmen für den Kalender 2021 gehen an die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg.  "Wir haben uns Gedanken gemacht, welche Projekte wir neben dem Herzenswunsch-Krankenwagen unterstützen können", berichtet  der Berufsfeuerwehrler. Weil viele Kollegen selbst bereits Kinder haben, sei die Idee aufgekommen, eine Initiative, die sich für Kinder einsetzt, zu unterstützen.  "Jeder konnte Vorschläge machen und wir haben uns schließlich mehrheitlich für die Elterninitiative entschieden", sagt der Feuerwehrmann. Weil bis vor kurzem noch Kalender für das laufende Jahr verkauft wurden, kann in der übernächsten Woche noch einmal eine Spende an den Herzenswunsch-Krankenwagen übergeben werden.

Für den Kalender 2021 haben 15 Kollegen der Berufsfeuerwehr die Hüllen fallen lassen. "Direkt nachdem der erste Kalender fertig war, haben Kollegen aus den anderen Wachabteilungen, von der Integrierten Leitstelle und vom Tagesdienst nachgefragt, ob sie beim nächsten Kalender dabei sein dürfen", freut sich Schneider. Neun Stunden standen Hobby-Models vor Laura Schumachers Kamera. "Wir haben uns zwar im Vorfeld Gedanken über die Motive gemacht, aber wir sind keine Profis - das Shooting war sehr anstrengend", erinnert sich der Feuerwehrmann. Die Motive sollten sich von denen im Vorjahr unterscheiden. "Uns ist es wichtig, dass die Motive nicht billig, sondern seriös wirken."

Wird es 2022 wieder einen sexy Feuerwehr-Kalender geben? 

Für Fotografin Laura Schumacher war das Kalendershooting mit den Feuerwehrmännern sehr abwechslungsreich. "Wir haben viel gelacht, es war schön, dass diesmal auch andere Abteilungen dabei waren. Obwohl wir vorher bei einer Besprechung alles geplant hatten, sind spontan noch andere Aufnahmen entstanden, zum Beispiel mit einer Wasserfontäne", erzählt die Fotografin. Wenn es im nächsten Jahr wieder einen Kalender gibt, würde sie das Projekt weiter unterstützen. "Ich war von Anfang an dabei und finde es schön - aus uns ist eine richtige Gemeinschaft geworden."  Ob es 2022 tatsächlich wieder einen Kalender geben wird, steht allerdings noch nicht fest. "Das hängt davon ab, wie erfolgreich sich der neue Kalender verkauft - aktuell gibt es noch keine konkrete Planung", verrät Schneider. Wenn sich der Kalender etabliert, würden er und seine Kollegen aber gerne weitermachen und mit den Einnahmen weiterhin soziale Projekte  unterstützen.

Vorschaubild: © Laura Schumacher