Nach der Androhung einer Gewalttat an einer Schule in Schweinfurt konnten die Beamten einen Verdächtigen festnehmen. Einen Anschlag will der Mann jedoch nicht geplant haben. Jetzt laufen weitere Ermittlungen.
Update vom 24.07.2023, 18.54 Uhr: Gewalttat an Schule angedroht - Keine Waffen bei Verdächtigem gefunden
Nach einer Gewaltdrohungan einer Schule in Schweinfurt hat der Verdächtige beteuert, keinen Anschlag geplant zu haben. Dies habe auch nicht widerlegt werden können, nachdem keinerlei Waffen oder Ähnliches bei dem Mann gefunden worden seien, teilte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt am Montag (24.07.2023) mit. "Die Motivlage ist dem privaten Bereich zuzuordnen. Psychische Auffälligkeiten vor der Tat sind hier nicht bekannt geworden."
Am 06. Juli war die Polizei zu einem großen Einsatz an die Berufsschule nahe dem Hauptbahnhof ausgerückt, weil es Hinweise auf eine mögliche Gewalttat gab. Der Verdächtige hatte laut Polizei am Morgen per WhatsApp gedroht, Schülern Gewalt anzutun. Nach seiner Festnahme wenig später teilten die Ermittler mit, man gehe davon aus, dass der 19-Jährige der Freund einer Schülerin sei, die von ihren Schulkameraden möglicherweise gemobbt worden sei. Der junge Mann habe sich vermutlich an ihnen rächen wollen.
Gegen den Verdächtigen wird wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Der 19-Jährige kam nach der Tat in einem Bezirkskrankenhaus unter, um auszuschließen, dass er sich oder andere gefährdet. Ob er noch dort ist, wusste der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht.
Originalmeldung vom 06.07.2023, 10.27 Uhr: Wollte er seine Freundin rächen? Gewalttat an Schule angedroht - Polizei liefert Details zu Motiv
In der Adolf-Kolping Schule in Schweinfurt hat es am Donnerstagmorgen (06. Juli 2023) um kurz nach 8 Uhr die Androhung einer Gewalttat gegeben.
Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken bestätigte, dass die Drohungen per WhatsApp bei einer Schülerin eingegangen waren. Die Polizei rückte deshalb mit Einsatzkräften zu der Schule aus, um die angedrohte Tat zu verhindern. Der Schulbetrieb hatte zu dieser Zeit bereits begonnen, sodass sich zahlreiche Schüler im Gebäude befanden.
Gewalttat an Schule angedroht: Verdächtiger festgenommen - Hintergründe noch unklar
Gegen etwa 9.35 Uhr konnte die Polizei einen Tatverdächtigen im Bereich des Hauptbahnhofs festnehmen -somit kam es nicht zu einer Gewalttat. Ein besonderer Umstand vereinfachte den Ermittlern die Ergreifung des 19-Jährigen: "Die schnelle Festnahme war vor allen Dingen möglich, weil der 19-Jährige über keine eigenen Fahrzeuge verfügt und nicht in Schweinfurt, sondern im Umkreis wohnt. Für uns war deshalb ein Zug besonders relevant, der dann um kurz vor 9.30 Uhr nach Schweinfurt kam", erläuterte ein Polizeisprecher gegenüber der Nachrichtenagentur News5.
Auch wenn in den WhatsApp-Nachrichten auch von einer möglichen Bewaffnung die Rede war, konnten die Beamten bei der Verhaftung des Tatverdächtigen keinerlei Waffen auffinden. Nun würde ermittelt, inwieweit der 19-Jährige Zugriff auf Waffen habe, heißt es dazu von der Polizei. Der Tatverdächtige muss sich nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten verantworten. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kam der 19-Jährige in ein Bezirkskrankenhaus.
Auch zum möglichen Motiv des mutmaßlichen Täters äußerte sich die Polizei im Laufe des Tages. Demnach könnte Rache hinter den Drohungen des 19-Jährigen gegen die Schule stecken. "Gegenwärtig gehen wir davon aus, dass es eine Beziehung des 19-Jährigen zu einer Schülerin hier in der Schule gibt. Er hatte Vorwürfe gemacht hat, dass wohl seine Freundin dort gemobbt wird", sagte ein Sprecher der Polizei Unterfranken. Die genauen Umstände würden nun ermittelt.