"Waren selbst positiv überrascht": Feuerwehr wird bei Stromausfall zu "Leuchtturm"

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Feuerwehr Nürnberg-Fischbach wird bei Stromausfall zu "Leuchtturm" - "positiv überrascht"
Die "Leuchttürme" sind ein Katastrophenschutz-Konzept, das bei flächendeckenden und länger andauernden Stromausfällen greift.
Feuerwehr Nürnberg-Fischbach wird bei Stromausfall zu "Leuchtturm" - "positiv überrascht"
Feuerwehr Fischbach

Im Südosten Nürnbergs hat es am frühen Mittwochabend einen Stromausfall gegeben. Die Feuerwehr Nürnberg-Fischbach nutzte diese Gelegenheit und konnte einigen Bürgern weiterhelfen.

Bei dem Stromausfall in Nürnberg waren am Mittwochabend (9. Oktober 2024) etliche Haushalte ohne Strom. Betroffen waren die Stadtteile Altenfurt und Fischbach im Südosten der Stadt. Um 18.53 Uhr kam es dort zu einer "Störung im Mittelspannungsnetz", erklärte der örtliche Energieversorger N-Energie Netz GmbH. Die Feuerwehr Nürnberg-Fischbach wusste die Störung jedoch für sich zu nutzen und probte das "Leuchtturm"-Konzept für den Ernstfall.

"Es handelte sich um keine offizielle Alarmierung", betont Udo Fertig, Kommandant der Fischbacher Feuerwehr, im Gespräch mit inFranken.de. "Wir haben allerdings intern die Regelung getroffen, dass sich alle verfügbaren Feuerwehrleute an unserem Gerätehaus einfinden, sobald der Strom im Ort ausfällt." So kamen die Einsatzkräfte auch am Mittwochabend (9. Oktober 2024) zusammen und übte, wie es wäre, "wenn das Gerätehaus als sogenannter 'Leuchtturm' offiziell in Betrieb genommen worden wäre", erklärt die Feuerwehr.

"Einige Bürger sind vorbeigekommen": Feuerwehr probt Konzept - so funktionieren die "Leuchttürme"

"Die 'Leuchttürme' sind ein Katastrophenschutz-Konzept, das bei flächendeckenden und länger andauernden Stromausfällen greift", erklärt der Kommandant. In derartigen Fällen seien schnell alle Bereiche der kritischen Infrastruktur betroffen, heißt es dazu von der Stadt Nürnberg. "Um die wachsende Unsicherheit der Bevölkerung zu berücksichtigen und Notlagen zu beheben, müssen Möglichkeiten zur Information und Kommunikation bereitgestellt werden", so die Erklärung. Konkret handele es sich bei den "Leuchttürmen" um Gebäude der Hilfsorganisationen, der Polizei, des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr sowie einigen Gemeindehäusern, die bei einem Blackout mit Personal besetzt sind und durchgehend mit Notstrom versorgt werden.

Sie seien über das gesamte Stadtgebiet verteilt, jeweils gut zu Fuß erreichbar und auch im Dunkeln durch SOS-Zeichen und der Beschriftung "Notfall Infopunkt" gekennzeichnet. Im Krisenfall erhalte man dort dann Informationen zur Lage, möglichen Hilfen und könne Notrufe absetzen. Auch, wenn es sich beim "Leuchtturm" beim Stromausfall in Fischbach lediglich um eine Übung gehandelt habe, "sind einige Bürger und Bürgerinnen vorbeigekommen und wollten wissen, was los ist", freut sich Fertig. Dass tatsächlich Leute zum Feuerwehrhaus gekommen sind, um sich zu informieren, zeige, dass das Konzept angekommen sei und auch bei kleineren Ausfällen wie am Mittwochabend (9. Oktober 2024) angenommen werde, so die Feuerwehr. "Wir waren selbst positiv überrascht". 

Ohne die offizielle Alarmierung biete man den Service zwar "nur im Rahmen unserer Möglichkeiten" an, dennoch sei das Gerätehaus während des Stromausfalls besetzt gewesen. "Allerdings war es ja wirklich nicht dramatisch. Ich bin öfter in den Bergen unterwegs, da ist das normal, wenn mal wieder ein Baum auf die Leitung gekracht ist. In der Großstadt ist man das einfach nicht gewohnt", sagt Fertig.

Bei zahlreichen Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet wurden jüngst massive Tempo-Überschreitungen festgestellt: Schwere Unfälle und hohe Bußgelder sind die Folge. Mehr Nachrichten aus Nürnberg findest du hier.