Der bekannte Schreibwaren-Händler Staples ist insolvent. Das Betreiber-Unternehmen schließt deshalb alle Filialen in Deutschland - auch Franken ist betroffen.
- Schreibwaren-Händler Staples schließt alle Filialen in Deutschland
- Büromarkt-Kette ist insolvent - 700 Beschäftigte und 50 Standorte bundesweit
- Kein Investor gefunden: Insolvenzverwalter bedauert radikalen Schritt
- Riesiger Räumungsverkauf hat bereits begonnen - auch in Nürnberg
Der nach eigenen Angaben ehemals "größte stationäre Einzelhändler für Büroartikel in Deutschland" ist insolvent - und schließt in der Folge alle seine Standorte. Die Hamburger OfficeCentre GmbH mit der bekannten Schreibwarenkette Staples hatte Anfang des Jahres Insolvenzantrag gestellt. Eigentlich war man bei dem Unternehmen aber noch im Februar davon ausgegangen, dass zeitnah ein Investor gefunden werden könne, der das Unternehmen "wieder aus der Insolvenz herausführt", wie es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters hieß.
Schreibwaren-Händler Staples schließt alle Filialen - 700 Beschäftigte von Insolvenz betroffen
Doch nun hat Staples auch auf seiner Website einen Kahlschnitt vorgenommen. "Liebe Kund:innen, wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Staples, wie wir es alle kennen, nicht mehr weiter existieren wird", heißt es recht knapp auf der Homepage des Schreibwaren-Händlers. Der Grund: "Ein Investor, der in der Lage ist, den Geschäftsbetrieb der auf den Verkauf von Büroartikeln spezialisierten Gesellschaft langfristig fortzuführen, konnte trotz intensiver Suche nicht gefunden werden", so der zuständige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz in einer Mitteilung.
Insgesamt seien beim Staples-Betreiber in Deutschland nach eigenen Informationen 700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angestellt, insgesamt gebe es 50 Filialen bundesweit. "Ich bedauere sehr, dass wir keinen Investor für das Unternehmen begeistern konnten", wird Undritz zitiert. Mehr als 120 potenzielle Erwerber seien angesprochen worden, und mit mehreren Interessenten sei bis zur vorigen Woche verhandelt worden.
"Die intensive Prüfung des Geschäftsmodells der OfficeCentre GmbH durch die Interessenten in Verbindung mit den dringend benötigten Investitionen für eine Neuausrichtung am Markt führte jedoch dazu, dass sich potenzielle Investoren aus dem Prozess zurückzogen und kein Angebot für eine langfristige Fortführung der Staples-Märkte abgegeben wurde", so der Insolvenzverwalter weiter.
Räumungsverkauf in Nürnberger Staples-Filiale - wann schließt Standort endgültig?
Daher solle nun "der geordnete Rückzug aus dem Markt durch Abverkauf der Ware in den Filialen angetreten werden". Wie Staples online mitteilt, betreiben die Filialen seit dem 4. Mai 2022 einen Räumungsverkauf. Mit großen Schildern und Aufklebern wirbt Staples seitdem unter dem Motto "Wir schließen. Alles muss raus." mit Rabatten von bis zu 40 Prozent auf die Produkte in den Büro-Märkten.
Staples betreibt auch in Nürnberg eine große Filiale in der Sigmundstraße 180. Montag bis Freitag hat der Markt von 9 bis 19 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 bis 16 Uhr. Weitere Staples-Märkte in Bayern befinden sich in München und in Neu-Ulm. Was der Grund für die Insolvenz des Hamburger Büroartikelhändlers ist, ist nicht bekannt. Undritz und OfficeCentre-Geschäftsführer Oliver Lux betonten gegenüber der dpa, die Beschäftigten hätten drei Monate mit der Geschäftsführung für eine Sanierung gekämpft.