Streit um "s´Gärtla" geht weiter in Nürnberg

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Foto: Matthias Wenzel/Gärtla
Foto: Matthias Wenzel/Gärtla

Noch muss der bei Clubfans beliebte Biergarten "s´Gärtla" geschlossen bleiben, doch eine Lösung zeichnet sich ab.

Die Stadt Nürnberg hat dem beliebten Fan-Biergarten "s` Gärtla" kürzlich die Nutzung untersagt. Dagegen sind die Anhänger des Kult-Treffpunkts in der Nähe des Frankenstadions gemeinsam mit der Pächterfamilie Henkelmann auf die Barrikaden gegangen. Im Internet wurden Stimmen gesammelt unter der Überschrift "Das Gärtla muss bleiben". Sogar in der Innenstadt haben die "Gärtla-Freunde" gegen die Schließung demonstriert und um Unterstützung im Konflikt mit der Stadt gesucht. Nach den öffentlichen Protesten sucht man nun offensichtlich ganz im Stillen nach einer Lösung. Ein Treffen mit der Stadt lassen Brauerei und Betreiber unkommentiert. Lediglich die Stadt äußert sich.

Wegen "fehlender Baugenehmigung" hatte Gerhard Steinmann, Leiter der Bauordnungsbehörde, im Juni die Nutzung des Biergartens untersagt.
Konkret kritisierte die Stadt die vielen Buden, die die Pächter auf dem Biergarten-Gelände zur Bewirtung aufgestellt hatten. Diese "Bretterbuden" passen nicht mehr dorthin, hatte Steinmann damals gesagt. Nach Meinung der Stadt solle neben der neuen Firmenzentrale der "Team-Bank AG" etwas "Ordentliches" entstehen. Seit dem Autorennen auf dem Norisring ist der Biergarten geschlossen, in dem sich seit über 30 Jahren die Club-Anhänger vor und nach den Heimspielen treffen.

Kürzlich haben sich Stadt, Brauerei und Pächter im Rathaus getroffen. Anwesend sollen auch ein Architekt und ein Jurist gewesen sein. Laut Gerhard Steinmann von der Bauordnungsbehörde, der selber bei den Gesprächen durch einen zuständigen Abteilungsleiter vertreten worden sei, sollen konkrete Pläne für einen Bauantrag vorgelegt worden sein. Die Stadt gehe nach wie vor davon aus, dass die Betreiber in dem Biergarten beim Stadtion einen Neubau errichten. Steinmann hat die Gespräche zwischen Stadt, Brauerei und Pächterfamilie gegenüber dieser Zeitung als "sachlich und zielorientiert" bezeichnet. Eine konkrete Lösung sei freilich noch nicht in Sicht. Vorerst bleibe dem Biergarten auch weiterhin die Nutzung untersagt. Offensichtlich müssen sich jetzt Brauerei und Pächter darüber einig werden, wer die Kosten für die geforderten baulichen Veränderungen übernimmt.

Seit einem halben Jahr hat Peter Henkelmann den Biergarten von der Erlanger Privatbrauerei Kitzmann gepachtet. Gehören tut die Fläche unter den Bäumen freilich der Stadt Nürnberg. Die hat im Jahr 2013 erstmals einen Bebauungsplan für den Bereich erlassen, weil die "Team-Bank AG" dort zwischen Zeppelintribüne und Frankenstadion eine neue Firmenzentrale für rund 600 Mitarbeiter errichtete. Gleichzeitig wollte die Stadt mit der Aufstellung des Bebauungsplans den Fortbestand des direkt angrenzenden Biergartens "schützten" und "ein verträgliches Nebeneinander" finden. Weder Kitzmann-Brauerei noch Pächterfamilie Henkelmann wollten sich auch auf wiederholte Nachfrage nicht zu den Gesprächen bei der Stadt äußern.