Reaktionen nach Unglück bei Werneck: "So etwas habe ich noch nie erlebt"

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Die Unfallstelle bei Werneck an der A7 wurde von der Polizei abgeriegelt und wird behandelt wie ein Tatort. Nichts darf bewegt werden. Foto: Nicolas Armer/dpa
Die Unfallstelle bei Werneck an der A7 wurde von der Polizei abgeriegelt und wird behandelt wie ein Tatort. Nichts darf bewegt werden. Foto: Nicolas Armer/dpa

Die Ursache für den Brückeneinsturz bei Werneck ist noch nicht geklärt. Das Entsetzen nach dem tödlichen Unfall ist groß. Die Reaktionen:

Einen Tag nach dem schweren Unglück bei Werneck stellt sich immer mehr die Frage: Warum? Am Mittwoch war im Kreis Schweinfurt an der A7 ein Brückenteil, das frisch betoniert war, 20 Meter in die Tiefe gestürzt. 20 Arbeiter waren gerade auf der Baustelle als das Unglück geschah. Ein kroatischer Bauarbeiter kam ums Leben, 15 weitere Menschen wurden verletzt.



Brückeneinsturz A7: Fachleute sprachlos

Ungeklärt ist bislang immer noch, warum die Brücke eingestürzt ist. "Wir sollten keine Unsicherheit verbreiten", sagte Gerhard Eck, Staatssekretär im bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsministerium. "Wenn's denn dann Fehler waren, menschliche Fehler, technische Fehler, dann muss das einfach bis ins feinste Detail geklärt sein", sagte er. Über die Konsequenzen könne man erst sprechen, wenn die Ursache gefunden sei.

Noch am Abend waren Sachverständige und Vertreter der Baufirma an die Unfallstelle gekommen. "Dass sowas abstürzt ist völlig unerklärlich", sagte der gelernte Maurer und frühere Bauleiter Eck. "Und auch die Baufirma genießt einen einwandfreien Ruf", betonte er. "Es stehen alle Fachleute hier und sind sprachlos."


Baufirma hat guten Ruf

Die Gewerkschaften stärken der Baufirma Max Bögl den Rücken. "Das alteingesessene Unternehmen gehört zu den besten Baufirmen in Deutschland", sagte der Regionalleiter der IG Bauen Agrar Umwelt, Hans Beer, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Bögl sei eine "überaus seriöse Firma", bei der die einschlägigen Vorschriften zur Arbeitssicherheit genau eingehalten würden. Auch gebe es in allen Betriebsteilen Betriebsräte und es werde nach Tarif bezahlt. Die Firmengruppe aus Neumarkt bei Nürnberg investiere regelmäßig ins Unternehmen und beschäftige rund 6000 eigene, gut ausgebildete Fachkräfte.


Unglück bei Werneck: Schockierender Anblick

"Das war ein extrem schlimmer Anblick", fasst Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU) ihre Eindrücke vor Ort zusammen: Im Auftrag von Bundesverkehrsminister Dobrindt informierte sie sich drei Stunden lang direkt vor Ort. Zum letzten Mal an der Baustelle war sie im Juli 2015 zum Spatenstich. "So etwas habe ich noch nie erlebt", erklärte sie weiter. Auch Bär distanzierte sich von Spekulationen zur Unfallursache. "Wir müssen jetzt abwarten, was Polizei und Staatsanwaltschaft sagen", verweist Bär auf die laufenden Ermittlungen.


Dank an die Rettungskräfte

Der Schweinfurter Landrat Florian Töpper (SDP) bedankte sich in einer Mitteilung vorallem bei den zahlreichen Helfern und Rettungskräften. "Ich war am Abend selbst an der Unglücksstelle und war, wie alle, entsetzt und erschüttert von dem Bild, das sich vor Ort geboten hat. Zugleich aber war und bin ich noch tief beeindruckt von dem unermüdlichen und professionellen Einsatz, den alle beteiligten Rettungskräfte gezeigt haben. Feuerwehren, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und Polizei haben erneut auf beeindruckende Weise zusammengearbeitet", sagte Töpper. Den Opfern und den Angehörigen sprach er sein tiefstes MItgefühl aus.