Die Stadt hat ein Fütterungsverbot von Tauben verlängert. Doch das hilft wenig, meint unser Kommentator.
Es gibt einige Tiere, die in der Stadt nicht so gern gesehen sind. Hunde gehören nicht dazu, vorausgesetzt Herr- oder Frauchen lässt sie an der Leine und zahlt brav Steuern für den Vierbeiner. Der Fuchs sorgt da schon eher für Aufsehen. Wobei sich die Aufregung über Meister Reineke in Grenzen hält, weil Gänse, die dieser stehlen könnte, in Städten mittlerweile eher selten gehalten werden. Beim Marder, ähnlich dem Fuchs nächtens unterwegs, sieht die Sache schon anders aus. Nicht jeder Stadtbewohner besitzt eine Garage, um Autoschläuche und -kabel vor den scharfen Zähnchen des kleinen Raubtieres in Sicherheit zu bringen.
Die Rangliste der unbeliebten Stadttiere führt aber eine andere Spezies an. Feindseligkeiten hat sie nicht im Sinn. Im Gegenteil. Sie gilt als Symbol des Friedens. Ihr massenhaftes Auftreten, ihr Betteln um Futter und ihre Ausscheidungen nerven jedoch die Städter. Nicht nur in Nürnberg. Dort hat man nun ein seit 20 Jahren bestehendes Fütterungsverbot verlängert. Geholfen hat es bisher wenig. Auch wenn die Bratwürste klein sind, Touristen lassen genug davon auf den Boden fallen, ebenso von Döner, Pommes oder Pizza. Helfen würde ein Taubenhaus mit "Geburtenkontrolle", wo die Brut durch Gipseier ersetzt wird. Doch das stößt in Nürnberg bisher auf taube Ohren.