Das gab es noch nie: Über eine Million Übernachtungen in Würzburg

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Würzburg verzeichnet einen beachtlichen Anstieg an internationalen Touristen, besonders aus China und Japan. Die Stadt entwickelt sich weiter als attraktiver Kongressstandort trotz wirtschaftlicher Herausforderungen.

Im Jahr 2024 erreichte der Tourismus in Würzburg ein bisher nicht dagewesenes Niveau: Erstmals überschritt die Anzahl der Gästeübernachtungen die Marke von einer Million. Das teilt die Stadt am Montag, 10. Februar 2025 mit.

Am selben Tag hatte der fränkische Tourismusverband Rekordzahlen für das Jahr 2024 verkündet - mit einem deutlichen Plus von 4 Prozent bei den Gästeankünften und 2,2 Prozent bei den Übernachtungen insgesamt - und herausragenden Werten für den Würzburger Tourismus.

Rekord im Würzburg-Tourismus: Über eine Million Übernachtungen

Entsprechend euphorisch fällt die Reaktion in Würzburg aus: "Zum ersten Mal überhaupt wurde seit Beginn der Aufzeichnungen die Millionenmarke bei den Gästeübernachtungen überschritten", heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus.  Wie der Tourismusdirektor und Geschäftsleiter Björn Rudek von Congress-Tourismus-Würzburg bilanziert, lag die Zahl der Ankünfte bei 670.286, was einem Zuwachs von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auf ihrem offiziellen Instagram-Account spricht die Stadt Würzburg sogar davon, dass "2024 ein historisches Jahr für den Tourismus in Würzburg" gewesen sei: "Erstmals über 1 Million Übernachtungen!"

In Bezug auf Gästeübernachtungen verzeichnete die Stadt 1.072.741 Übernachtungen (plus 12,2 Prozent). Diese Daten wurden vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst, das Übernachtungen in Betrieben ab zehn Betten oder Stellplätzen berücksichtigt. Die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Tourismus scheinen überwunden zu sein.

Während das Übernachtungsaufkommen 2023 noch um 2 Prozent unter dem Bestwert von 2019 lag, wurde dieses Niveau 2024 um etwa 10 Prozent übertroffen. Allerdings ist laut Rudek die beeindruckende Entwicklung der Übernachtungszahlen nicht gleichbedeutend mit einem proportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses der Würzburger Tourismuswirtschaft. Die gestiegenen Kosten in sämtlichen Bereichen hätten dazu geführt, dass "der Euro schwerer verdient ist als vor der Pandemie".

Fast doppelt so viele Übernachtungsgäste aus China

Deutsche Gäste stellten im Jahr 2024 mit rund 85 Prozent den größten Anteil an den Übernachtungen in Würzburg, was 913.466 Übernachtungen (plus 11,4 Prozent) entspricht. Die Anzahl der Übernachtungen von internationalen Besuchern stieg um 17,2 Prozent im Vergleich zu 2023, was 14,8 Prozent der Gesamtübernachtungen ausmacht. Besonders stark war der Zuwachs bei Gästeübernachtungen aus China (plus 92 Prozent) und Japan (plus 35,4 Prozent), obwohl das Vorpandemie-Niveau aufgrund eingeschränkter Flugkapazitäten und restriktiver Visapolitik noch nicht erreicht wurde.

Insgesamt profitierte Würzburg von einer steigenden Nachfrage nach Städte-, Kultur- und Kongressreisen. "Würzburg konnte entgegen der Befürchtungen in den Pandemiejahren seine starke Position als ein gefragter Kongressstandort behaupten", so Rudek.

Auch die Aufenthaltsdauer von Reisegruppen sei erfreulich angestiegen. Die Stadt nutze diese Entwicklung, um auch Ausflüge ins Fränkische Weinland zu fördern und Zwischenübernachtungen von Fußball-EM-Besuchern zu verzeichnen.

Herausforderungen durch steigende Kosten und geringere Margen

Wirtschaftlich trägt der Tourismus erheblich zur regionalen Wertschöpfung bei. So wurden allein im Jahr 2023 rund 670 Millionen Euro Bruttoumsatz durch den Tourismus in Würzburg erzielt. Das Bettenangebot habe sich durch Neueröffnungen von 2019 bis 2024 um knapp 24 Prozent erhöht, um das Wachstum in nachfragestarken Monaten zu stützen. Christoph Unckell, geschäftsführender Gesellschafter des Best Western Premier Hotels Rebstock, äußerte sich positiv zur Jahresbilanz, warnte jedoch vor Selbstzufriedenheit: Die Tourismusbranche stehe vor Herausforderungen wie gestiegenen Kosten und geringeren Margen. Zukünftig sehe man die intensivere Nutzung des Residenzplatzes für Konzerte als Potenzial, von dem sowohl Hotellerie als auch Gastronomie und Einzelhandel profitieren könnten.

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Claudia Amberger-Berkmann, Kreisvorsitzende des DEHOGA Bayern, betonte die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der Veranstaltungs-Infrastruktur, um Würzburg als touristische Destination zu fördern. Die geplante Multifunktionsarena sehe man als wichtigen Impulsgeber in diesem Kontext. Tourismusdirektor Rudek blickt trotz der "herausfordernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" optimistisch in die Zukunft: Während eine seriöse Prognose für 2025 schwerfällt, geben aktuelle Vorausbuchungen Anlass zur Zuversicht.

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