Geflügelpest in fränkischem Landkreis ausgebrochen: Hunderte Tiere getötet - Seuche auf Menschen übertragbar

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Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth
Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth
Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth
Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth
Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth
Geflügelpest im Kreis Roth ausgebrochen - Seuche auch auf Menschen übertragbar
Nach Angaben des Landratsamts gehen die Auswirkungen weit über die betroffene Landwirtschaft hinaus.
Landkreis Roth: Vogelgrippe in Geflügelbetrieb ausgebrochen - auch auf Menschen übertragbar
Landratsamt Roth

Im Landkreis Roth hat es einen Ausbruch der Geflügelpest gegeben. Maßnahmen wie Schutz- und Beobachtungszonen sollen die Ausbreitung verhindern.

Vogelgrippe-Ausbrüche sind kein Einzelfall in Franken. Im vergangenen Jahr gab es etwa Fälle in Bamberg, Dettelbach (Landkreis Kitzingen) und im Forchheimer Gemeindeteil Kersbach. Aktuell ist das für Geflügel tödliche Virus in einem Geflügelbetrieb im Ortsteil von Abenberg (Landkreis Roth) nachgewiesen worden - was zur Tötung des verbleibenden Bestands von Hunderten von Tieren geführt hat. Dieser Schritt, so das Landratsamt Roth in einer Pressemitteilung, sei erforderlich, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Dr. Ekkehard Kurth, Leiter des Veterinäramts, bezeichnete die Maßnahmen der Behörde zufolge als "alternativlos". Sie basieren demnach auf der Geflügelpest-Verordnung, die EU-Recht umsetzt. Vor allem andere Nutz- und Haustierbestände sollen damit geschützt werden. Welche Folgen gibt es für den betroffenen Familienbetrieb? Und was müssen Menschen in der Region jetzt beachten?

Update vom 04.11.2024, 17.05Uhr: Geflügelpest im Kreis Roth - Landratsamt gibt Update

Im Raum Roth hat die Nachricht vom Ausbruch der Vogelgrippe offenbar zügig die Runde gemacht. "Der Schrecken war groß", berichtet das zuständige Landratsamt. Nach der erstmaligen Bekanntgabe der Behörden am vergangenen Donnerstag (31. Oktober 2024) melden sich die Verantwortlichen nun mit einem Update zu Wort. Nach einem Mammut-Wochenende mit vielen Untersuchungen in Geflügelbestände und Bürgergesprächen ziehen die Verantwortlichen im Landratsamt eine Zwischenbilanz.

Demnach haben die Mitarbeiter des Veterinäramts vier Tage lang die rund 50 Betriebe begutachtet, die in der rund drei Kilometer umfassende Schutzzone um den betroffenen Hof in Obersteinbach liegen. "Sie haben die Tiere klinisch untersucht und bei den Besitzern Verhaltensveränderungen abgefragt und Proben genommen", heißt es in der aktuellen Verlautbarung. Bis jetzt (Stand Montag, 15 Uhr) gebe es keine Auffälligkeiten, berichtet Veterinäramtsleiter Dr. Ekkehard Kurth.

Neben dem Außendienst seien die Landratsamts-Bediensteten auch im Büro gefragt gewesen. Größere Betriebe können Ausnahmen vom Verkaufsverbot für Eier und Fleisch beantragen - unter bestimmten Auflagen und Vorgaben wie einer Eierpackstation. "Die meisten wissen gut Bescheid", wird der Tiermediziner zitiert. Wer wissen will, ob der "Händler seines Vertrauens" Waren verkaufen darf oder nicht, kann sich demnach beim Betrieb selbst oder dem Veterinäramt erkundigen.

Die Ausnahmen werden Kurth und seine Kollegen gleichwohl weiter beschäftigen: Ehe Tiere geschlachtet werden dürfen, müsse nach EU-Vorgaben eine Lebendtier- und eine Fleischbeschau stattfinden, so das Landratsamt. "Alles unter amtlicher Aufsicht“, betont Kurth. Verbraucher, die Martinsgangs und Co. von einem dieser Betriebe kaufen, könnten folglich beruhigt sein.

Vonseiten des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach kann dessen Leiter Dr. Stefan Schmitzer in Sachen Geflügelpest im Hinblick auf die Gefährdung für Menschen beruhigen. "Das Risiko der Übertragung auf Menschen ist gering.“ Er rät aber - wie die Ständige Impfkommission (STIKO) - allen Personen, die direkten Kontakt mit Geflügel oder Wildvögeln haben, generell zur Impfung gegen die saisonale Grippe. Diese diene zwar nicht primär dem Schutz vor Vogelgrippe, sie könne jedoch Doppelinfektionen mit den aktuell zirkulierenden Influenzaviren verhindern. Sollte jemand innerhalb von sieben Tagen nach Kontakt mit Geflügel Fieber oder Atemwegssymptome entwickeln, sollte der Hausarzt aufgesucht und über die mögliche Exposition informiert werden.

"Befolgen Sie unbedingt die Aufstallpflicht", appelliert der Veterinäramtsleiter an die Geflügelhalter. Diese betreffe beide Zonen und damit einen Radius von zehn Kilometern über Landkreisgrenzen hinweg. Gerade vor dem Hintergrund der Vögelzüge, die gerade unterwegs seien, könnte dies die entscheidende Maßnahme sein, um eine Verschleppung zu verhindern, betont Kurth. Denn: Tritt ein neuer Fall von Gefügelpest auf, gehen Prozedur und Zeiträume von Neuem los. Umgekehrt könnten im optimalen Verkaufs- und Verbringungsverbote am 3. Dezember aufgehoben werden.

Kurth weist in der Pressemitteilung des Landratsamts für beiden Restriktionszonen noch einmal auf das generelle Verbot "Nix rein, nix raus" hin. Einschränkungen gibt es auch für die Jagd: In der Schutzzone darf kein Federwild geschossen werden. "Die Jägerschaft wurde entsprechend informiert", heißt es in der Verlaurbarung.

Gekeult worden seien letztlich 320 Tiere, darunter 138 Enten. Die Tötung sei "auf möglichst tierschonende Weise" von entsprechenden Fachleuten und unter tierärztlicher Aufsicht erfolgt, berichtet Kurth. Zu den Desinfektionsmaßnahmen auf dem Betriebsgelände, die bereits am Donnerstag angelaufen seien, sollen in den kommenden Wochen weitere hinzukommen."Neben dem Veterinäramt steht auch das Gesundheitsamt rund um Impfung und Menschen für Fragen zur Verfügung", teilt das Landratsamt Roth in Richtung Bevölkerung mit.

Erstmeldung vom 04.11.2024, 16.25 Uhr: Auslöser für Geflügelpest im Landkreis Roth gefunden? Landwirtin bemerkte Symptome bei Gänsen

Zu den ergriffenen Maßnahmen zählen die Einrichtung von Schutz (Umkreis von 3 Kilometern)- und Beobachtungszonen (Umkreis von 10 Kilometern), in welchen eine Aufstallpflicht besteht. Allen voran muss "alles Geflügel in einem Stall oder einer überdachten Voliere untergebracht werden", wird Kurth in der Verlautbarung des Landratsamts zitiert. Zudem gibt es sogenannte Verbringungsverbote für lebendes Geflügel, Eier und Fleischprodukte. Die Allgemeinverfügung, die auf der Internetseite des Landratsamts einsehbar ist, ist seit 1. November in Kraft.

Laut Vermutungen wurde die Geflügelpest durch infizierte Wildvögel in den Bestand des Betriebs eingeschleppt. Ein Hinweis auf mögliche Erkrankungen kam von der betroffenen Landwirtin selbst, die Symptome bei ihren Gänsen beobachtet hatte. Das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte die Testergebnisse des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Der Leiter des Rother Veterinäramts weist darauf hin, dass das Virus zwar "auf den Menschen übertragbar ist", dies jedoch nur bei sehr engem Kontakt geschieht, wie es weiter heißt. "Für Panik besteht kein Grund", betont er, da mögliche Erkrankungen meist harmlos verliefen.

"Ein herber Schlag": Familienbetrieb im Landkreis Roth von Vogelgrippe schwer getroffen

Während der Bestandsräumung wurden umfangreiche Dekontaminationsmaßnahmen mit Unterstützung der 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr durchgeführt. Es sei "beruhigend zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit klappt", äußerte sich Landrat Ben Schwarz, der sich laut Behördenangaben vor Ort ein Bild machte. Er dankte den Beteiligten für ihren Einsatz und betonte, dass die betroffene Familie, für die dies "ein herber Schlag" ist, keine Schuld trifft. "Es kann jeden treffen." 

Das Veterinäramt appelliert in der ursprünglich am 31. Oktober herausgegebenen Mitteilung an die Bevölkerung, tot aufgefundene Wildvögel nicht zu berühren und entsprechende Funde zu melden. Geflügelhalter sollen bei vermehrten Sterberaten im Bestand umgehend das Veterinäramt kontaktieren. Gleiches gelte für Spaziergänger, wenn diese Auffälligkeiten in der freien Natur bei Wildwassergeflügel oder wildlebenden Hühnervögeln, wie das Rebhuhn oder der Fasan, bemerken. 

Aktuelle Informationen zur Geflügelpest sind auf der Website des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verfügbar. Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Roth gibt es in unserem Lokalressort. 

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