"Viele Mosaiksteine" - Traditions-Spielzeugladen in Franken schließt nach 45 Jahren

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Würzburg: "Spielzeugwiese" schließt nach 45 Jahren - "viele Mosaiksteine"
Die Betreiberin des Würzburger Traditionsladens "Spielzeugwiese" Sabine Wolfinger erläutert die Hintergründe der Schließung.
Würzburg: "Spielzeugwiese" schließt nach 45 Jahren - "viele Mosaiksteine"
Spielzeugwiese; Collage: inFranken.de

Das Traditionsgeschäft "Spielzeugwiese" am Marktplatz in Würzburg schließt noch in diesem Jahr für immer ihre Türen - nach 45 Jahren. Inhaberin Sabine Wolfinger berichtet von vielen Faktoren, die diese Entscheidung beeinflusst haben.

Am Würzburger Marktplatz schließt in wenigen Wochen die "Spielzeugwiese". Ein Spielzeugladen, der bereits seit 45 Jahren besteht. Sabine Wolfinger erzählt im Gespräch mit inFranken.de von vielen Kindheitserinnerungen, die sie mit diesem Laden verbindet und erläutert auch die Schließungsgründe

Ihre Mutter machte das Geschäft ursprünglich an der Juliuspromenade auf. Als diese starb, übernahm sie selbst den Laden und zog ihn 2020 an den Marktplatz um. Voraussichtlich Mitte Dezember dieses Jahres ist Schluss. "Das hat unterschiedliche Gründe", berichtet die Betreiberin. 

"Spielzeugwiese"-Kunden zurückhaltender: Laden in Würzburg vor dem Aus

"Ich habe meine Hausaufgaben in der 'Spielzeugwiese' gemacht, ich bin da praktisch mit reingewachsen. Für mich war die 'Spielzeugwiese' schon immer ein Teil der Familie", schwelgt Wolfinger in Erinnerungen. Die Inflation sei einer der Gründe, weshalb sie den Schritt der Schließung gehen muss: "Es herrscht eine Kaufzurückhaltung, die Inflation macht auch nicht vor dem Kunden Halt."

Die Menschen setzten ihr Geld bewusster ein beziehungsweise geben es bewusster aus, so die Spielzeugladen-Betreiberin. Auch die Preiserhöhungen im Einkauf der Ware stellten ein Problem dar. "Den Kaufpreis kann man nicht so an den Kunden weitergeben", sonst würde noch weniger gekauft werden.

Zudem sei die Lage am Marktplatz schwierig, da auf diesem häufig Veranstaltungen oder Demos stattfinden. "Da ist man dann immer zugestellt oder zugeparkt." Dies stelle eine Barriere für die Kundschaft dar. Hinzukämen höhere Parkgebühren und der Rückbau von Parkplätzen - diese Faktoren erschwerten es den Kunden zusätzlich, den Laden in der Innenstadt zu besuchen. Der Spielzeug-Riese "Haba" stand indes in den vergangenen Monaten immer wieder in den Schlagzeilen. Nach der temporären Werksschließung am Eislebener Standort soll der Betrieb nun fortgesetzt werden. 

"Weinendes Auge": Inhaberin bedauert Ende - doch freut sich auf neues Projekt 

"Es sind viele Mosaiksteine", fasst Wolfinger die Gründe für die Schließung zusammen. "Wenn die Faktoren anders wären, hätte ich diesen Schritt nie gemacht", gibt sie zu. Ein "weinendes Auge" sei demnach natürlich dabei, wenn sie an die Schließung denkt, allerdings betont sie auch:

"Ich freue mich auch sehr auf die Aufgabe, die vor mir liegt." Im Jahr 2024 werde Wolfinger ein neues Projekt starten, worum es sich dabei handelt, will sie noch nicht verraten.

Bis zur Schließung der "Spielzeugwiese" hat der Laden noch Montag bis Freitag von 9.30 bis 18 Uhr und Samstag von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet. In den sozialen Medien bittet das Geschäft, Gutscheine noch bis zum 30. November 2023 einzulösen. Ein Räumungsverkauf mit Rabattaktionen findet bereits seit dem 1. Oktober statt. Weitere Nachrichten aus Würzburg kannst du in unserem Lokalressort nachlesen.