Ungewöhnlicher Hilferuf aus dem Tierheim Hersbruck: Renate Engel, zweite Vorsitzende, lebt seit 30 Jahren in ihrem Haus. Doch nun müssen sie und ihre über 20 Gefährten plötzlich eine neue Bleibe finden.
Seit dem 1. Mai 2024 lebt Renate Engel seit mittlerweile 30 Jahren in ihrem Haus. Mit ihren zehn Katzen, sieben Hunden und anderen Kleintieren sei es der perfekte Standort für die zweite Vorsitzende des Tierheims Hersbruck.
Doch nun kam am Wochenende die schlimme Nachricht: Eine Erbengemeinschaft hat Eigenbedarf angemeldet. Der Schock sitzt immer noch tief, wie sie im Gespräch mit inFranken.de erklärt. Das Tierheim bittet um Hilfe.
"Bringe ich nicht übers Herz": Sorge um über 20 Tiere der Hersbrucker Vorsitzenden
Der Besitzer des Hauses, in dem sie momentan lebt, sei gestorben. Das Haus ging demnach an eine Erbengemeinschaft von insgesamt drei Geschwistern, erzählt sie.Am Wochenende dann aber der folgenschwere Anruf. "Eine Person teilte mir mit, dass sie ins Haus muss und hat Eigenbedarf angemeldet. Es war eigentlich nie Thema", erklärt sie. Noch sei keine schriftliche Kündigung eingegangen, jedoch erwarte sie den Brief in den nächsten Tagen. Sie sei im Mieterbund und hoffe noch darauf, im Haus bleiben zu können, momentan sehe es aber nicht danach aus. Engel habe neun Monate Zeit, um auszuziehen.
Dies sei jedoch kein Zuckerschlecken, denn die Tierheim-Vorsitzende hat einige Tiere, was die Wohnungssuche erschwert. "Ich bin total schockiert. Wie soll das gehen?", fragt sie. Über die Jahre habe sie einige Tierheim-Tiere, die nicht vermittelt werden konnten, bei sich aufgenommen. Einige seien schon sehr alt und teilweise krank. Auch Geckos und weitere Kleintiere habe sie zeitweise bei sich zu Hause aufgenommen. "Hier habe ich einfach genug Platz für uns." Sie hoffe noch darauf, dass die älteren Tiere ihre letzten Stunden im Haus verbringen können, denn eine Rückkehr ins Tierheim ist für sie ausgeschlossen. "Das bringe ich einfach nicht übers Herz", erklärt sie weiter.
Auch Nachbarn und Freunde seien mehr als schockiert über diese Nachricht. Das Tierheim Hersbruck habe für Engel sofort einen Hilferuf gestartet, der mittlerweile schon über tausendmal geteilt wurde. Für die Suche nach einer neuen Bleibe für sie und ihre Fellnasen hoffe sie nun auf Tipps aus der Bevölkerung. "Mir ist es relativ egal. Dusche, Heizung und einen Garten brauche ich, mehr nicht. Ich bin froh, finanziell unabhängig zu sein. Ich möchte einfach nur unterkommen", erklärt sie. Trotz Rente arbeite sie momentan noch halbtags als Krankenschwester. Auch das Tierheim Feucht ist momentan fassungslos, denn gleich zwei Vierbeiner wurden auf schlimme Art und Weise ausgesetzt. Weitere Nachrichten aus dem Nürnberger Land gibt es in unserem Lokalressort.
