Bei starken Regenfällen wird die Bahnunterführung in der Zerzabelshofstraße in Nürnberg regelmäßig geflutet - die Feuerwehr muss immer häufiger Menschen retten. Im kommenden Jahr soll die Umgebung jetzt saniert werden. Ist das Überschwemmungs-Problem damit Geschichte?
Die Umgebung um die Bahnunterführung in der Zerzabelshofstraße in Nürnberg soll saniert werden. Das hat die Stadt Nürnberg in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Immer wieder kommt es hier im Zusammenhang mit Starkregenereignissen zu heftigen Überschwemmungen. Erst vor wenigen Wochen war es in der Folge eines schweren Unwetters zu dramatischen Szenen in der Unterführung gekommen.
Im kommenden Jahr sollen im Abschnitt zwischen der Eisenbahnunterführung Nürnberg-Ost-Dutzendteich und der Pastoriusstraße im jetzt "verkehrliche Optimierungen" stattfinden. Unter anderem soll dabei durch die Errichtung von zwei Grünflächen mit einer Fläche von insgesamt 52 Quadratmetern auch die momentan noch gepflasterte Fläche entsiegelt werden. InFranken.de hat nachgehakt und wollte wissen, ob durch die geplanten Umbauarbeiten Überschwemmungen in Zukunft verhindert werden können.
"Nur marginal verringern": Stadt äußert sich zu Unwetter-Falle in Zabo
"Die zu entsiegelnden Flächen sind mit rund 52 Quadratmetern relativ klein", erklärt André Winkel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) auf Nachfrage von inFranken.de. Ihm zufolge werde die Entsiegelung dieser Flächen "die bei einem Starkregenereignis auftretenden Wassermassen nur marginal verringern". Das Problem, dass die Unterführung bei einem solchen Ereignis innerhalb kürzester Zeit überflutet wird, sei demnach auch in Zukunft weiterhin gegeben.
Wie Winkel erklärt, gehe es bei den geplanten Baumaßnahmen "in erster Linie um die Umgestaltung der Bushaltestellen". Laut dem Beschluss des Verkehrsausschusses vom 13. Juni 2024 soll beispielsweise die Bushaltestelle "Komotauer Straße" beidseitig barrierefrei ausgebaut werden. Auch der Radverkehr wird demnach von den Baumaßnahmen profitieren, indem beidseitig eine Piktogrammkette auf der Fahrbahn markiert wird, die auf den Radverkehr aufmerksam macht.
Mit der Entsiegelung der Flächen will man demnach vor allem "illegales Parken verhindern" und "gleichzeitig das Umfeld des Wartehäuschens verbessern". Obwohl die Maßnahmen wohl nicht ausreichen werden, um Überschwemmungen der Unterführung in Zukunft zu verhindern, sei die Entsiegelung von kleinen Flächen "ein Schritt in die richtige Richtung". "Viele kleine entsiegelte Flächen sind wie Mosaiksteine, die in ihrer Summe die Gesamtbilanz einer Stadt verbessern", so Winkel.
"Randbedingungen extrem schwierig": Stadt Nürnberg will weiter nach Lösung für Überschwemmungs-Problem suchen
Dennoch sei man sich dem Überschwemmungs-Problem in der Zerzabelshofstraße schon seit Längerem bewusst. "Hier arbeitet SÖR gemeinsam mit der Nürnberger Stadtentwässerung (SUN) an einer Lösung, indem die Kapazitäten des aufnehmenden Kanals vergrößert werden sollen", so Winkel.
"Die örtlichen Randbedingungen sind allerdings extrem schwierig und Standardlösungen nicht so einfach möglich", erklärt er. "Hier wird es vermutlich nur mit einem Pumpwerk gehen." Wann eine solche Lösung umgesetzt werden kann, sei allerdings noch unklar. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.