Der Weißenburger Förderverein "Hilfe für die Ukraine" schickt regelmäßig mit einem Transporter Hilfsgüter in die Ukraine. "29 Mal ist alles gut gegangen", so die Vorsitzende. Doch dann erhielt sie einen schockierenden Anruf.
- Weißenburger Hilfsverein berichtet von Beschuss in der Ukraine
- Zwei Fahrer und ein Soldat angegriffen - ein Mann tödlich verletzt
- "Unsere Hilfe wird dringend benötigt": Transporter fährt bald darauf wieder
- Verein bittet um Spenden - so ist Unterstützung möglich
Der Weißenburger Förderverein "Hilfe für die Ukraine" engagiert sich seit 1991 auf verschiedenste Weise für Menschen aus und in der Ukraine. Nach Ausbruch des Krieges 2022 habe die erste Vorsitzende Melitta Heuberger 29 Fahrten mit Hilfsgütern in die bedürftigen Gebiete organisiert. Mitte März brachen zwei Fahrer erneut auf. Ein Bild zeigt sie noch voller Tatendrang, bevor ein hinterhältiger Angriff auf sie geschah.
"Müssen mehrere Scharfschützen gewesen sein" - Fahrer für Weißenburger Verein gelangen in Kugelhagel
Der Verein habe im Laufe der Zeit ein Netzwerk aufgebaut, das die Fahrten zwischen Weißenburg - wo der Transporter beladen wird - und der Ukraine ermögliche. Etwa 110 bis 120 Pakete fasse das in der Ukraine extra angeschaffte Auto. "Der erste Teil wird in Lemberg auf drei Kinderheime und Krankenhäuser aufgeteilt", erklärt Heuberger. Etwa 245 Kilometer weiter östlich liegt Ostrog. Hier sei ein internationaler Verein ansässig, mit dem "Hilfe für die Ukraine" zusammenarbeite.
"Hier werden die weiteren Pakete, die an die Front gehen, umgelagert." Mykola, der Mann einer Bekannten aus Weißenburg, sei dann in Begleitung von Partner Andrii in Richtung Front aufgebrochen. "Es ist 29 Mal gut gegangen und beim 30. Mal hat es nicht geklappt." So nüchtern diese Zusammenfassung klingt - der Anruf von Mykolas Frau Olena am 12. März um 12.19 Uhr habe Heuberger schockiert.
Sie erfuhr, dass die beiden Männer am Treffpunkt an der Frontlinie aus dem Auto ausgestiegen seien und ihnen zur Übergabe ein ukrainischer Soldat entgegengekommen sei. Ohne Deckung seien die drei Männer urplötzlich zur Zielscheibe etlicher Schüsse geworden. "Es müssen mehrere Scharfschützen gewesen sein", fügt sie hinzu.
Über 50 Schüsse auf den Bus in der Ukraine - dennoch begann die nächste Fahrt
Olena habe ihr berichtet, dass ihr Mann Mykola am Gesäß angeschossen und schwer verletzt sei. Der zweite Fahrer Andrii sei ebenfalls schwer verletzt und sofort in die Stadt Dnipro gebracht worden. "Die eine Kugel konnte sofort entfernt werden, die zweite Kugel konnten die Ärzte wegen Komplikationen nicht operieren, dann wurde Andrii ins Krankenhaus nach Ostrog gebracht", fasst sie zusammen.
Der ukrainische Soldat habe den Angriff nicht überlebt. Die Bilder, die Heuberger erhielt, zeugen von großer Zerstörungswut. "Der Bus wurde durchsiebt mit Kugeln". Sie gehe von über 50 Schüssen aus. Getroffen worden sei auch ein von ihr unterschriebenes Dokument, wie das Foto zeigt. "Auch im Motorraum war eine Kugel. Drei Reifen waren total zerfetzt, im Innenraum gab es 'zig Kugeln." Nach der ersten Schockreaktion "mussten wir sofort handeln und vieles organisieren", schildert Heuberger den weiteren Verlauf.