Fenster zur Ewigkeit

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Im Haus der Langen Rhön in Oberelsbach zeigen Edgar Müller (links) und Ursula Rahm (rechts) eine Auswahl an Ikonen. Klaus Spitzl eröffnete mit den Künstlern die Ausstellung. Foto: Marion Eckert
Im Haus der Langen Rhön in Oberelsbach zeigen Edgar Müller (links) und Ursula Rahm (rechts) eine Auswahl an Ikonen. Klaus Spitzl eröffnete mit den Künstlern die Ausstellung.  Foto: Marion Eckert

Auswahl an Ikonen im Haus der Langen Rhön

Ikonen gelten als "Fenster zur Ewigkeit" oder "Fenster zum Himmel". Untrennbar sind sie mit der Liturgie in den orthodoxen Kirchen verbunden; sie führen wie die Liturgie aus dieser vergänglichen Welt in jene andere Welt, wo der Tod keine Macht mehr hat. Eine Auswahl an Ikonen kann derzeit in der aktuellen Ausstellung im Haus der Langen Rhön besichtigt werden.

Ursula Rahm (Bischofsheim) und Edgar Müller (Fulda) haben sich in die uralte Tradition der "Ikonenschreiberei" gestellt. Seit 1998 widmen sie sich dieser Kunst, die in der Vergangenheit oft durch Mönche oder anonyme Schreiber ausgeübt wurde. Die Erstellung einer Ikone galt stets als geistliches Handwerk und unterliegt bis heute strengen Regeln. Ursula Rahm und Edgar Müller haben schon viele Kurse gemeinsam besucht, sich mit der handwerklichen Technik aber auch den spirituellen Aspekten beschäftigt.
Über die handwerklichen Anforderungen sprach Edgar Müller. "Eine Ikone zu schreiben, das ist nicht vergleichbar mit Öl- oder Aquarellmalerei." Zunächst wird ein Holzbrett in einer speziellen Bearbeitung mit Leim, Leinwand, Kreide und durch Schleifen vorbereitet, bevor das eigentliche "Schreiben" beginnt. Der goldene Untergrund wird zunächst gelegt, in mehreren Schichten und Anstrichen. Eigelb, Wasser, Rosenöl und Pigmentfarbe seien natürlich Materialien, die bei einer Ikone zum Einsatz kommen, so Müller.
Schicht für Schicht wird die Ikone erstellt. Bis zu einer Woche umfasst der Prozess. Die Vorbereitung der Bretter dauert rund 14 Tage. So ist jede Ikone ein handwerkliches Unikat und steht doch in einer unveränderten Tradition. Klaus Spitzl dankte als Geschäftsführer des Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön und stellvertretender Bürgermeister der Marktgemeinde Oberelsbach den Künstlern für ihre Bereitschaft einen Einblick in ihrer Tätigkeit als Ikonenschreiber zu gewähren. "Die Ausstellung passt sehr gut zur österlichen Bußzeit." Bis nach dem Osterfest ist die Ikonenausstellung von Ursula Rahm und Edgar Müller im Haus der Langen Rhön, Unterelsbacher Str. 4, 97656 Oberelsbach, täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen (Dienstag Ruhetag).