Bayerischer Heilbädertag in Bad Königshofen

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Im großen Kursaal fand der 67. Bayerische Heilbädertag statt. Dabei wurde deutlich, dass Politik und Heilbäder sowie Kurorte noch enger zusammen arbeiten sollten. Das Foto zeigt (von links): Alois Brundobler (stellvertretender Vorsitzender im bayerischen Heilbäderverband), Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling, Ministerialdirektor Dr. Hans Schleicher, Klaus Holetschek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes, Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann und Bad Königshofens Kurdire...
Im großen Kursaal fand der 67. Bayerische Heilbädertag statt. Dabei wurde deutlich, dass Politik und Heilbäder sowie Kurorte noch enger zusammen arbeiten sollten ...
Im großen Kursaal fand der 67. Bayerische Heilbädertag statt. Dabei wurde deutlich, dass Politik und Heilbäder sowie Kurorte noch enger zusammen arbeiten sollten. Das Foto zeigt (von links): Alois Brundobler (stellvertretender Vorsitzender im bayerischen Heilbäderverband), Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling, Ministerialdirektor Dr. Hans Schleicher, Klaus Holetschek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes, Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann und Bad Königshofens Kurdire...

Auf die neue Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Ministerialdirektor Dr. Hans Schleicher, Amtschef des Ministeriums in München, baut Klaus Holetschek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbandes. Das jedenfalls machte er bei der Jahrestagung seines Verbandes in Bad Königshofen deutlich.

Im bayerischen Wirtschaftsministerium müssten stärker als bisher die Belange der bayerischen Kurbäder Gewicht bekommen, forderte Holetschek. Ein eigenes Referat Gesundheit und Tourismus wäre durchaus angebracht. Dem Bayerischen Heilbäderverband gehören immerhin mehr als 60 Kurorte und Heilbäder im Freistaat an, die rund 100 000 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

"Wir versprechen uns viel davon, dass die Tourismusförderung nun direkt dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist", so Holetschek, "letztendlich aber sollte davon das Heilbäderwesen in Bayern auch profitieren". Es gelte, einen Impuls zu setzen. "Wir müssen gemeinsam für unsere Kurorte und Heilbäder kämpfen", sagte der Präsident des bayerischen Heilbäderverbandes im großen Kursaal von Bad Königshofen. Ein dickes Lob hatte er für Bad Königshofens Kurdirektor Werner Angermüller parat.


"Er ist ein engagierter Vertreter der Heilbänder und Kurorte in unserer Vorstandschaft". Zu Ministerialdirektor Dr. Hans Schleicher gewandt forderte der Präsident die Chancen der Gesundheitswirtschaft intensiver zu nutzen. Die Grüße des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner überbrachte dann Dr. Hans Schleicher. Er selbst hatte "beste Erinnerungen an Bad Königshofen", weil er hier an Seminaren teilgenommen hatte und mit den Seminarleitern Fußball spielte. Schleicher ist Amtschef des Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Er hatte, wie er selbst betonte "zehn Botschaften im Gepäck", die wichtigsten zwei seien hier erwähnt: Die Erste: "Der Tourismus und damit auch die Gesundheitsbranche bleibt Chefsache". Das sei der Grund, warum die Koordinierung der Tourismusförderung komplett ins Wirtschaftsministerium verlagert wurde. Auch Wirtschaftsministerin Ilse Aigner teile seine Meinung sich stärker um den Tourismus zu kümmern.


Schirmherrschaft

Die zweite Botschaft: Der Gesundheitstourismus stehe ganz oben auf der Liste. Grund sei auch der demographische Wandel in der Gesellschaft. Eine Lanze brach der Ministerialdirektor für die Heilbäderförderung und erteilte der Spaßbäderförderung eine Absage. Spaßbäder hätten unter anderem hohe Folgekosten.
Hier müsse man differenzieren. Über die Bundesregierung werde man in Bayern darauf drängen, sich Förderungen für Heilbäder-Investitionen nicht von der EU-Verwaltung "aus der Hand schlagen zu lassen. Angebote eines Bewegungsbades zum Beispiel seien Teil der Rehabilitation. Das Tourismusmarketing gelte es voran zu treiben. Man übernehme gerne die Schirmherrschaft für neue Marken und stelle auch Sondermittel über die Grundmittel hinaus zur Verfügung. Rund eine halbe Million investiere man für den sogenannten digitalen Gesundheitsfinder im Internet.


Zusammenarbeit

Hier können Interessierte online für die eigenen Beschwerden ein passendes Gesundheitsangebot auswählen. Der Stellenwert der Gesundheitsbranche werde auch aus den Forschungsprojekten wie dem "Medical Valley" in Nürnberg deutlich. Angesprochen wurde auch der Anteil der ausländischen Gäste, die vermehrt in die bayerischen Kurorte kommen. Hier sei Toleranz und interkulturelles Management gefragt.

Die Gesundheitswirtschaft sei ein starker Partner und sie sei leistungsstark. Immerhin werden hier rund 800 000 Menschen beschäftigt und pro Jahr rund 40 Millionen Euro umgesetzt. "Damit ist die Gesundheitswirtschaft stärker als die Autoindustrie". Wirtschaft und Wissenschaft sollten enger zusammen arbeiten, forderte er. Partnerschaften seien wichtig. Das bedeute, dass Heilbäder und die Wirtschaft enger verknüpft werden sollten. Gute Fachkräfte seien gefragt und das große Thema sei die Prävention. Die Heilbäder und Kurorte müssten Kooperationen eingehen. Abschließend sprach der Festredner von einer neuen Ära der Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium.