Brand in fränkischem Atomkraftwerk: Ministerium erklärt Besonderheit von Atommüll-Lager

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Brand im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Ministerium äußert sich zu Atommüll-Lager
Die Kräfte der Feuerwehr Stammheim wurden per Pager zum Einsatz im Kraftwerk alarmiert. Vor Ort waren zudem etliche andere Wehren.
Brand im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Ministerium äußert sich zu Atommüll-Lager
Collage inFranken.de: Feuerwehr Stammheim / Feuerwehr Grafenrheinfeld
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld
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Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Stammheim
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld
Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Laut Feuerwehrangaben waren im Gebäude Flammen sichtbar. Außerdem kam es zu starker Rauchbildung.
Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld: Sorgte Atommüll-Lager für besondere Gefahr?
Feuerwehr Grafenrheinfeld

Im Reaktorgebäude des früheren Kernkraftwerks Grafenrheinfeld hat es gebrannt. Am Standort befindet sich auch ein Zwischenlager für Atommüll. Laut dem bayerischen Umweltministerium sind diesbezüglich jedoch keine Auswirklungen zu befürchten.

Ein Brand im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Vorfall ereignete sich kurz vor der vorgesehenen Sprengung der beiden markanten Kühltürme. Das Feuer war am Donnerstagmorgen (18. Juli 2024) im Reaktorgebäude des stillgelegten Werks ausgebrochen. 

Das unterfränkische Atomkraftwerk war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Am südlich von Schweinfurt gelegenen Standort befindet sich auch ein Zwischenlager für radioaktive Abfälle. Drohte dadurch eine gesonderte Gefahr? inFranken.de hat diesbezüglich beim Betreiber, der örtlichen Feuerwehr sowie dem bayerischen Umweltministerium nachgehakt.

Update vom 19.07.2024: Auswirkungen außerhalb des Reaktorgebäudes laut Umweltministerium ausgeschlossen

Zum Atommüll-Lager in direkter Nachbarschaft des Kernkraftwerks und dem geplanten Abriss der Kühltürme liegen inFranken.de inzwischen neue Informationen vor.  "Der Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld erfolgt unter den gleichen strengen Sicherheitsvorgaben wie der Betrieb der Anlagen", teilt das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unserer Redaktion auf Anfrage mit. "Sicherheit ist dabei oberstes Gebot."

Das Ministerium ist Bayerns oberste atomrechtliche Genehmigungs- und Aufsichtbehörde sowie oberste Strahlenschutzbehörde. Laut eigenen Angaben wurde das Umweltministerium vom Betreiber des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld am Donnerstag zeitnah über das Brandereignis unterrichtet. Auch das Bayerische Landesamt für Umwelt wurde demnach eingebunden. "Auswirkungen außerhalb des Reaktorgebäudes können ausgeschlossen werden", erklärte ein Sprecher des Ministeriums mit Blick auf eine mögliche Ausbreitung des Feuers.

Die Besonderheit: Das Standortzwischenlager für die Lagerung von Brennelementen in Castor-Behältern sowie die Bereitstellungshalle für schwach- und mittelradioaktive Abfälle seien baulich unabhängige Einrichtungen am Standort, die mit dem Reaktorgebäude des im Rückbau befindlichen Kernkraftwerks in keiner Verbindung ständen. "Auch brandschutztechnisch sind diese Einrichtungen unabhängig vom Kernkraftwerk Grafenrheinfeld", so der Sprecher. Ebenso stehen demnach die beiden Kühltürme in keinem Zusammenhang mit den im Inneren der Kontrollbereichsgebäude stattfindenden Rückbauarbeiten. "Auswirkungen auf die Planungen zur Sprengung der Kühltürme bestehen daher nicht", heißt es vonseiten des bayerischen Umweltministeriums.

Erstmeldung vom 18.07.2024: Feuer im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld - besondere Gefahr wegen Atommüll-Lager?

Infolge einer Brandmeldung rückte ein Großaufgebot an Einsatzkräften am Donnerstag (18. Juli 2024) zum Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) aus. Alarmiert worden waren unter anderem zahlreiche Feuerwehren. Auslöser war ein Brand im Reaktorgebäude des inzwischen stillgelegten Kernkraftwerks. Das Feuer war laut übereinstimmenden Angaben von Betreiber, Polizei und Feuerwehr in einer mobilen Luftfilteranlage ausgebrochen.

Laut Feuerwehr Gerolzhofen verbarg sich hinter dem Einsatzalarm "hohes Gefahrenpotenzial". Das am linken Mainufer gelegene fränkische Kraftwerk war ab dem Jahr 1982 in Betrieb gewesen, ehe es im Zuge des beschlossenen Ausstiegs Deutschlands aus der Atomenergie 2015 schließlich abgeschaltet wurde. Auf dem Gelände befindet sich gleichwohl ein Zwischenlager zur Aufbewahrung von Brennelementen. Dort werden seit 2006 radioaktive Abfälle gelagert. Drohte infolge des Brandausbruchs deshalb eine besondere Gefahr?

Brand im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld: Feuerwehr-Kommandant äußert sich zu nahem Atommüll-Zwischenlager 

Das Feuer ereignete sich am Donnerstagmorgen in einer Luftfilteranlage innerhalb des Reaktorgebäudes. "Das bedeutet im Endeffekt, dass der Brand in der Kuppel stattfand", erklärt Sven Schreiner, Kommandant der Feuerwehr Grafenrheinfeld, im Gespräch mit inFranklen.de. "Wie mir vom Atemschutztrupp berichtet wurde, waren augenscheinlich Flammen sichtbar." Im Bericht der Feuerwehr Stammheim ist von einer starken Verrauchung im Gebäude die Rede. Das Feuer führte im Gebäudeinnern zudem zu hohen Temperaturen, wodurch in der Halle unter anderem Kabel schmolzen.

"Den Brand an sich hatte bereits die Betriebsfeuerwehr unter Kontrolle. Er war bei unserem Eintreffen aber noch nicht abgelöscht", schildert Schreiner die Bedingungen im Atomkraftwerk." Laut Angaben des Betreibers PreussenElektra wurden neun Beschäftigte wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung vorsorglich vom Rettungsdienst vor Ort versorgt. "Sie mussten jedoch nicht weiter behandelt werden und konnten unmittelbar danach ihre Tätigkeit wieder aufnehmen", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. 

Doch welche Rolle spielte bei dem Zwischenfall das eingangs erwähnte Zwischenlager für Atommüll? Laut Recherchen von inFranken.de befindet sich das Brennelemente-Gebäude nur unweit vom Brandort entfernt. Im vorliegenden Fall eine hochgefährlicher Umstand? Der Feuerwehr-Kommandant beruhigt diesbezüglich. Demnach hätte sich der Brand in der AKW-Kuppel am Donnerstag keinesfalls entsprechend ausbreiten können. "Das ist absolut unmöglich", betont Schreiner.

"Meterdicke Betonwände": Radioaktive Abfälle werden in abgetrenntem Gebäude gelagert

"Das Zwischenlager steht auf einem Extragelände." Dieses grenze zwar an das Areal des Kernkraftwerks, sei aber dennoch räumlich von ihm isoliert. "Das ist ein komplett eingezäunter, abgetrennter Bereich", sagt der Feuerwehr-Funktionär. "Der Brand hätte sich dorthin nicht ausbreiten können. Wir sprechen hier von den Bedingungen in einem Atomkraftwerk", gibt Schreiner zu bedenken. "Dort gibt es meterdicke Betonwände." 

Vergleichbar äußert sich auch der Kraftwerkbetreiber. "Die Zwischenlager für radioaktive Abfälle sind eigenständige, vom Kraftwerk abgetrennte Gebäude und befinden sich auf dem benachbarten Anlagengelände der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH", teilt Evamaria König inFranken.de auf Anfrage mit. Sie leitet bei PreussenElektra den Stabsbereich Schutzaufgaben. Da es sich bezüglich der Atommüll-Lagerung um ein gesondertes Anlagengelände handele, "gibt es hier ein eigenes Brandschutzkonzept". 

Verantwortlich für das Feuer im Reaktorgebäude war laut Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken ein technischer Defekt. Für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden, teilten die Beamten mit. Die Untersuchung der konkreten Brandursache dauert nach jetzigem Stand noch an. Weitere Nachrichten aus Schweinfurt und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.