Festnahme in Franken: Ehemaliges IS-Paar soll Kinder versklavt, vergewaltigt und gefoltert haben

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Sie sollen dem IS angehört haben und zwei Mädchen Schreckliches angetan haben: Einem irakischen Paar wird vorgeworfen, Kinder jahrelang als Sklaven ausgebeutet zu haben. Nun kam es zu zwei Festnahmen in Bayern - eine davon in Mittelfranken.

Heftige Vorwürfe und zwei Festnahmen in Bayern, darunter eine in Mittelfranken: Die Polizei hat am Dienstag (9. April 2024) ein Paar gefasst, das dem IS angehören und zwei Mädchen versklavt haben soll. Den beiden Verdächtigen werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen vorgeworfen. Doch wie wurde das Bundeskriminalamt überhaupt auf das Paar und das mutmaßliche Martyrium der beiden Mädchen aufmerksam?

Das verheiratete Paar soll zuvor im Irak sowie in Syrien gelebt haben und dort zwischen Oktober 2015 und Dezember 2017 der Terrororganisation Islamischen Staat angehört haben, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft vom Mittwoch (10. April 2024). Ein damals fünfjähriges und zwölfjähriges Mädchen sollen jeweils seit 2015 bzw. 2017 bei dem Paar als Sklavinnen gelebt haben, wie aus den Haftbefehlen hervorgeht.

Mutmaßliches IS-Mitglied im Kreis Roth festgenommen

Der Ehemann soll die beiden jesidischen Kinder mehrfach vergewaltigt haben. Seine Frau habe dafür ein Zimmer hergerichtet und die Mädchen geschminkt. "Zudem beuteten die Beschuldigten die Sklavinnen wirtschaftlich aus, indem sie diese unentwegt zur Hausarbeit und Kinderbetreuung heranzogen. […] Auf vermeintliche Verfehlungen der Kinder reagierten die Beschuldigten mit harscher körperlicher Gewalt", listet die Generalbundesanwaltschaft die Anschuldigungen auf.

So soll die Zwölfjährige beispielsweise mit einem Besenstiel geschlagen worden und die Hand der Fünfjährigen mit heißem Wasser verbrüht worden sein. Außerdem sollen beide Mädchen gezwungen worden sein, als Strafe eine halbe Stunde lang auf einem Bein zu stehen.

"Vor ihrer Ausreise aus Syrien im November 2017 reichten die Beschuldigten die Mädchen an andere IS-Mitglieder weiter", heißt es weiter in den Haftbefehlen, die vom Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs am 19. März 2024 angefertigt wurden. Die beiden Verdächtigen wurden schließlich am Dienstag jeweils im Landkreis Roth und in Regensburg festgenommen. Sie befinden sich nun in Untersuchungshaft.

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