Dem HSC droht eine Saison im Mittelmaß

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Der HSC Bad Neustadt verspielt eine komfortable Führung, macht nach dem Wechsel einen Rückstand wett und bleibt doch ohne Punkt.

TSV Burgdorf II - HSC Bad Neustadt 21:20 (11:12).
Nichts für schwache Nerven war dieses Duell, das TSVler Johannes Marx sieben Sekunden vor dem Abpfiff entschied. Es entwickelte sich vom Anwurf weg eine Abwehrschlacht. Zudem hatten beide Torhüter einen Glanztag erwischt, gerade Gäste-Keeper Felix Schmidl erwies sich als "Turm in der Schlacht" und entschärfte sagenhafte vier von fünf TSV-Siebenmetern.
Nachdem Emil Feuchtmann-Perez für die rasche Führung gesorgt hatte, die Lars Hoffmann per Siebenmeter ausglich, scheiterte dieser beim nächsten Strafwurf am Torhüter. Nach dem neuerlichen Führungstreffer der Saalestädter durch Vilim Leskovec parierte Schmidl den nächsten Siebenmeter. Die Fehlversuche hinterließen Wirkung bei den Niedersachsen, die nach Treffern von Emil Feuchtmann, Vilim Leskovec und Jan Wicklein mit 2:5 in Rückstand gerieten. Und schwer zu kauen hatten, als nach einer Viertelstunde ein 4:9 auf der Anzeigentafel aufleuchtete. Diesen Vorsprung vermochten die Valkovskis-Schützlinge bis zur 27. Minute zu verteidigen, "doch dann wurden bei einigen die Beine schwer", sah Valkovskis den Vorsprung dahinschmelzen.
Der zweite Durchgang begann mit einem neuerlich von Schmidl abgewehrten Strafwurf. Überhaupt war bis zur 40. Minute (14:14) Torflaute angesagt. Der von Goran Djuricin erzielte Ausgleich sollte das letzte Tor der Kurstädter für die nächsten dreizehn Minuten sein. Die Gastgeber bekleckerten sich ebenfalls nicht mit Ruhm, gingen aber in der 45. Minute durch einen Treffer ihres A-Junioren Till Hermann mit 15:14 in Führung. Valkovskis reagierte mit einer Auszeit, deren Wirkung allerdings verpuffte, weil Maxi Schmitt nach einem Foul den Roten Karton (49.) sah.

Angezählte Burgdorfer

Die Hausherren setzten sich vor der Minuskulisse von 150 Zuschauern bis auf 19:14 ab, ehe Wicklein per Siebenmeter, Emil Feuchtmann-Perez und Djuricin eine Aufholjagd der Unterfranken einläuteten. Nach dem Tor zum 20:17 agierte die Bundesliga-Reserve immer nervöser, die nach Treffern von Lukas Böhm sowie Djuricin und Leskovec in Überzahl den Ausgleich registrieren musste. Die Gastgeber reagierten mit einer Auszeit in der Schlussminute und schafften im Schlusspurt tatsächlich den entscheidenden Treffer.
Den Hauptgrund für die Niederlage sah Valkovskis darin, dass in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit in der Offensive vieles nicht rund lief. Außerdem wog der Ausfall von Maxi Schmitt schwer. Und da Gary Hines die Reise erst gar nicht angetreten hatte, waren kaum personelle Alternativen im Rückraum vorhanden. Das "Sprungwunder" ist in dieser Saison weiter vom Pech verfolgt, im vorletzten Training zog er sich eine Knieverletzung zu. "Die Patellasehne könnte schwer in Mitleidenschaft gezogen sein", befürchtet sein Trainer. Das wäre umso bitterer, denn am nächsten Wochenende kreuzt der Tabellenführer SC Magdeburg II in der Bürgermeister-Goebels-Halle auf.
Tore für den HSC: Jan Wicklein (5/2), Vilim Leskovec (5), Emil Feuchtmann-Perez (3), Goran Djuricin (3), Lukas Böhm (2), Margots Valkovskis (1), Franziskus Gerr (1).