Franke erhält XY-Preis: Er stoppte einen brutalen Hammerangreifer

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Thomas Köpplin aus Schweinfurt hat einen Mann gestoppt, der fast eine Frau getötet hätte. Dafür erhielt er den XY-Preis "Gemeinsam gegen das Verbrechen".

Am 17. November 2025 sind in Berlin besonders couragierte Bürgerinnen und Bürger mit dem XY-Preis "Gemeinsam gegen das Verbrechen" der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" geehrt worden. Diese Auszeichnung würdigt Personen, die durch ihr rasches und entschlossenes Eingreifen schwere Straftaten verhindern konnten oder die Folgen solcher Verbrechen abgemildert haben. So wie eine Lebensretterin aus Bamberg, über die wir im Oktober berichteten.

In den aktuell ausgezeichneten Fällen waren es gewalttätige Übergriffe von Männern auf Frauen, bei denen die Opfer schwer verletzt wurden. Nur das beherzte Eingreifen von Zeugen und Helfern konnte in drei Fällen noch gravierendere Verletzungen oder gar den Tod der Opfer abwenden. Einer der Preisträger ist der Industrieelektriker Thomas Köpplin aus Schweinfurt.

Dramatische Verfolgungsjagd in Bergrheinfeld: Mann flieht mit Opfer in Kofferraum

Am frühen Morgen des 31. Juli 2024 war Köpplin auf dem Weg zur Arbeit, als er in Bergrheinfeld auf eine erschütternde Szene stieß: Ein blutüberströmter Mann zog eine schwer verletzte, fast bewusstlose Frau hinter sich her. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei der Frau um die Ex-Frau des Täters, die von ihm an einer Bushaltestelle brutal mit einem Hammer attackiert worden war. Köpplin zögerte keine Sekunde, wie er in einer Pressemitteilung des ZDF betont.

"Ich hab' sofort gewendet, um nachzufragen - es hätte ja auch sein können, dass er die schwerverletzte Frau ins Krankenhaus fahren möchte", schildert er später. Doch als er sein Autofenster öffnete, bat ihn eine weitere Frau, die offenbar zum Opfer gehörte, dringend, die Polizei zu rufen. Instinktiv blockierte Köpplin mit seinem Wagen das Auto des Täters. Dennoch gelang es dem Mann, das Opfer in den Kofferraum zu sperren und rückwärts zu fliehen. Köpplin reagierte geistesgegenwärtig, wie es weiter heißt: Er alarmierte umgehend die Polizei und nahm die Verfolgung des Täters auf - stets in sicherem Abstand und in Kontakt mit den Einsatzkräften.

Wenige Minuten später gelang es der Polizei, das Fluchtfahrzeug im Hafengebiet von Schweinfurt zu stoppen. Die Beamten befreiten die schwer verletzte Frau, die dank einer sofortigen Notoperation überlebte. Der Täter wurde festgenommen und später zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Thomas Köpplin bleibt trotz seiner Auszeichnung bescheiden: "Meine Kollegen haben mich gefeiert, als ich zur Arbeit kam. Ich habe aber eigentlich nur meine Pflicht getan, zu helfen. Es war einfach Glück, dass ich das mitbekommen habe", wird er zum Schluss zitiert.

Zwei weitere Fälle: Verhinderte Vergewaltigung und gestoppter Mordversuch

Am 28. Mai 2023 überfiel ein polizeibekannter Sexualstraftäter in Frankfurt eine Frau, stieß sie zu Boden und entriss ihr das Handy. Dann versuchte er, sie zu vergewaltigen. Drei Freunde bemerkten die Tat, woraufhin der Angreifer flüchtete. Die Frau der Gruppe kümmerte sich um das verletzte Opfer und die beiden Männer verfolgten den Täter, bis die Polizei diesen festnehmen konnte.

Am 2. Mai 2024 bemerkt eine Frau aus Verden auf der Straße einen Mann, der auf der Straße mit einem Messer auf eine Frau einsticht. Sie ist laut dem ZDF-Bericht die einzige von mehreren Zeugen, die mit verschiedenen Mitteln versucht, den Täter zu stoppen. Schließlich kann das Opfer dem Mann das Messer aus der Hand drehen, dabei tritt die Preisträgerin nach dem Mann. Die Verletzte kann sich ins Auto der Frau retten, wird aber erneut angegriffen. Schließlich schafft es die Helferin, die 36-jährige Frau ins Krankenhaus zu fahren. Sie überlebte 49 Messerstiche durch ihren Ex-Partner und Vater ihrer beiden Kinder.

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Vorschaubild: © ZDF/Jule Roehr